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Dem Mittelstand droht Verarmung

26.01.2025  |  Prof. Dr. Eberhard Hamer
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  • Die Gehälter werden durch Rezession nicht mehr steigen, sondern sinken, viele Unternehmen gezwungen, auch qualifizierte Mitarbeiter zu entlassen. Die Chancen, aus produktiven Leistungserträgen zu leben, werden geringer, dafür die Chancen, aus wenig oder unproduktiven Dienstleistungen im öffentlichen Sektor zu überleben, größer – solange der Staat noch Schulden machen kann –, so dass der Trend von produktiver Arbeit zu unproduktiver Beschäftigung weitergeht und unsere Volkswirtschaft von Wirtschaftsleistung zu Sozialleistung und unproduktiver Verwaltung "transformiert" wird. In unproduktiven Sozial- und Verwaltungsbereichen sind aber hohe Gehälter nicht tragbar, schwinden die Möglichkeiten für mittelständische Leistungsträger.

  • Aber auch der Staat selbst kann seine derzeitige Geldverschwendung nicht weitermachen, wenn die Wirtschaft und damit die Steuer- und Sozialeinnahmen abstürzen. 1930 musste der Staat schon einmal alle öffentlichen Gehälter um ein Drittel kürzen, dies wird wiederkommen und massive Privatisierungen sowie Schließungen von etwa einem Drittel überflüssiger oder sogar schädlicher öffentlicher Behörden und Ideologieorganisationen mit sich bringen, so dass deren üppig besoldete Funktionäre sich eine anderweitige produktive Arbeit suchen oder darben müssen.

    Die Zeiten, wo man als Beamter oder öffentlicher Angestellter für unproduktive Arbeit mehr verdienen konnte als die produktiven Leistungsträger der Privatwirtschaft werden enden und sich wieder umkehren – mit drastischen Folgen vor allem in der öffentlichen Sozial-, grünen Ideologie- und Gesundheitsverwaltung.

  • Wenn die Betriebe keine Gewinne mehr haben, werden sie auch keine Steuern und Sozialabgaben mehr zahlen, werden auch die Mittel für üppige öffentliche Sozialverwaltung nicht mehr vorhanden sein, wird nach der regierungsverordneten "Transformation in die Unwirtschaftlichkeit" (Ökologie statt Ökonomie) wieder eine Zwangstransformation von unwirtschaftlicher Verwaltung auf wieder werteschaffende Produktion nötig werden. Hunderttausende von Wohlstandsverwaltung verdorbene Existenzen werden diesen Wandel nicht wollen oder schaffen und abfallen.

Der Zusammenbruch mittelständischer Branchen bis hierher wird auch volkswirtschaftliche Folgen haben. Die meisten Bäckereien sind an den Energiekostensteigerungen unrentabel geworden und geschlossen. Viele Gastronomiebetriebe konnten die steigenden Kosten nicht mehr aushalten, weil ihr Umsatz sank. Die Menschen haben durch Teuerung und Inflation immer weniger Geld für nicht-existenzielle Wünsche übrig.

Andererseits finden Handwerksmeister für ihre Betriebe immer weniger Nachfolger, weil unsere Jugend von einer grün versifften Lehrerschaft zu Spaß und Lust statt Leistung in den Schulen verführt wird. In wichtigen Branchen des Reparaturhandwerks ist das Betriebssterben so dramatisch, dass – etwa bei Elektro-, Heizungsinstallateuren, Gas-/Wassermonteuren in Not geratene Haushalte keinen Betrieb mehr finden, welche ihnen kurzfristig aus der Not durch Reparatur hilft. Andererseits haben wir 40 % Hochschulversager, die in diesen Mangelhandwerken ausgebildet werden könnten, aber nicht wollen, weil sie ausreichend vom Sozialstaat (Bürgergeld) leben können und sich für praktische Berufe zu schade fühlen.

Die Transformation von Ökonomie zu Ökologie und zum Klimawahn durch die Ampel-Regierung hat einen Wirtschaftsabsturz eingeleitet, der die Hälfte des Mittelstandes mit in die Unterschicht abrutschen lassen wird. Die Zeiten der mittelständischen und bürgerlichen Gesellschaft sind zusätzlich durch den Massenimport von Proletariern und durch die politische Herrschaft des Proletariats vorbei.


Was bleibt zu tun?

Bisher wandern bereits 200.000 bis 300.000 qualifizierte Mittelständler in Länder aus, die weniger selbstzerstörerisch sind als Deutschland.

Wie nach dem Kriege die Offiziere in alle – auch praktische – Berufe drängten und damit wieder ihren Aufstieg erreichten, könnten auch die freigestellten Beamten und öffentlichen Diener vor allem des Sozialbereichs in der Not wieder praktische wertschöpfende Berufe ergreifen und damit nicht nur etwa das Problem der fehlenden Reparaturhandwerker lösen, sondern sich damit auch eine Existenz schaffen, - wenn sie den Mentalitätswandel vom Sozialleistungsnehmer zum Leistungsträger schaffen.

Dramatisch wird es für viele Mittelständler, wenn der Staat in der Not auf ihr Vermögen – vor allem auf das eigene Haus – zugreift und wenn mit mathematischer Sicherheit unser Rentensystem platzt und nur noch zu Mindestrenten führt. Das Problem der "armen Alten" wird dann aus der Unterschicht auch in die Mittelschicht übergreifen.

Unsere Absturzursachen sind weniger durch die Bürger selbst, sondern durch die Politik verursacht. Solange aber die Altparteien jede Kritik an ihren Fehlern und jede notwendige Korrektur mit einer "Brandmauer" stoppen, wird sich trotz Wechsels unter den Täterparteien die Politik nicht grundsätzlich ändern, was aber die Voraussetzung für einen Stopp des Absturzes und eine Erneuerung unserer Mentalität, unserer Bildungs-, Wirtschafts- und Sozialstrukturen wäre.

Schon Joschka Fischer hat aber seine Anti-Mittelstandspolitik offenbart: Millionen von Proleten hereinholen, ihnen Bürgerrecht und Wahlrecht geben und dann dauerhaft rot-grüne Diktatur des Proletariats ausüben können, notfalls mit schwarzer Hilfe (CDU).

Dass diese Entwicklung läuft, hat der Mittelstand selbst verschuldet. Er hat geschlafen und bei Verschuldung, Massenimmigration, Öko-Wahn und bei der Transformation unserer Leistungsgesellschaft in eine Sozialleistungsgesellschaft nicht wie die Bauern öffentlich demonstriert.

Die Angst im Mittelstand vor Absturz und Verarmung ist deshalb berechtigt, aber zum Teil auch selbst verschuldet.


© Prof. Dr. Eberhard Hamer
Mittelstandsinstitut Niedersachsen e.V.


¹ Vgl. Hamer, Eberhard "Wer ist Mittelstand?", 2021, S. 105 ff.
² Wie zuvor, S. 106/107
³ Wie zuvor, S. 178
⁴ Vgl. Hamer, Eberhard "Wer finanziert den Staat?", 2. Aufl. 1982, S. 112 ff. mit Tabellen S. 173 ff.



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