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Gold klettert von Rekordhoch zu Rekordhoch: Warum jetzt kaufen?

16.11.2024  |  Claudio Grass
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Und das liegt nicht nur daran, dass die Zentralbanker diese "Waffen" überstrapaziert und inzwischen alle Möglichkeiten ausgeschöpft haben - das ist ein weithin anerkanntes Problem, auf das Heerscharen von Volkswirtschaftlern und zahllose vernünftige Anleger schon seit Jahren hinweisen und das immer noch nicht angegangen wurde. Jedem denkenden Menschen ist inzwischen sonnenklar, dass es kein nachhaltiger Ansatz ist, Geld aus dem Nichts zu schaffen, um eine scheiternde Wirtschaft zu stützen und zu versuchen, den längst überfälligen Zusammenbruch hinauszuzögern. Es ist ebenso offensichtlich, dass die Nebenwirkungen dieser "Heilung" schlimmer sind als die Krankheit selbst.

Die COVID-Krise hat es deutlich gemacht, selbst für diejenigen, die es nicht gesehen haben oder nicht sehen wollten: Die beispiellose staatliche Ausgabenwut, die "COVID-Schecks", die Großkredite für Unternehmen und die zuvor unvorstellbaren Summen, die die Regierungen (völlig unkontrolliert) während der Pandemie verschwendet haben, haben viel mehr und viel größere Probleme verursacht als sie gelöst haben.

Zweifellos gab es einige Menschen, die von dieser Politik profitierten, aber ihre Zahl verblasst sicherlich im Vergleich zu der großen Mehrheit der Bevölkerung, die dadurch schwer geschädigt wurde; in vielen Fällen sogar unwiderruflich. Die leicht vorhersehbare Inflationswelle, die unweigerlich auf all diese fiskal- und geldpolitischen Großzügigkeiten folgte, brachte unzählige Haushalte in arge finanzielle Bedrängnis und dezimierte das, was von der Mittelschicht übrig geblieben war.

Abgesehen von den oben erwähnten praktischen, wirtschaftlichen Gründen, die dafür sorgen, dass diese altbekannten "Drucken und Ausgeben"-Maßnahmen diesmal zum Scheitern verurteilt sind, gibt es zusätzliche politische und soziale Faktoren, die ebenfalls dafür sprechen.

Zum einen hat der westliche Durchschnittsbürger einfach die Nase voll von all den großen Versprechungen und der hohlen Rhetorik und all den Klischees und all den tollen Ideen und magischen Lösungen, die ihm die Politiker vor die Nase setzen. Der Durchschnittsbürger hat auch die Nase voll davon, dass man ihm vorgaukelt, dass die Wirtschaft gut läuft, dass die Inflation der Vergangenheit angehört und dass er das Glück hat, in einer Zeit des rasanten Wachstums, der Chancen und des Wohlstands zu leben.

Hart arbeitende Menschen, die seit über zwei Jahren beobachten, wie ihre Gehaltsschecks schrumpfen, und die darum kämpfen, über die Runden zu kommen, werden aufgefordert, die Beweise ihrer eigenen Augen zu ignorieren. Man sagt ihnen, sie sollen die kalten, harten Fakten ihres täglichen Lebens ignorieren, ihre unmittelbaren Erfahrungen ausblenden und die Notlagen, die sie ertragen müssen, außer Acht lassen. Man verlangt von ihnen, im Stillen zu leiden, so zu tun, als sei ihre eigene Version der Realität hoffnungslos verzerrt und unzuverlässig, und die Erzählung des Staates als Evangelium zu akzeptieren, selbst wenn sie im direkten Widerspruch zu dem steht, was sie direkt vor sich sehen.

Vor diesem Hintergrund ist es nahezu unmöglich, sich vorzustellen, wie ein so korruptes, so verachtetes, so unmenschliches und so menschenfeindliches System noch lange funktionieren kann, selbst auf einer sehr grundlegenden Ebene. Sein Treibstoff, nämlich die irreparabel entwerteten, von Natur aus wertlosen und kriminell betrügerischen Fiatwährungen, wird zunehmend in Frage gestellt. Immer mehr Menschen erkennen die fatalen Mängel und die Täuschung, die dem Papiergeld zugrunde liegen, vor allem, seit die Technologie uns weit überlegene, dezentrale, sichere und effiziente alternative Mittel für Transaktionen untereinander beschert hat.

Auf einer noch grundlegenderen Ebene wird auch die grundlegendste Funktion des Geldes in Frage gestellt: Es wird immer offensichtlicher, dass man sich nicht auf staatliche Währungen als Wertaufbewahrungsmittel verlassen kann. In dem Maße, wie die Zweifel und Bedenken wachsen und sich ausbreiten und die Suche nach Alternativen intensiviert, wird der Griff des Staates nach dem Geldmonopol schwächer. Ohne die Macht, Geld zu manipulieren und zu kontrollieren, ist das derzeitige System unausweichlich dazu verurteilt, unter seinem eigenen untragbaren Gewicht zusammenzubrechen.

Dies ist die wahre Natur der großen Veränderung, die ich bereits erwähnt habe. Das ist es, was uns der Anstieg des Goldpreises zu sagen versucht. Wie regelmäßige Leser sicherlich wissen, betone ich häufig, wie wichtig es für jeden erfolgreichen Anleger ist, zwischen "dem Signal und den Störgeräuschen" unterscheiden zu können.

Der anhaltende Goldbullenmarkt und die damit einhergehenden Rekordstände sind nicht dazu gedacht, von Spekulanten, die auf einen Trend setzen und schnelles Geld machen wollen, seziert, fehlinterpretiert und missbraucht zu werden. Dies sind lediglich die Störgeräusche.

Das Signal offenbart ein viel größeres Bild: Es ist eine tektonische Verschiebung im Gange. Sie kann und wird höchstwahrscheinlich die Welt, wie wir sie kennen, umgestalten, neu definieren, neu erfinden und neu aufbauen. Glaubensbasierte, an sich wertlose "Vermögenswerte" wie Papiergeld haben keine Chance, diesen Übergang zu überleben. Aufmerksamen Anlegern ist das klar, und deshalb flüchten sie in Scharen in den ältesten und verlässlichsten aller sicheren Häfen.

Es ist also nicht "zu spät", Gold zu kaufen, ganz im Gegenteil. Die große Umstellung steckt noch in den Kinderschuhen, und der jüngste Goldrausch, den wir erleben, ist erst der Anfang. Es ist auch nicht zu teuer. Selbst bei diesen Rekordständen ist der Preis, den Sie für den Schutz, den Gold bietet, zahlen, viel niedriger als der Preis, den Sie ohne Gold zahlen würden.


© Claudio Grass
www.claudiograss.ch


Teil 1 dieses Artikels wurde am 28.10.2024 auf www.claudiograss.ch und Teil 2 am 30.10.2024 auf www.claudiograss.ch veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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