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10 Gründe für den Anstieg des Goldpreises auf das Zehnfache

26.10.2017  |  Egon von Greyerz
Die Inflation wird uns eines Tages einholen. Für die Weltwirtschaft und die Finanzmärkte wird das tiefgreifende Folgen haben. Das ist jedoch nur einer der Faktoren, die den Goldpreis auf ein Niveau katapultieren werden, welches sich nur die wenigsten heute schon vorstellen können. Im Folgenden diskutiere ich zehn Gründe für die kommende Preisexplosion.


Furchtlose Märkte

An den allgemeinen Märkten ist zur Zeit keinerlei Angst spürbar. Offenbar fühlen sich die meisten Anleger wohl dabei, dass die Kurse an den Börsen von einem Hoch zum nächsten eilen oder zumindest in der Nähe ihrer Rekordstände notieren. Man hört kaum Sorgen darüber, dass die Aktien massiv überbewertet sind, oder dass die Anleiherendite auf historische Tiefs gesunken sind und sich künftig eigentlich nur in eine Richtung entwickeln können: aufwärts. Es scheint auch niemanden zu beunruhigen, dass die Immobilienpreise ein Niveau erreicht haben, bei dem sich die meisten Menschen kein eigenes Haus mehr leisten können.

Das exzessive Gelddrucken und die Manipulation der Zinsen hatte allerdings auch zur Folge, dass für viele nicht mehr der Preis einer Immobilie ausschlaggebend ist, sondern nur die Finanzierungskosten. In verschiedenen europäischen Ländern liegen die Hypothekenzinsen bei etwa 1%. Die monatlichen Zinskosten sind daher für viele Menschen ein unbedeutender Posten. Weder die Banken noch die Kreditnehmer scheinen sich Sorgen zu machen, dass die Zinssätze wieder in den zweistelligen Bereich steigen könnten, wie in den 1970er Jahren.

Es stellt sich nun die Frage, auf welche Signale wir in der Zwischenzeit achten sollten, während wir darauf warten, dass die Märkte aus ihrem aktuellen, träumerischen Zustand erwachen. Die folgenden Faktoren spielen unserer Einschätzung nach eine entscheidende Rolle:
  • Zinssätze/Anleiherendite
  • Inflation, die Rohstoffpreise, der Ölpreis, der CRB Commodity Index
  • der Dollar
  • die Aktienmärkte
  • Gold


Steigende Zinsen

In einer Welt, die Schulden in Höhe von 250 Billionen $ und ungedeckte Zahlungsverpflichtungen in Höhe von insgesamt 750 Billionen $ hat, und die außerdem mit Derivaten im Wert von 1,5 Billiarden $ handelt, sind die Zinsen ein kritischer Faktor. Selbst kleine Erhöhungen können katastrophale Folgen für den globalen Schuldenturm haben. Auch die Derivatemärkte, an denen unvorstellbare Summen in Form von exotischen Finanzprodukten gehandelt werden, reagieren stark auf Zinsänderungen. Sollte es hier zu Zahlungsausfällen kommen, werden diese Märkte das gesamte globale Finanzsystem zum Einsturz bringen.

Der äußerst lange Zinszyklus hat vor etwa einem Jahr die Talsohle erreicht. Da die Schuldengesamtsumme in US-Dollar am höchsten ist, haben die Zinssätze der Vereinigten Staaten weltweit die größte Bedeutung. Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihe sank im Juli 2016 mit 1,3% auf ihren niedrigsten Wert und liegt jetzt wieder bei 2,3%. In den USA hat nach der Bodenbildung des 35 Jahre währenden Zinszyklus im letzten Jahr ein neuer Aufwärtstrend begonnen.

In Zukunft werden die Zinssätze signifikant steigen, wahrscheinlich sogar bis in den zweistelligen Bereich, wie das bereits in den 1970er Jahren der Fall war. Möglicherweise wird es sich dabei um einen allmählichen Prozess handeln, doch auch ein rasanter Anstieg wäre denkbar. Wie der folgende Chart zeigt, machte die Rendite der US-Treasuries bereits Ende 2016 einen plötzlichen Sprung nach oben. Die anschließende Abwärtskorrektur der letzten zehn Monate scheint nun vorüber zu sein - der starke Aufwärtstrend wird sich fortsetzen.

Im Chart ist der langfristige Trend ab 1994 zu sehen, der mit der Bodenbildung im Juli 2016 endete. Tatsächlich begann dieser Abwärtstrend bereits im Jahr 1987. Wenn die Rendite der 10-jährigen Treasuries wieder auf über 2,6% steigt, wird er endgültig beendet sein. Derzeit liegt sie bei 2,35% - zum Ausbruch über die abwärts gerichtete Trendlinie fehlt also nicht mehr viel.

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Alles in allem lässt sich feststellen, dass die Zinssätze 2016 einen Boden bildeten. Das war genau zur rechten Zeit, denn damit endete der 35-jährige Zinszyklus. Nun werden die Rendite lange Zeit immer weiter steigen. Dies wird zunächst mit ebenfalls steigenden Inflationsraten in Zusammenhang stehen, später aber eine Folge der kollabierenden Anleihemärkte und der Hyperinflation sein.


Steigende Inflationsraten

Es gibt viele Wege, die Inflation zu messen. Wir können z. B. die offiziellen Regierungsstatistiken heranziehen, die jedoch manipuliert werden und nicht mit der realwirtschaftlichen Entwicklung Schritt halten. Der US-Verbraucherpreisindex CPI erreichte 2015 und 2016 bei 0% seinen Tiefstwert und zeigt nun wieder eine Teuerungsrate von 2% an. Nach Angaben von Shadowstat beträgt die tatsächliche Inflationsrate in den USA allerdings fast 6%, Tendenz eindeutig steigend.

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Es gibt aber noch bessere Indikatoren, die nicht manipuliert werden können. Der Rohstoffindex CRB sank zwischen 2014 und Anfang 2016 beispielsweise um 50%, von 320 auf 160 Punkte. Es folgte ein bedeutender Boden und mittlerweile hat der Index wieder 15% zugelegt.

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Der Rohstoffindex S&P GSCI, der stark von den Energiemärkten beeinflusst wird, deutet mit seinem Anstieg um 43% seit Januar 2016 auf einen noch stärkeren inflationären Trend hin.

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Schließlich stellt auch der Ölpreis selbst einen wichtigen Indikator dar. Brent-Öl erreichte sein Tief im Januar 2016 bei einem Kurs von 27 $ je Barrel und notiert jetzt bei 56 $ - ein Preisanstieg um 107%.

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Ganz gleich ob wir also den Verbraucherpreisindex, verschiedene Rohstoffindices oder den Ölpreis betrachten - der Trend ist eindeutig. All diese Indikatoren haben Anfang 2016 ein langfristiges Tief erreicht und befinden sich jetzt wieder im Aufwärtstrend. Das ist ein klares Anzeichen dafür, dass die Inflation ihre Tiefstwerte ebenfalls hinter sich gelassen hat und in den nächsten Jahren stark zunehmen wird. Letzten Endes wird es wohl sogar zur Hyperinflation kommen.



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