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Kranker Mann USA mit 100 Billionen $ Schulden

29.09.2023  |  Egon von Greyerz
Der Zustand der Weltwirtschaft ist eindeutig mit dem Zustand der globalen Führungen verbunden. Das wiederum wirft die Frage auf, ob es ungesunde Führer sind, die eine erkrankte Wirtschaft hervorbringen oder ob eine gebrechliche Wirtschaft kranke Führer erzeugt.

Was zuerst kam, ist im Grunde nicht wirklich wichtig, weil der westliche Teil der Weltwirtschaft heute (und zwar stärker als je zuvor) so gut wie unheilbar krank ist; und auch seine Bevölkerung wird immer ungesünder. Zudem konzentrieren sich die schwachen westlichen Führungen auf periphere Probleme der Politik – sei es das Klima, ESG, Covid, Genderfragen und andere "woke" Themen.

Hier also nichts Neues. Für die glücklosen Führungen scheint es sinnvoll, die Liegestühle an Deck der sinkenden Weltwirtschaft geradezurücken und nicht das Schiff am Sinken zu hindern.

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Gargantua in der Abbildung oben/ unten verkörpert Völlerei, Gier und eine zügellose Welt. Aber man muss nicht extra in dieses 500 Jahre alte Buch (des französischen Autors Rablais) schauen, um die Laster der Menschheit zu studieren.

Die Gesundheit einer Nation zeigt sich genauso auch an der Gesundheit ihrer Führungen. Die aktuellen Gesundheitsführungen der USA, Belgiens, Kanadas und Großbritanniens senden zumindest keinerlei Signale hinsichtlich "mens sana in corpore sano" bzw. "ein gesunder Geist in einem gesunden Körper", wie der römische Dichter Juvenal vor 2.000 Jahren schrieb.

Oder wie der griechische Philosoph Thales vor 2.600 Jahren meinte: "Wer ist glücklich? Wer körperlich gesund, reich an geistigen Gaben und von wohlerzogenem Wesen ist."

Man muss sich zudem fragen, ob der schlechte Zustand des globalen Finanzsystems vielleicht auch mit der Wahl des Chefs der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (die BIZ oder die Zentralbank der Zentralbanken) in Verbindung steht.

Im jüngsten Quartalsbericht der BIZ geht es auch um den undurchsichtigen, außerbilanziellen Derivatemarkt. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass das Gesamtderivatevolumen, einschließlich der Schattenmärkte, ohne Weiteres im Bereich von 2-3 Billiarden Dollar liegen kann. Prekäre 2 Billiarden $ Schulden stützen sich auf 2 Billionen $ Gold.

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Es macht ganz den Eindruck, als sei Gargantua für viele dieser Führer ein Leitbild. Doch ungesundes Leben ist nicht allein ein Privileg von Führungen. Vor 50 Jahren waren nur 10% der US-Bevölkerung adipös, heute haben ganze 45% Adipositas. Der Trend ist also klar, und innerhalb der nächsten 10 Jahre werden mehr als 50% der US-Bevölkerung fettleibig sein. Wie stets wird Westeuropa natürlich dem Beispiel der USA folgen.

Warum aber schreibe ich in einem Finanznewsletter über Fettleibigkeit? Weil sie von der oben erwähnten Zügellosigkeit und Gier kommt, die Merkmale des aktuellen Zustands der westlichen Weltwirtschaft sind.

Wie ich schon häufig erörtert habe, gelangen wir jetzt an das Ende eines großen Wirtschafts- und Kulturzyklus’. Allein die zukünftigen Historiker werden wissen, ob dies ein 100-Jahre-, 300-Jahre- oder 2.000-Jahre-Zyklus war. Wenn ich mutmaßen müsste, würde ich glauben, dass es sich hierbei um einen sehr langen Zyklus, wie etwa 2.000 Jahre, handeln könnte.

Es gibt viele Ähnlichkeiten mit dem Ende des Römischen Reiches, wie etwa Schulden, Defizite, Steuern, Dekadenz, Zügellosigkeit, Wokeness etc.

Weltreiche verschwinden nicht über Nacht. Es ist ein langwieriger Prozess. Würden wir ein Anfangsdatum für den Beginn des Niedergangs des heutigen, von den USA dominierten westlichen Reiches finden wollen, dann wäre es wahrscheinlich 1913 – das Jahr der Gründung der US Federal Reserve. Diese Privatbank war die große treibende Kraft dafür, dass Banker und Industrielle das System kontrollieren konnten. Schon Mayer Amschel Rothschild sagte im späten 18. Jh.: "Lasst mich das Geld einer Nation begeben und kontrollieren, und es kümmert mich nicht, wer hier die Gesetze macht."

Nach dem ersten Weltkrieg etablierte sich die mächtige US-Wirtschaft als ökonomische Großmacht, während der europäische Kontinent unter den Folgen des Krieges litt. Trotz ihrer überlegenen Wirtschaftsleistung begannen die USA schon Anfang der 1930er Haushaltsdefizite anzuhäufen. Seither waren nicht ausgeglichene Haushalte, sondern der Kauf von Wählerstimmen das oberste Kriterium.

In den vergangenen 110 Jahren hat es nicht einmal 10 Jahre gegeben, in denen die USA einen realen Überschuss erwirtschaftet haben. In den Clinton-Jahren, darauf weise ich oft hin, hatte es unechte Überschüsse gegeben, da auch die Verschuldung des Landes weiterhin anstieg. Doch je mehr sich die Dinge ändern…, es ändert sich nie etwas!

Seitdem es in irgendeiner Form Geld gibt, haben die Herrschenden immer Mittel und Wege gefunden, den Wert dieses Geldes zu zerstören.


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