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Der Reece-Ausschuss: Lehren aus der Geschichte

06.05.2025  |  Claudio Grass
In den frühen 1950er Jahren, vor dem Hintergrund des Kalten Krieges und wachsender Besorgnis über mögliche geheime interne Subversionsversuche, leitete der Kongress der Vereinigten Staaten eine Untersuchung der Aktivitäten großer steuerbefreiter Stiftungen ein. So entstand der Reece-Ausschuss unter der Leitung des Kongressabgeordneten B.

Carroll Reece mit dem Ziel, festzustellen, ob bestimmte große und einflussreiche Stiftungen wie die Carnegie Endowment, die Ford Foundation und die Rockefeller Foundation ihren steuerbefreiten Status und ihre beträchtlichen Ressourcen dazu nutzten, die amerikanische Gesellschaft in einer Weise zu beeinflussen, die als subversiv angesehen werden könnte, oder Aktivitäten zu finanzieren, die amerikanische Institutionen untergraben könnten.

Eine frühere Untersuchung durch den Cox-Ausschuss hatte die betreffenden Stiftungen weitgehend von jeglichem Fehlverhalten freigesprochen, doch der Kongressabgeordnete Reece stellte diese Ergebnisse in Frage und hielt eine gründlichere und detailliertere Untersuchung der Aktivitäten der Stiftungen für notwendig. Im Mittelpunkt dieses neuen Ausschusses stand Norman Dodd, ein ehemaliger Banker, der zum Forschungsdirektor des Ausschusses ernannt wurde. Seine Ergebnisse, insbesondere jene, die sich auf die Rolle der Stiftungen bei der Gestaltung des Bildungswesens und der öffentlichen Politik beziehen, sind seither zu einem Brennpunkt der Diskussionen über den Einfluss von Eliteinstitutionen auf das amerikanische Leben geworden.


Die Enthüllungen des Ausschusses

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erlangten viele dieser Institutionen, die ursprünglich von Industriemagnaten wie John D. Rockefeller und Andrew Carnegie gegründet wurden, um ihr Vermögen für wohltätige Zwecke zu verwalten, große Bekanntheit, und in den 1950er Jahren hatten ihr Reichtum, ihr Einfluss und ihre Reichweite in den USA und sogar international ein schwindelerregendes Niveau erreicht. Sie finanzierten Universitäten, Denkfabriken und Sozialprogramme, und obwohl ihre erklärten Ziele philanthropischer Natur waren, z. B. die Förderung von Bildung, Wissenschaft und Gemeinwohl, vermuteten Kritiker bald, dass sie in Wirklichkeit politische und ideologische Ziele verfolgten.

Der Reece-Ausschuss führte von 1952 bis 1954 eine umfassende Untersuchung durch, die auch Gespräche mit wichtigen Stiftungsbeamten, die Prüfung von Förderunterlagen und Überprüfungen vor Ort umfasste.

Die Ergebnisse des Ausschusses wurden 1954 veröffentlicht und waren für viele ein Schock. Die Untersuchung kam zu dem Schluss, dass es sich bei den Carnegie-, Ford- und Rockefeller-Stiftungen nicht um wohltätige Organisationen handelte, die das Gemeinwohl fördern wollten, sondern um mächtige Körperschaften, die ihren Reichtum und ihre Ressourcen dazu nutzten, gesellschaftliche Institutionen zu manipulieren, die öffentliche Meinung über Kanäle des gesellschaftlichen Einflusses wie die Medien zu formen und zu kontrollieren und bestimmte politische Ideologien zu fördern.

Der Ausschuss beschuldigte diese Organisationen, Propaganda zu betreiben und institutionellen Druck auszuüben, um die amerikanische Gesellschaft in einer Weise umzugestalten, die mit sozialistischen und globalistischen Plänen übereinstimmt.

Ein Schwerpunkt der Untersuchung des Reece-Ausschusses war der Einfluss der Stiftungen auf das Bildungswesen. Die Ergebnisse zeigten, dass diese Institutionen Programme und Lehrpläne finanzierten, die die Rolle der Bildung von einem Instrument der Aufklärung in eine Propagandamaschine und ein Mittel zur Indoktrination junger Menschen verwandeln sollten. Die Stiftungen unterstützten fortschrittliche Bildungsreformen und bestimmte akademische Disziplinen und förderten kollektivistische Ideologien gegenüber Individualismus und traditionellen amerikanischen Werten.

So finanzierte die Rockefeller Foundation beispielsweise sozialwissenschaftliche Forschung, wobei sie Studien den Vorrang gab, die zentrale Planung und globalistische Politiken förderten, oft auf Kosten der nationalen Souveränität. Dodd bezeichnete dies als "Entwertung der Bildung" und war der Ansicht, dass dies Teil einer größeren Anstrengung war, die moralischen und politischen Grundlagen der amerikanischen Gesellschaft zu destabilisieren, da es klar war, dass diese Stiftungen durch die Kontrolle der Bildung auch die zukünftigen Generationen kontrollieren konnten.

Diese Bemühungen wurden auch durch den Einfluss der Stiftungen auf die Medien und die Werbung ergänzt, und zwar durch gezielte Zuschüsse an verschiedene Denkfabriken, Verlage und Interessengruppen, die sich diesen Ideen anschlossen und sie förderten. Die Ergebnisse des Reece-Ausschusses deuten auch darauf hin, dass sich diese Kontrolle auf wichtige Institutionen wie Regierungsbehörden und sogar religiöse Organisationen erstreckte, alles mit dem Ziel, Machtzentren zu vereinnahmen und schließlich einen Konsens herzustellen und Unterstützung für Gesetze zu gewinnen, die Sozialismus und Globalismus begünstigen.


Eine stille Revolution

Die wohl alarmierendste Behauptung in den Ergebnissen des Reece-Ausschusses war, dass die untersuchten Stiftungen aktiv an einer "stillen, unblutigen Revolution" in den Vereinigten Staaten arbeiten würden. Laut Dodd bestand ihr Ziel darin, die Macht vom Kongress, dem repräsentativsten Organ der Nation, weg zu verlagern und sie in der Exekutive zu konzentrieren, um so den Weg für eine halb-autokratische Regierung zu ebnen.

Durch die Finanzierung politischer Initiativen und die Unterstützung von Kampagnen, die darauf abzielten, die Präsidentschaft und die Bundesbehörden zu stärken und die Zentralisierung der Macht voranzutreiben, wurden die Stiftungen beschuldigt, absichtlich die "checks and balances" und die zentralen demokratischen Prinzipien zu untergraben, die für die amerikanische politische Struktur grundlegend sind.

Die Zielpersonen der Untersuchung wurden auch beschuldigt, auf die Erniedrigung und Entwürdigung der Bevölkerung hinzuarbeiten, um den politischen Körper formbarer und anfälliger für die kollektivistische Propaganda zu machen, die sie verbreiten. Mit anderen Worten: Wenn die Menschen verzweifelt genug sind, suchen sie nicht nach realistischen, langfristigen Lösungen, die harte Arbeit und Aufopferung erfordern; stattdessen fallen sie auf Versprechungen von "Gratiszeug" herein und folgen den Träumen von einer sozialistischen Utopie.

Wie Rowan Gaither, der Direktor der Ford Foundation, gegenüber Norman Dodd erklärte: "Wir alle hier haben irgendwann einmal im OSS [Office of Strategic Services, Vorläufer der CIA] oder in der Europäischen Wirtschaftsverwaltung gedient, die auf Anweisung des Weißen Hauses tätig waren. Wir arbeiten [immer noch] unter denselben Direktiven. Der Kern der Richtlinien, nach denen wir arbeiten, besteht darin, dass wir unsere Befugnis zur Gewährung von Zuschüssen nutzen sollten, um das Leben in den Vereinigten Staaten so zu verändern, dass wir bequem mit der Sowjetunion verschmolzen werden können."

Aus heutiger Sicht mag dieses Bestreben, eine Koalition mit der UdSSR einzugehen, unvorstellbar erscheinen. Wie und warum könnte jemand versuchen, den Kern einer freien Gesellschaft zu demontieren und sie in ein tyrannisches, unmenschliches kommunistisches Regime nach dem Vorbild der brutalen Sowjetunion zu verwandeln? Und welcher Verrückte würde mit dieser Monstrosität verschmelzen wollen, diesem dunklen Schandfleck der Menschheitsgeschichte, der unzählige Menschenleben gefordert und noch mehr zerstört hat?

Auf den ersten Blick mag dies aus unserer heutigen Perspektive schwer zu begreifen sein, aber wenn man wirklich darüber nachdenkt, ist es eigentlich ziemlich nachvollziehbar. Damals gab es viele kommunistische Sympathisanten, mit denen diese Stiftungen zusammenarbeiten konnten, um ihre Ziele voranzutreiben, wie es auch heute der Fall ist.

Damals wie heute waren einige von ihnen einfach nur naive, leichtgläubige, nützliche Idioten, und andere, wie diejenigen, die die Stiftungen selbst leiteten, hatten viel dunklere Anreize. Schließlich sind im Kommunismus „einige Schweine gleicher als andere“, und es gibt immer diejenigen an der Spitze, die das Sagen haben. Es ist nicht weit hergeholt zu vermuten, dass sie hofften, an der Spitze zu stehen.


Lektionen gelernt oder vergessen?

Heute haben die meisten Menschen noch nicht einmal vom Reece-Ausschuss gehört, und das ist in mehrfacher Hinsicht problematisch. Zum einen sind die Verantwortlichen weitgehend ungestraft davongekommen und haben weiterhin gegen die Interessen der Öffentlichkeit gehandelt. Viel wichtiger ist jedoch, dass sich auch viele andere schlechte Akteure auf den Weg gemacht haben, den diese Stiftungen geebnet haben.

Heute gibt es unzählige Organisationen, die steuerbefreit sind und in vielen Fällen sogar vom Steuerzahler finanziert werden, die sich aktiv für dieselben Ideologien und dieselben giftigen, menschenfeindlichen Grundsätze einsetzen. Sie haben beträchtliche politische Macht und Einfluss in den Medien, in der Wissenschaft und sogar auf den höchsten Regierungsebenen gewonnen, nicht nur in den USA, sondern weltweit.



© Claudio Grass
www.claudiograss.ch


Dieser Artikel wurde am 29.04.2025 auf claudiograss.ch veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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