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Realzins bremst Goldpreis ein

17.05.2012  |  Robert Rethfeld
Die Unterstützungslinien im XAU-Goldminenindex brechen weg. Selbst die historisch wichtige Marke von 150 Punkten wurde unterschritten (blaue Linie folgender Chart).

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Ähnlich wie 2008 verliert der XAU-Goldminenindex deutlich stärker als das physische Metall (folgender Chart).

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Was ist da los? Die Schwäche von Goldminen und Gold lässt sich mit der aktuellen Entwicklung des Realzinses erklären. Der Realzins errechnet sich aus der Differenz zwischen der Inflationsrate und dem Nominalzins. Wir legen die Rendite 10jähriger US-Anleihen zu Grunde. In einer Deflation wird der Realzins stark positiv. Die Inflationsrate fällt unter null, der Nominalzins hat diese Option nicht. Da die Preise fallen, verdient ein Anleger bei einer negativen Inflationsrate eine positive Realrendite. In einer Deflation wird Geld wertvoller, selbst wenn man es unter die Matratze legt ("Cash is King").

In einer inflationären Bewegung verliert das Matratzengeld an Wert. So war der Zustand bis ins erste Quartal 2012 hinein. Niedrige Zinsen und eine vergleichweise höhere Inflationsrate ergeben einen negativen Realzins.

Jetzt scheint die Angelegenheit erneut zu kippen. Die offizielle US-Inflationsrate beträgt im April 2,3%. Im September 2011 - als der Goldpreis sein bisheriges Allzeithoch erreichte - betrug die offizielle Inflationsrate knapp 4%. Der nominale Zinssatz läuft seit September seitwärts. Ergo: Die Inflationsrate fällt, der Realzins steigt.

Seit Anfang Mai ist der Ölpreis deutlich gefallen. Bliebe es bis zum Monatsende so, müsste man mit einer Mai-Inflationsrate von unter 2% rechnen. Da die Rendite 10jähriger US-Staatsanleihen bei 1,78% liegt, dürfte der Realzins zum aktuellen Zeitpunkt nur noch knapp negativ oder bereits bei null sein. Wir stellen dies auf der folgenden Grafik dar.



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