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Warum der Goldbullenmarkt noch jung ist

12.11.2025  |   Jesse Colombo
Ich bin ein großer Fan davon, einzigartige Methoden zur Bewertung von Vermögenswerten zu finden und anzuwenden, um festzustellen, ob diese günstig sind oder nicht. Bei Edelmetallen und anderen Rohstoffen ist dies nicht so einfach wie bei Vermögenswerten wie Aktien, Anleihen oder Immobilien, bei denen man einfache Kennzahlen wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis oder das Kurs-Buchwert-Verhältnis heranziehen kann.

Das bedeutet, dass wir kreativ werden und Vergleiche mit anderen wichtigen Vermögenswerten oder Wirtschaftsdaten anstellen müssen. Der absolute Preis eines Vermögenswerts sagt nichts darüber aus, ob er über- oder unterbewertet ist. So gab es beispielsweise Zeiten wie 1980, als Gold mit 800 Dollar sehr teuer war, und andere Zeiten wie 2020, als Gold mit 1.600 Dollar ein Schnäppchen war.

Deshalb ist es hilfreich, Edelmetalle mit aussagekräftigen Maßstäben zu vergleichen. In diesem Bericht werde ich fünf spezifische Maßstäbe vorstellen: US-Dollar, US-Inflation, Geldmenge M2, Dow-Jones-Index und Staatsverschuldung. Anhand dieser Maßstäbe werde ich darlegen, dass der aktuelle Goldbullenmarkt im Vergleich zu den letzten langfristigen Bullenmärkten in den 1970er- und 2000er-Jahren noch sehr jung ist und noch viele Jahre vor sich hat. Dieser Bericht konzentriert sich zwar ausschließlich auf Gold, aber ich plane, in Kürze einen ähnlichen Bericht über Silber zu veröffentlichen.

Für die Zwecke der Übungen in diesem Bericht verwende ich für die beiden vorangegangenen langfristigen Goldbullenmärkte folgende Zeiträume: August 1970 bis Januar 1980 für den Bullenmarkt der 1970er Jahre und April 2001 bis September 2011 für den Bullenmarkt der 2000er Jahre. Diese Zeiträume sind weithin als offizielle Start- und Endpunkte der jeweiligen Bullenmärkte anerkannt.

Was den aktuellen langfristigen Goldbullenmarkt betrifft, so gibt es zwar einige Subjektivität und Diskussionen darüber, wann er begonnen hat, aber ich verwende Oktober 2022 als Startpunkt. Ich halte dies für durchaus gerechtfertigt, wenn man bedenkt, wo Gold seinen Tiefpunkt erreicht hat, sowohl in Dollar als auch im Verhältnis zu den anderen vier in diesem Bericht verwendeten Maßstäben. Dies geht aus den von mir beigefügten Charts deutlich hervor.

Ich bin auch der Meinung, dass der Oktober 2022 zwar den Tiefpunkt und den Beginn des neuen säkularen Bullenmarktes markierte, dieser jedoch erst im März 2024 wirklich an Dynamik und Lebendigkeit gewann. Ich plane, bald einen weiteren Artikel zu schreiben, um diese Nuance und Unterscheidung zu untersuchen, aber für die Zwecke dieses Berichts werde ich den Oktober 2022 als Startpunkt nehmen.

Beginnen wir mit dem grundlegendsten Bezugspunkt: dem Spotpreis von Gold in US-Dollar. Während des langjährigen Bullenmarktes der 1970er Jahre stieg Gold innerhalb von 113 Monaten um 2.400%. Im langfristigen Bullenmarkt der 2000er Jahre legte es innerhalb von 125 Monaten um 630% zu. Im Vergleich dazu ist der aktuelle langfristige Gold-Bullenmarkt innerhalb von nur 36 Monaten um lediglich 147% gestiegen. Dies ist ein klares Indiz dafür, dass sich der aktuelle Bullenmarkt im Vergleich zu den beiden vorherigen noch in einem frühen Stadium befindet, und ich glaube, dass er noch viel weiter steigen wird.

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Als Nächstes betrachten wir den realen Goldpreis, also den um die Inflation bereinigten Goldpreis, der anhand des US-Verbraucherpreisindex (CPI) ermittelt wird. Dieser Wert ist aussagekräftiger als der zuvor dargestellte Nominalpreis, da es nicht darum geht, um wie viel Gold in absoluten Zahlen gestiegen ist, sondern ob es mit der Inflation Schritt hält. Schließlich ist Gold langfristig die beste Absicherung gegen Inflation.

Während des langjährigen Bullenmarktes der 1970er Jahre stieg der reale Goldpreis innerhalb von 113 Monaten um 1.125%. Im langjährigen Bullenmarkt der 2000er Jahre stieg er innerhalb von 125 Monaten um 486%. Im Gegensatz dazu ist der aktuelle langjährige Goldbullenmarkt innerhalb von nur 36 Monaten um lediglich 128% gestiegen. Dies untermauert die Ansicht, dass sich der aktuelle Bullenmarkt im Vergleich zu den beiden vorherigen noch in einem frühen Stadium befindet, und ich glaube, dass er gerade erst begonnen hat.

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Nun betrachten wir Gold im Zusammenhang mit einem weiteren Inflationsmaßstab: der US-Geldmenge M2. Die Geldmenge ist möglicherweise ein noch besserer Inflationsindikator als der CPI, der bekanntermaßen die tatsächliche Inflation zu niedrig angibt. Darüber hinaus ist das Wachstum der Geldmenge die eigentliche Ursache der Inflation. Wie der Nobelpreisträger Milton Friedman treffend sagte: „Inflation ist immer und überall ein monetäres Phänomen.“

Während des langjährigen Bullenmarktes der 1970er Jahre stieg der Goldpreis gemessen an der Geldmenge M2 innerhalb von 113 Monaten um 888%. Im langjährigen Bullenmarkt der 2000er Jahre legte es innerhalb von 125 Monaten um 305% zu. Im Vergleich dazu ist der aktuelle langjährige Goldbullenmarkt innerhalb von nur 36 Monaten um lediglich 140% gestiegen. Dies ist ein weiterer Hinweis darauf, dass der aktuelle Bullenmarkt noch recht jung ist und diejenigen, die behaupten, er sei schon in die Jahre gekommen, offensichtlich keinen Bezug zu den objektiven Fakten haben.

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