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Craig Hemke: Dunkle Szenarios für die Fed werden die Edelmetallpreise nach oben treiben

16.05.2018  |  Mike Gleason
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Wobei die Fed denkt, dass im klassischen keynesianischen Sinne ein schwächerer Dollar gut ist und vielleicht das hervorrufen könnte, was wir als Kostendruckinflation kennen, bei der die Investitionskosten steigen und die Inflation hochgetrieben wird. Und die Fed versucht natürlich eine Inflation zu schaffen, damit man den Plan höherer Zinsen für die Banken weiter verfolgen kann. Also strebt die Fed nach einem schwächeren Dollar. Ebenso haben Trump und dessen Regierung manches Mal in den letzten 12 Monaten angedeutet, dass sie ebenfalls einen schwächeren Dollar bevorzugen.

Also denke ich, dass wir in den letzten vier Wochen eine Rally von sehr überverkauften Bedingungen und einigen massiven Short-Positionen, die aufgebaut wurden, beobachten konnten. Das war überfällig und man erlebte diese starke Rally. Wenn man jetzt jedoch einen Chart des Dollar betrachtet, sieht man, dass er extrem überkauft ist. Die Indikatoren sind so überkauft wie noch nie in den letzten Jahren und das reicht wahrscheinlich zurück bis 2016. Und nun muss sich das Ganze nur umkehren. Letztlich wird es das und dann werden wir sehen, ob ich damit richtig liege, wo wir das Jahr beenden.


Mike Gleason: Wir haben uns über die Dollarrally unterhalten, die sicherlich die neuerliche Korrektur der Gold- uns Silberpreise vorangetrieben hat, aber es könnte schlimmer sein. Zum Zeitpunkt dieser Aufzeichnung am Mittwochmittag, befindet sich Gold noch über 1.300 Dollar. Mein Gast von letzter Woche, Greg Weldon von Weldon Financial, meinte, dass sich der Dollar stärker nach oben bewegt, als sich Gold nach unten bewegt.

Etwas, was er als konstruktiv für das gelbe Edelmetall sah. Also, es scheint, als waren die Shorts nicht in der Lage, die Situation vollständig auszunutzen. Möchten Sie Ihre Gedanken bezüglich der Widerstandsfähigkeit (des Goldes) mit uns teilen, die wir beobachten können?


Craig Hemke: Ich denke, dass es am meisten mit der internen Struktur des COMEX-Marktes zu tun hat, Mike. Denn ohne Zweifel ist es der COMEX-Markt, der die Preise festlegt. Es sind die Futures, die als Schwanz quasi mit dem "Spot"-Hund wackeln, d.h. die Nachfrage nach COMEX-Gold und nicht die nach echtem Gold, also eine Nachfrage nach einer Gold-Beteiligung. Sie nimmt ab und nimmt zu, verringert sich und wächst, basierend auf Dingen, die Maschinen dazu ermutigen, diese Beteiligungen zu kaufen.

Und einer der größten Faktoren, der diese Maschinen dazu bringt COMEX-Gold und -Silber zu kaufen und zu verkaufen, ist das Dollarniveau und der Zinssatz. Also hat der steigende Dollar einige Verkäufe erzwungen, also echte, Algorithmus-getriebene Verkäufe von Gold und Silber. .

Aber speziell am COMEX-Markt wissen diejenigen von uns, die auf diese Märkten achten, dass echte Trendindikatoren die Ab- und Zunahmen der Spekulanten-Positionen innerhalb dieser Märkte sind. Und mit Spekulanten meine ich die großen geldverwalteten Fonds, die Hedgefonds und die technischen Handelsfonds dort draußen. Sie scheinen Gold zu kaufen, wenn der Dollar abnimmt; wenn sich der Preis über dem 200-tägigen gleitenden Durchschnitt, technische Indikator und dergleichen befindet. Und dann verkaufen sie es, wenn der Trend umgekehrt ist.

Wenn Sie diesen Märkten folgen, wissen Sie, dass es einen Bericht gibt, den die CFTC jede Woche veröffentlicht und der Commitments of Traders heißt. In diesem werden alle Banken, alle Hedgefonds, alle Maklerunternehmen jeden Donnerstag nach ihren Positionen gefragt. Diese Art Zusammenfassung bekommt man dann jeden Freitag. Wenn sich die Spekulanten historisch gesehen sehr, sehr Long, sagen wir in Gold, positionieren und etwa 300.000 Kontrakte halten, dann weiß man, dass die Preise sich umkehren werden.

Man weiß - auch, wenn man die Manipulation außen vor lässt - dass jeder Spekulant in der Welt, der kaufen wollte, gekauft hat. Und letztlich wird der Markt kippen, seine Geschwindigkeit verlieren und es wird mehr Verkäufer als Käufer geben; und somit geht es abwärts.

Die Tatsache, die den Goldmarkt auf einem hohen Niveau hält, ist, dass die Position der großen Spekulanten, der Hedgefonds, wie auch immer man ihn nennen möchte, nur mit etwa 100.000 Kontrakten Netto-Long ist. Und so lautet das Beispiel, dass bei Spitzen jeder, der gekauft hat, bereits gekauft hat und die Aufwärtsbewegung den Schwung verliert. In diesem Fall befinden wir uns beinahe in einer Situation, in der jeder der verkaufen wird, bereits verkauft hat. Und das ist klar der Fall bei Silber. Silber befindet sich in einer historischen Position. Historisch im Sinne, dass wir noch nie etwas derartiges gesehen haben.

Die großen Fonds, die Hedgefonds, wie wir die großen Silberspekulanten nennen würden, sind bereits Short. Und sollte der Markt Spitzen bilden, werden wir alle erneut die ausbleibende Geschwindigkeit erkennen und letztlich mehr Verkäufer als Käufer haben. Vor allem Silber, aber auch Gold, befanden sich in einer Art Boden, wo es einfach mehr Käufer als Verkäufer gab. Jeder, der verkaufen wird, hat bereits verkauft.

Und ich denke, dass dies ein großer Teil dieser Abweichung ist, von der Sie meinten, Ihr Gast habe letzte Woche darüber geredet. Darüber, dass "Gold sich ziemlich gut hält". Nun, der Grund dafür ist, dass es intern, innerhalb des Marktes, nicht so viele aktive Verkäufer gibt, als wenn sich die Positionen mehr zur Long-Seite orientierten.


Mike Gleason: Wechseln wir das Thema. Bei TF Metals behalten Sie die geopolitischen Ereignisse sowie die Metallmärkte im Auge und dabei kann es zu einigen Überlappungen kommen. Die Metallpreise können empfindlich gegenüber größeren Weltereignissen sein. Jedoch scheint es, als seien die Leute aktuell ausgelaugt und weniger aufmerksam. Nichtsdestotrotz leben wir in stürmischen Zeiten und die Welt wird in 10 bis 20 Jahren wahrscheinlich ein ganz anderer Ort sein.

Obwohl wir diejenigen, die es leid sind, das geopolitische Schachspiel zu beobachten, verstehen, sollten die Menschen wirklich aufmerksam sein; und das nicht nur, weil ihre Investitionen auf dem Spiel stehen. Ich weiß, dass Sie vor allem die Entwicklungen im Nahen Ost genau beobachten. Der Präsident hat sich aus dem Nuklearabkommen mit dem Iran zurückgezogen, teilweise, weil Israel damit nicht einverstanden war, und es sieht so aus, als würde Israel kämpfen wollen. Wird die USA erneut ins Zentrum eines Nahostkriegs rutschen oder vielleicht etwas anderem, Craig? Was denken Sie darüber?


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