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Die beiden größten Verbrauchssegmente für Platin schrumpfen

05.06.2018  |  Martina Fischer
Die Veränderungen im chinesischen Schmuckmarkt hatten einen deutlich größeren Einfluss auf die Platinnachfrage als der Rückgang des Dieselmarktanteils in Europa - auch wenn die anhaltende Berichterstattung über Dieselabgase in den Medien hier einen ganz anderen Eindruck vermitteln könnte.

Open in new windowDie Platinum Guild International (PGI) schätzt in ihrem Jewellery Business Review 2017, den sie während der Platinwoche in London veröffentlichte, dass die Nachfrage nach Platinschmuck in China dieses Jahr voraussichtlich um 5-10% zurückgehen wird. Während bei Trauringen und Hochzeitsschmuck noch mit Wachstum gerechnet wird, macht PGI die zu geringen Marketingausgaben dafür verantwortlich, dass das Segment "Platinschmuck als Geschenk" und "Platinschmuck für "Selbstkäufe auch dieses Jahr zu kämpfen haben werden.

Der Produktionsbedarf für Platinschmuck ist letztes Jahr in China um 5,7% gefallen, während sich aber die Lage für den Gesamtschmuckmarkt verbesserte. PGI gibt an, dass sich der Geschmack der Verbraucher geändert habe - sie seien anspruchsvoller geworden - und dass im Einzelhandel noch zu häufig Massenware angeboten werde. Es wird noch einige Zeit dauern, bis Einzelhändler und Hersteller, ihre Produktpalette auf den Geschmack der Verbraucher angepasst haben.

Seit ihrem Höhepunkt von fast 2 Mio. Unzen (62t) in 2013, ist die chinesische Platinschmucknachfrage um ein Drittel zurückgegangen, während die westeuropäische Autokatalysatornachfrage seit ihrem kürzlich erreichten Hoch in 2016 weniger als 10% gefallen ist. Für 2018 wird allerdings erwartet, dass die Nachfrage für beide Segmente weiter fallen wird.

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Der Druck dem der Dieselmarkt ausgesetzt ist, führt zu einem Absatzrückgang von Dieselneufahrzeugen in Westeuropa, obwohl der Gesamtmarkt 2017 um 3,4 % gewachsen ist (Quelle ACEA). In Folge ist die Platinnachfrage für Autokatalysatoren auf unter 1,6 Mio. Unzen (50t) gefallen.

Andere industrielle Anwendungen verzeichnen einen steigenden Platinbedarf, doch bei einem Rückgang in den beiden größten Bedarfssegmenten, reicht dies nicht aus, die Gesamtnachfrage nach Platin zu steigern. Der Markt wird weiter einen Angebotsüberschuss verzeichnen.


Gold

Die Gefahr eines Euro-Ausstiegs hat gezeigt, dass Gold möglicherweise nicht mehr als sinnvoller sicherer Hafen betrachtet wird. Der Preis hat nur wenig von den Neuigkeiten profitiert, was drauf schließen lässt, dass zukünftige politische Unsicherheiten nur wenig Auswirkungen zeigen. Um die Zukunft der gesamten Eurozone wurde vor einer Woche gebangt, als der Versuch in Italien eine Koalitionsregierung zu bilden, aufgegeben wurde, nachdem der Präsident den Kandidaten für den Finanzministerposten abgelehnt hatte.

Die Reaktion des Marktes verzögerte sich aufgrund von Feiertagen in den USA und Großbritannien zwar bis Dienstag, doch war sie dann deutlich. Die Angst, dass Neuwahlen einem "Quasi-Referendum" zur EU-Mitgliedschaft gleichkommen würden, war gestiegen: Die Rendite bei US-Staatsanleihen fiel (2 Jahre: -16 Basispunkte), der Yen stieg (0,6%), während italienische Anleihen (2 Jahre: +186 Basispunkte) und die Aktienmärkte (FTSE MIB -2,7%) unter Druck gerieten.

Nichtsdestotrotz bewegte sich Gold kaum (+0,3%) von seinem Niveau vom 23.05.18, als die Fed-Protokolle veröffentlich wurden und Trump das Gipfeltreffen mit Nord-Korea zunächst absagte. Es scheint, als offeriere Gold derzeit nicht die Art von Schutz, die Investoren suchen. Der Goldpreis dürfte somit eher von Bewegungen des US Dollars, den US-Staatsanleihen sowie der Zinsentwicklung beeinflusst werden.


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