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Ist Kupfer das Silber des kleinen Mannes?

14.01.2013  |  Redaktion
Redaktion: Spätestens seit der Präsentation auf der Internationalen Edelmetall- und Rohstoffmesse im November 2012 in München kennt der Markt Kupferbarren. Die Messebestände waren sehr schnell vergriffen, haben Sie zu knapp kalkuliert?

Open in new windowDavid Reymann: Alles was damals frisch aus der Produktion verfügbar war, haben wir auch mitgeführt. Von der tatsächlichen Nachfrage waren wir allerdings vollkommen überrascht. Als einziger Anbieter von Kupferbarren haben wir in kurzer Zeit knapp eine Tonne verkauft. Unsere Barren von 500 bis 5.000 Gramm sind im Vergleich zu industriellen Handelseinheiten, die in der Regel gut einen Zentner wiegen, in der Tat handlich.


Redaktion: Wie hat sich die Nachfrage im Alltagsgeschäft weiter entwickelt? Ist das Interesse wieder abgeflacht? Kupfer ist noch nicht so Recht im Fokus der Anleger angekommen, möchte man zumindest meinen wenn man vergeblich in Büchern wie "50 Sachwerte, die Sie gut schlafen lassen" danach sucht.

David Reymann: Die Serie vom kleinen über den mittleren bis zum großen Barren der Edition Schloss Güldengossa verkauft sich weiterhin erfreulich rege. Bereits unmittelbar auf der Messe, auf welcher das von Ihnen erwähnte Buch ja erst erschienen ist, sind zudem Händlerkollegen mit Anfragen auf uns zugekommen, so dass Kupferbarren inzwischen auch im Großhandel eingeführt sind und neben uns einige weitere Händlerkollegen den Markt bedienen.

Wir können uns durchaus gut vorstellen, dass Kupfer in zukünftigen Veröffentlichungen eine Rolle spielen wird, im genannten Buch vielleicht schon in der zweiten Ausgabe.


Redaktion: Wie verhält es sich mit dem "Good Delivery" Standard in Bezug auf Kupfer?

David Reymann: Dieses für den Bankhandel mitunter wichtige Prädikat eines "Good Delivery" Herstellers (Liste unter: www.lbma.org.uk Anm. d. Red.) bezieht sich auf Gold- und Silberbarren und hier streng genommen auch nur auf die großen Gewichtseinheiten von 400 oder 1.000 Unzen. Bei Kupfer erlauben wir uns einen eigenen Standard von 999 Feinkupfer in metrischen Gewichtseinheiten und der etablierten Form der Geiger-Gussbarren aus Silber.


Redaktion: Meinen Sie nicht, dass ein eigener Standard für Barren etwas überdimensioniert bei Geschäftstätigkeit im Rahmen von Liebhaberei ist?

David Reymann: Der Geschäftsansatz ist ernsthaft und nachhaltig ausgerichtet. Wenngleich derzeit erst einige Tonnen gehandelt wurden, so ist durchaus die Möglichkeit gegeben, dass Kupferbarren die Niesche als "Give-Away" in der Sie heute noch bisweilen zu finden sind, verlassen. In Jedem Fall ist es da gut, wenn ein verlässlicher Standard für Kleinmengen gefunden ist. Wir Deutschen neigen zur Standardisierung, macht sie Produkte und Dienstleistungen doch schön vergleichbar - denken Sie nur an die vielfältigen DIN-Regelungen. Im industriellen Kupfermarkt ginge heute ohne verbindliche Standards überhaupt nichts.


Redaktion: Preislich liegt Kupfer deutlich unter Silber. Auch ist Kupfer kein Edelmetall. Wer kauft Kupfer, was ist die Motivation, was sind Motive?

David Reymann: Kupfer ist in den Augen vieler ein Halbedelmetall. Wir gehen davon aus, dass Silber langfristig höher als Kupfer bewertet sein wird. Zugleich sind es ganz klar die Silberinvestoren, welche sich aktuell in Beratungsgesprächen für Kupfer interessieren und dies auch kaufen.

Die Beweggründe für einen Kauf sind häufig Neugierde und oft Geschenküberlegungen. Das Motiv ist, die noch nicht vom Sachwertkurs überzeugten Verwandten oder Freunde mit einem "freundlichen Hinweis" auf Realwerte aufmerksam zu machen. Hier kann ein günstiger Kilobarren gewichtigen Eindruck machen.


Redaktion: Günstig? Viel günstiger als bei Kupfer ist die Kalkulation von Gold oder Silber!

David Reymann: Bedingt. Fertigen Sie einen Kilobarren aus Gold, so wird dies weit höhere absolute Kosten als bei Silber oder Kupfer haben. Im Handel und damit für den privaten Käufer interessant steht der Kilo-Goldbarren mit einem Aufschlag zum Spotkurs von ca. 300 Euro, was einem Aufgeld von 0,75% entspricht. Bei Silber ist der Aufpreis inklusive unvermeidbarer Steuer bei ca. 190 Euro oder 23% pro Kilostück. Bei Kupfer setzt sich diese Tendenz des sinkenden absoluten und zugleich steigenden prozentualen Aufgeldes fort. Hier haben wir einen Aufschlag zum Spotkurs von absolut nur noch etwa 12 Euro, prozentual zugleich natürlich mehr. Die Steuer ist wie bei Silber im Verkaufspreis an Privat wohlgemerkt inklusive.




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