Die Ratingagentur Moody's stufte am Freitagabend zum allerersten Mal in ihrer Geschichte die Kreditwürdigkeit der Vereinigten Staaten herab. Die Bonitätsrückstufung erfolgte von der Spitzennote AAA auf AA1, den Ausblick setzte sie auf "stabil". Das Unternehmen hat insgesamt 21 Rating-Stufen.
Als Begründung nannte Moody's die ausufernde Staatsverschuldung der größten Volkswirtschaft der Welt und die daraus resultierende Zinslast. So sollen die jährlichen Zinszahlungen im Jahr 2035 voraussichtlich etwa 30% der Staatseinnahmen betragen, gegenüber etwa 18% in 2024 und etwa 9% im Jahr 2021. Darüber hinaus liegen die Defizitausgaben gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) inzwischen auf dem Niveau des Zweiten Weltkriegs.
Trotz wirtschaftlichen und finanziellen Stärken, dürfte es der USA nicht mehr vollständig gelingen, den Rückgang der fiskalischen Kennzahlen auszugleichen, hieß es weiter.
Zudem bemängelte Moody's, dass die vorangegangen US-Regierungen und der US-Kongress keine Maßnahmen gegen den exorbitanten Trend immer größer werdenden Haushaltsdefizite beschlossen hätten. Auch die derzeit diskutierten Haushaltspläne ließen nicht darauf schließen, dass die Staatsausgaben und Defizite der USA sinken könnten.
Nicht anders zu erwarten, reagierte das Weiße Haus mit scharfer Kritik. Der Kommunikationsdirektor des Weißen Hauses, Steven Cheung, griff in einem Beitrag in sozialen Medien den Moody's-Ökonomen Mark Zandi persönlich an.
Die anderen entscheidenden Ratingagenturen Standard & Poor's und Fitch hatten die USA bereits in den Jahren 2011 und 2023 ihr Top-Rating entzogen, in dessen Folge es jeweils heftige Reaktionen an den Finanzmärkten gab.
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