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Setzt der US-Dollar seinen Abwärtstrend fort?

22.02.2012  |  GoldMoney
Thema Nummer eins an den Märkten ist natürlich die Eurozone und die Einigung auf das neue, 130 Milliarden Euro schwere Rettungspaket für Griechenland. Die griechische Regierung soll im Gegenzug eine stärkere Kontrolle des nationalen Haushalts zulassen. Die privaten Gläubiger willigten ein, griechische Staatanleihen zu 53,3% abzuschreiben. Man hofft, dass der griechische Staat durch strikte Einhaltung der Sparmaßnahmen in der Lage sein wird, seine Schuldenquote bis 2020 von 160% auf 120,5% zu senken.

Es existieren jedoch auch weniger zuversichtliche Prognosen. ZeroHedge verlinkt einen Artikel aus der Financial Times von Peter Spiegel (nur für registrierte Nutzer), in dem es heißt:

"Wie das ‚speziell kalkulierte Negativszenario‘ in einem Bericht an die europäischen Behörden zeigt, könnte die griechische Verschuldung sehr viel langsamer sinken als gehofft. Die Verschuldung des Landes könnte demnach bis 2020 auf nur 160% der Wirtschaftsleistung sinken, was weit über dem vom Internationalen Währungsfonds gesetzten Ziel von 120% liegt. […]

Bei einem solchen Szenario würde Griechenland ca. 245 Milliarden Euro Rettungshilfe benötigen - fast das Doppelte der für das ‚Basisszenario‘ angesetzten 136 Milliarden Euro.“ Spiegels Einschätzung: “Selbst im optimistischsten Szenario riskiert Griechenland aufgrund der verordneten Sparmaßnahmen eine so tiefe Rezession, dass das Land für die Dauer des neuen €170 Milliarden schweren Rettungspakets keinen Schritt aus der Schuldenfalle machen könnte.“

Nach Bekanntgabe der Einigung stieg der Euro gegenüber dem US-Dollar deutlich an. Die allgemeine Flucht aus dem Dollar ließ auch die Edelmetallpreise steigen, zudem stiegen die Umlaufrenditen für Staatsanleihen der USA, Japans und Deutschlands mit 10-jähriger Laufzeit. Der Dollar Index (USDX) steht aktuell bei 79 - nur knapp über dem 100-Tage-Durchschnitt bei 78,8. Der MACD-Indikator im USDX-Chart zeigte eine leicht positive Divergenz, was auf einen leichten Vorteil der Dollar-Optimisten verweist.

Doch angesichts der heutigen Nachrichten aus dem Euroraum könnte der Dollar durchaus unter seinen gleitenden Durchschnitt von 78,8 fallen. Da die Krise der Eurozone vorerst auf Eis gelegt scheint, könnte der Dollar nun einen schwächeren Trend gegenüber dem Euro und anderen großen Währungen ausbilden, was schon von Sommer 2010 bis Herbst 2011 der Fall war, bis die Europrobleme im Herbst 2011 in der Wahrnehmung der Börsenhändler stärker eingeschätzt wurdne, als die Sorgen in den USA.

Ein Blick auf den langfristigen USDX-Chart zeigt einen langwierigen, schrittweisen Verfall des Dollars. Wenn es zu Erholungen kam, waren diese kurz und heftig und unterbrachen nur vorübergehend die langjährigen Perioden sinkender Dollarkurse.

Sollte jetzt tatsächlich wieder eine dieser langwierigen Abwärtsbewegungen im USDX anstehen, dann sollten Edelmetallinvestoren auf lange Sicht die 72 im Blick behalten. Das Allzeittief des USDX wurde im März 2008 bei knapp über 72 Punkten erreicht. Auch im Frühjahr 2011 sank der Dollar Index wieder fast auf 72 Punkte, als der US-Dollar mit allgemeiner Negativstimmung zu kämpfen hatte.

Unterhalb der Marke von 72 betritt der Dollar zumindest aus Marktsicht "Niemandsland“. Dann würde das Risiko einer dramatischen, vielleicht sogar katastrophalen Flucht aus der Weltreservewährung exponentiell ansteigen.


© GoldMoney News Desk
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