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China hält Gold und wird die Regeln machen

03.05.2019  |  Egon von Greyerz
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Auch einige osteuropäische Staaten kauften Gold, Polen z.B. 26 t und Ungarn, das seine Reserven auf 32 t verzehnfachte. Ungarn und Polen sind lautstarke Kritiker der EU, die durchaus verstehen, dass die EZB und der Euro wahrscheinlich nicht überleben werden. Allerdings werden diese beiden Länder mit Sicherheit noch viel mehr Gold kaufen müssen, um gegen die Risiken, die sie kommen sehen, abgesichert zu sein.


Russland versteht Gold

Russland versteht, dass das westliche Finanzsystem bankrott ist; das Land kauft kontinuierlich große Mengen Gold an, während es gleichzeitig seine gesamten US-Staatsanleihebestände verkauft hat. Seit Beginn der Großen Finanzkrise 2006 hat Russland fast 1.800 Tonnen Gold gekauft. Das ist offiziell mehr als jede andere Zentralbank (siehe China unten).

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Ungarn nannte folgenden Grund für die Verzehnfachung der nationalen Goldreserven: "Gold hat eine Absicherungsfunktion gegen zukünftige strukturelle Veränderungen im internationalen Finanzsystem und darüber hinaus kein Gegenparteirisiko." Viktor Orban, der ungarische Premier, ist einer der neuen Staatsmänner, die es wagen, die EU und die Brüssler Elite offen zu kritisieren. Er kann das Unheil klar und deutlich aufziehen sehen.


Verfügt China wirklich über 30.000 Tonnen?

Nach eigenen Angaben wurden die chinesischen Goldreserven um bloß 10 Tonnen erhöht. China ist sparsam mit Nachrichten zu den eigenen offiziellen Goldreserven, die mit 1.852 t ausgewiesen sind. China ist der weltgrößte Goldproduzent, mit 400 t im Jahr 2018. Die chinesische Goldproduktion verlässt jedoch nie das Land, und folglich dürfte man davon ausgehen, dass die gesamte Binnenproduktion vom Staat absorbiert wird, obgleich sich das nicht in den offiziellen Zahlen widerspiegelt.

Zusammen mit den großen historischen Reserven, die China aufgebaut hat, dürften die Gesamtgoldreserven womöglich 30.000 Tonnen übersteigen. Alasdair Macleod schätzt beispielsweise, dass China zwischen 1983 und 2002 ganze 25.000 t Gold akkumuliert hat und dass das Land möglicherweise schon vor 1983 über erhebliche Reserven verfügte.

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Die offiziellen 8.100 t US-Gold sind wahrscheinlich weg und größtenteils nach China geflossen

Nun im Vergleich dazu die USA, die offiziell über 8.100 t verfügen. Doch wahrscheinlich wurde der größte Teil davon entweder verliehen oder heimlich verkauft. China hat womöglich einen großen Teil des US-Goldes über die LMBA in London aufgekauft. Wenn China also eines Tages seine wahren Goldbestände (im Höhe von, sagen wir, mehr als 30.000 Tonnen) offenlegt und möglicherweise auch den Renminbi durch Gold deckt, dann wird der Dollar in einem schwarzen Loch verschwinden, weil die USA nicht in der Lage sein werden, zu beweisen, dass sie noch annähernd über jene angegebenen 8.100 t verfügen.

Vergessen Sie die goldene Regel nicht: Wer das Gold hat, macht die Regeln!


© Egon von Greyerz
Matterhorn Asset Management AG
www.goldswitzerland.com



Dieser Artikel wurde am 25. April 2019 auf www.goldswitzerland.com veröffentlicht.


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