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Goldpreis bleibt stark, trotz schwindender Handelsängste

12.04.2018  |  Clif Droke
Zusammenfassung:

  • Gold profitiert vom schwächeren Dollar, obwohl die Ängste vor einem USA-China-Handelskrieg schwinden.
  • Drohung eines Militärschlages der USA innerhalb Syriens hält Absicherungshandel am Leben.
  • Ölpreisanstieg deutet ebenfalls auf höhere Goldpreise hin.

Trotz der in den letzten zwei Tagen schwindenden Ängste vor einem Handelskrieg zwischen den USA und China, war Gold in der Lage seine unmittelbare Rally fortzusetzen. Zugegebenermaßen waren die Zunahmen des Goldpreises nicht sonderlich bedeutend, aber zumindest zeigte das gelbe Edelmetall etwas Widerstandsfähigkeit. Das begrüßt man vor allem nach dem kurzen Schrecken in der letzten Woche, als der Goldpreis zeitweise unter seinen 15-tägigen gleitenden Durchschnitt fiel. Während Gold (zumindest vorerst) seine psychologische Unterstützung verloren hat, die die steigenden Spannungen zwischen den USA und China zuletzt boten, gibt es, wie wir hier sehen werden, immerhin einen wichtigen, günstigen Rückhalt. Demnach bleiben die kurzfristigen Aussichten positiv.

Während die Investoren eine mögliche Reaktion der USA auf den angeblichen Gebrauch von chemischen Waffen in Syrien erwarten, befindet sich der Goldpreis seit Dienstag auf dem höchsten Niveau seit beinahe einer Woche. Präsident Trump deutete die Möglichkeit eines Militäreinsatzes als Reaktion auf den Angriff an, so berichtet das Weiße Haus. In einem Gespräch mit der britischen Premierministerin Theresa May hätten die beiden "beschlossen, den Gebrauch von chemischen Waffen nicht länger zuzulassen", so heißt es von Associated Press, einer Presseagentur mit Sitz in New York.

In Anbetracht der schwindenden Besorgnis um den Zollstreit zwischen China und den USA waren das genau die Nachrichten, auf die Gold gewartet hat. Die aktuellsten geopolitischen Ängste erhielten den Angstfaktor am Goldmarkt am Leben und ermöglichten dem Metall einen Anstieg am dritten aufeinanderfolgenden Handelstag. Der Spot-Goldpreis stieg am Dienstag um 0,4%, während die Juni-Goldfutures um 5,80 Dollar, oder 0,4%, zunahmen, um dann den Handelstag bei 1.346 Dollar zu schließen.

Gold wurde weiterhin dadurch unterstützt, dass der US-Dollarindex nach der Nachricht auf ein zwei-Wochentief fiel. Der Dollar war zuvor gestiegen, nachdem das Versprechen des chinesischen Präsidenten Xi Jinping, die Importzölle zu kürzen, Bedenken um einen Handelskonflikt zerstreute. Im Folgenden wird der PowerShares DB US Dollar Index Bullish Fund (UUP) dargestellt, mein Proxy für den Dollar, der am Dienstag zum ersten Mal in den letzten Monaten unter seinen gleitenden 15-Tages-Durchschnitt fiel. Die Dollarbullen waren in der Lage, den UUP-Preis wieder über diese wichtige unmittelbare Trendlinie zu drücken, wann immer er darunter fiel. Deshalb sollten wir also in den kommenden Tagen einen weiteren Versuch der Umkehrung der Schwäche erwarten.

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Quelle: BigCharts


Solange die Investoren jedoch eine militärische Reaktion der USA erwarten, sollte der Goldpreis nichtsdestotrotz in der Lage sein, den negativen Auswirkungen etwaiger Dollaranstiegsversuche zu trotzen. Eine weitere Eskalation der USA-China-Handelsspannungen würde zusätzliche psychologische Unterstützung für das Metall liefern.

Der iShares Gold Trust (IAU), mein Gold Proxy, findet weiterhin Unterstützung über seinem steigenden gleitenden 15-Tages-Durchschnitt, wie man an der folgenden Grafik sehen kann. Wie in unseren vorherigen Diskussionen, kann der IAU nicht nur von etwaigen zurückbleibenden Schwächen am US-amerikanischen Aktienmarkt profitieren, sondern verfügt nun auch über eine potentiell zusätzliche Unterstützung in Form von geopolitischer Instabilität, da sein Währungsfaktor an Stärke gewinnt. Während nun die aktuellste Unternehmensberichtssaison anbricht, unterliegt der Aktienmarkt weiterhin gewinnbezogener Volatilität, die wiederum die Nachfrage nach Gold als sicheren Hafen, basierend auf dem Angstfaktor, steigern könnte.

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Quelle: BigCharts


Die kurzfristigen Aussichten für Gold werden zudem von der Inflation im Rohstoffsektor beeinflusst. Wie wir bereits einige Male zuvor in vorherigen Berichten besprochen haben, ist der Preis des Rohöls eines der wichtigsten Nachfragebarometer für inflationsanfällige Rohstoffe wie Gold. Wenn Rohstofffondsmanager sehen, dass die Ölpreise steigen, sind sie typischerweise darauf aus, ihre Investments in andere Vermögenswerte, die von einem schwächelnden Dollar profitieren, zu erweitern, wobei der offensichtlichste von ihnen Gold ist.

In diesem Tageschart wird der iPath S&P GSCI Crude Oil Total Return ETN (OIL), einer meiner Lieblings-Proxy´s für den Rohölpreis, dargestellt. Der 5%-Anstieg vom Dienstag des OIL ließ seinen Preis auf ein mehrmonatiges Hoch steigen, welches die Rückkehr eines Aufwärtstrends im Ölsektor vor dem Hintergrund der zunehmenden Katastrophengefahr in Syrien ankündigte. Historisch gesehen wirkt sich das, was sich gut auf Öl auswirkt, auch gut auf Gold aus. Demnach werden alle weiteren Ölpreissteigerungen eine Rückkehr des Inflationshandels am Goldmarkt signalisieren - zusätzlich zur zuletzt wieder höheren absicherungsbezogenen Nachfrage.

Offenlegung: Ich halte/wir halten eine Long-Position in IAU.


© Clif Droke
www.clifdroke.com



Dieser Artikel wurde am 11. April 2018 auf www.gold-eagle.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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