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Wenn man sie nicht schlagen kann, schließt man sich ihnen an

22.10.2020  |  Craig Hemke
Plötzlich scheint es, als würden fast alle Banken und Bullionbanken ihre Preisprognosen erhöhen und sich um die Edelmetalle scharen. Ist das gut oder schlecht? Das ist natürlich die Frage. Banken wie Goldman Sachs haben sich eine Reputation aufgebaut, ihre Klienten dazu zu bringen, die entgegengesetzte Seite des Handels einzunehmen, die das Unternehmen bevorzugt.

Es wurde lang etabliert, dass die wichtigen Banken, die ebenfalls als Bullionbanken für die CME/LBMA operieren, sehr von der Manipulation und der Verwaltung der Gold- und Silberpreise profitieren. Kürzlich gab es jedoch eine Flut von Eingeständnissen und Verurteilungen bezüglich dieser kriminellen Aktivitäten.

Wenn man also all diese "aktualisierten" Gold- und Silberprognosen der Bankanalysten ließt, was soll man von diesen halten? Ist es ein schlechtes Zeichen... dass Banken nun Jedermann dazu verführen, die falsche Seite des Bootes zu betreten? Oder ist es ein gutes Zeichen... dass die Banken endlich verstehen und zugeben, dass ihre Tage als Markt-Manipulanten zum Ende kommen und sie sich und ihre Klienten auf die Long-Seite des Trades bewegen können?

Mit Gefahr, dass ich hoffnungslos naiv erscheine, denke ich, dass es der letztere Punkt ist. Warum? Weil praktisch jeder sehen kann, dass wir kurz vor einer epochalen Veränderungen des weltweiten Währungssystems stehen. Das große Keynesianische Experiment scheitert, während das Wachstum, das benötigt wird, um die existierenden, weltweiten Schulden zu bedienen, endlich die Kapazität des System übersteigt, für sich selbst zu sorgen. Anders gesagt: Die weltweiten Zentralbanken befinden sich nun permanent in einem Modus, in dem die kontinuierliche und rapide Erschaffung zusätzlicher Fiatwährung das Monster der exponentiellen Schulden füttern kann.

Vorsitzender Powell erwähnte genau das während seiner kürzlichen, öffentlichen Auftritte, in denen er den US-Kongress praktisch darum anbettelte, mehr Staatsschulden zur Monetisierung zur Verfügung zu stellen. Lagarde von der EZB findet sich in derselben Position wieder und die Schweizer Nationalbank ist nun praktisch einer der größten Hedgefonds der Welt.

Und diese neuen Schulden werden ebenfalls kommen. In Reaktion auf die COVID-Krise unterhielten die USA ein Defizit über 3,2 Billionen Dollar im Finanzjahr, das zum 30. September endete. Wenn Präsident Trump die Wahl gewinnt, sollten wir etwas Ähnliches im Finanzjahr 2021 erwarten. Wenn Joe Biden gewinnt, dann könnten zusätzliche Programme das Defizit auf 5 Billionen Dollar und darüber hinaus befördern.

Als Edelmetallinvestor wissen Sie das bereits. Nun bekommen das auch endlich die Banken mit und erkennen an, dass jeder vernünftige Investor zumindest etwas in Edelmetalle investieren muss. Und die einzige Bank, die nicht von Gold und Silber begeistert ist, ist JPMorgan. Ein großer Schock, nicht wahr?

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© Craig Hemke
TF Metals Report



Der Artikel wurde am 20. Oktober 2020 auf www.sprottmoney.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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