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Ölpreis bald wieder bei 100 USD?

18.06.2010  |  Dr. Frank Schallenberger
Der Ölpreis hat in den letzten Tagen wieder deutlich angezogen. Brent notiert aktuell etwa 10 USD höher als vor drei Wochen, als bei rund 67 USD das Jahres-tief markiert wurde. Der einzige Faktor, der aktuell gegen stärker steigende Ölpreise spricht, ist der weiterhin relativ hohe Lagerbestand in den USA. Dieser dürfte jedoch im Laufe des zweiten Halbjahres 2010 peu à peu abgebaut werden. Ansonsten dominieren mittelfristig ganz klar Faktoren, die für anziehende Notierungen beim Schwarzen Gold sprechen.

Auf der Angebotsseite hält beispielsweise die OPEC als weltweit wichtigster Öllieferant das Angebot knapp. Aktuell fördert das Kartell rund 2 Mio. Barrel pro Tag weniger als noch vor zwei Jahren. Zudem dürfte das Öl-Desaster im Golf von Mexiko generell die Vergabe von Bohrlizenzen in Zukunft einschränken und gleichzeitig die Sicherheitsanforderungen und damit auch die Kosten künftiger Projekte deutlich erhöhen. Dagegen steuert die Ölnachfrage im laufenden Jahr auf einen neuen Rekord zu.

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Insbesondere die Emerging Markets dürften in den nächsten Jahren bei der Nachfrage weiter sprunghaft zulegen. Alleine die chinesische Nachfrage nach Benzin und Diesel dürfte die Importe ins Reich der Mitte in den nächsten Jahren deutlich anziehen lassen. Immerhin hat China die USA im vergangenen Jahr als weltweit wichtigster Absatzmarkt für Automobile überrundet. Und auch im laufenden Jahr boomt der Markt: In den ersten fünf Monaten lag das chinesische Absatzplus bei rund 60% gegenüber dem Vorjahr. Damit dürften in diesem Jahr über 17 Mio. Autos in China verkauft werden.

Sofern auch die Inder auf den Geschmack kommen und der Orderstau beim Billigauto Tata Nano durch erweiterte Kapazitäten in den nächsten Wochen abgebaut werden kann, sollte die Richtung für die indischen Ölimporte ebenfalls vorgezeichnet sein. Ein Wirtschaftswachstum von 8-9% (Indien) bzw. 10,0% (China) in diesem Jahr und im nächsten Jahr dürfte den Appetit nach Öl und Co. ebenfalls erhöhen. Vor diesem Hintergrund sollte es nicht überraschen, wenn der Ölpreis spätestens im nächsten Jahr wieder die Marke von 100 USD antestet.

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© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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