Verrücktheit der Massen, Goldes Vernunft
26.11.2020

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Einige Marktkräfte sind vorhersagbar Informierte Investoren - aber auch Menschen mit ausgeprägtem Interesse für Geschichte, Mathematik und gesundem Menschenverstand - bewegen sich seit langem jenseits der Massen. Sie akzeptieren, dass Marktgesetze, so wie die Gesetze der Physik, in der Tat recht vorhersagbar sind.
Als Beispiel dazu: In der Geschichte von Nationen, Märkten und Börsen ist es keinem einzigen Imperium, System oder Markt jemals gelungen, einen Zusammenbruch von Wirtschaft, Währung oder Markt durch das Drucken von tonnenweise Falschgeld abzuwenden. Noch kein einziges Mal.
Die Österreichische Wirtschaftsschule hat (im Gegensatz zum übertriebenen, keynesianischen Schuldenwahn) schon vor längerem verstanden, dass schuldengestützte ökonomische "Party-Phasen" immer auch mit einem brutalen Kater enden, der durch eben diese Schulden verursacht wurde. So wie Physiker vor eine ganzen Weile zur Einsicht kamen, dass es für jede Aktion eine gleichstarke, entgegen gerichtete Reaktion gibt (Wechselwirkungsprinzip), so verstand von Mises, dass es bei den Marktkräften nicht anders ist. Für jeden Schuldenanstieg gibt es, auf der anderen Seite, einen äquivalenten Schuldenabfall.
Die heutige Weltwirtschaft stützt sich auf die mit Abstand größten Schuldenstände, die jemals in der Geschichte der Kapitalmärkte verzeichnet wurden. Wäre es also, in Anbetracht dieser Tatsache, vermessen, einen krassen Tag der Abrechnung für unsere globalen Märkte, Wirtschaften und Währungen zu "prognostizieren"?
Oder in den unverblümt warnenden Worten von Mises: "Es gibt keine Möglichkeit, den finalen Zusammenbruch eines Booms zu verhindern, der durch Kreditexpansion erzeugt wurde. Die einzige Alternative lautet: Entweder die Krise entsteht früher durch die freiwillige Beendigung einer Kreditexpansion, oder sie entsteht später als finale und totale Katastrophe für das betreffende Währungssystem."
Die kurze Antwort lautet daher: Ja, einige Dinge sind vorhersehbar. 1+1 ist immer noch 2, und schuldenbasierte "Wirtschaftserholungen“ scheitern immer - und mit ihnen die jeweiligen aufgeblähten Währungen. Solcher nüchternen Fakten zum Trotz setzen MMT-Anhänger aber auch Politiker und Zentralbanker von Japan bis Amerika derzeit alles daran, die Fantasievorstellung zu verbreiten, dass solche Abrechnungsprozesse (Inflation eingeschlossen) mittels Geldschöpfung quasi "ungesetzlich" gemacht werden können.
Liebe Leute: Das ist, um es auf ein Wort zu bringen - Wahnsinn!
Solche Kurzzeit-Fantasien sind auch der Grund, warum die Ökonomien direkt vor unseren Augen auf Tauchstation gehen, während weltweit die Aktienmärkte (die in den Genuss künstlich niedrigverzinster Schuldenrefinanzierung kommen) neue Höchststände anpeilen. Diese Markthochs weisen eine wie folgt darstellbare Korrelation zur globalen Geldschöpfung auf:

Geschöpfte Giralgeldwährungen werden eingesetzt, um die Anleihekurse derart in die Höhe zutreiben, dass die Anleihezinsen (die sich invers dazu bewegen) derart schlimm verzerrt wurden, dass wir zum ersten Mal in der Geschichte der Märkte auf der ganzen Welt negativ verzinste Anleihen sehen. Das sieht folgendermaßen aus:
