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Finanzverrat & harte Konsequenzen (Teil 2/2)

15.05.2013  |  Jim Willie CB
- Seite 3 -
Der Missbrauch der Petro-Dollar-Arrangements mit saudischer OPEC-Komplizenschaft:

Die Aussage "US-Staatsanleihen sind unsere Schulden, aber Euer Problem." gegenüber dem Ausland war arrogant und gefühllos. Sie lädt förmlich zu Reaktionen ein. Die zahlreichen Energie importierenden Nationen werden seit vier Jahrzehnten gezwungen, Rohölkäufe in US-Dollar zu begleichen. Ihnen missfällt diese Einschränkung, da sie sich mit US-Staatsanleihen arrangieren müssen, die als Reservengrundlage innerhalb ihrer Bankensysteme dienen. In Reaktion darauf haben sich viele Fronten für die Suche nach US $-Alternativen aufgetan.

Russland hat jedoch in Reaktion darauf eine ganz eigene Strategie entwickelt, mit der das OPEC-Kartell ganz sicher geschwächt und dessen bröcklige Dominanz sogar aufgebrochen wird. Der russische Energie-Gigant Gazprom arbeitet mit Nachdruck an der Schaffung eines NatGas-Kartells. Eine Reihe großer Erdgasproduzenten ist schon an Bord - so der Iran und Katar. Ihre Werkzeuge sind Pipelines und Terminals für verflüssigtes Erdgas. Die Überraschung in der neuen NatGas-Koalition ist Katar, das schon innerhalb der OPEC ein Rohölakteur ist. Der Sargnagel in der neuen Koalition könnte Israel sein, das schon europäischen Kunden Überschusslieferungen aus seiner Bohrinsel im Mittelmeer (Tamar-Erdgaslagerstätte) in Aussicht gestellt hat, die über das Gazprom-System geliefert werden. Erweitert man diesen mediterranen Mix jetzt noch um Zypern, dann hat Gazprom Europa mit seinem neuen Kartell in der Hand.


Kriminelle Bankenaktivität mit geheimen Absprachen und unter dem Schutz der US-Ministerien und -Behörden:

Seit den 1990er Jahren haben sich diese kriminellen Aktivitäten tief eingenistet. Die Ausweidung von Fort Knox während der Clinton-Rubin-Ära war dabei das entscheidende Hauptereignis. Es fand seinen Höhepunkt im “False-Flag-Ereignis“, das immer noch für die betäubt-blöde Hälfte der Nation verwirrend ist. In der 2000er-Dekade kam es dann zu dem Hypothekenfinanzblasen, die mit massivem Betrug durchsetzt waren. Die wichtigste Clearing-Stelle war dabei Fannie Mae, die sich auch für andere Betrügerringe unter Leitung der US-Regierung als nützlich erwiesen hat. Deshalb gab es auch eine formale Adoption, während eine Liquidierung mit Plündergelüsten nicht in Frage kam. Fannie Mae ist das mehrere Billionen $ schwere Betrugshaus, das mit fast allen dreckigen, schmutzigen und schleimigen Machenschaften des US-Staates in Verbindung steht.

Die Konsequenzen der erlaubten und unergründlichen Kriminalität im Bankensektor sind im In- wie im Ausland zu beobachten. Im Inland entstand die Occupy-Wall-Street-Front; Bundes- und Landespolizei arbeiteten gemeinsam an ihrer Einstufung als terroristische Bewegung. Die Bewegung konnte recht einfach aufgelöst werden. Die größere Gefahr könnte allerdings die Sezessionsbewegung sein, wobei einige Staaten auch Gold als gesetzliches Zahlungsmittel einsetzen wollen, und das sogar für die Schuldenbegleichung. In der US-Verfassung existieren entscheidende Anhaltspunkte für die Definition von GELD. Die US-Bundesstaaten haben begonnen, ihre Unabhängigkeitsrechte hinsichtlich von Abspaltungsbewegungen mithilfe der 10. Verfassungsnovelle (Amendement) auszuüben.

Die Reaktionen aus dem Ausland zielen hingegen eher auf die Isolierung der Vereinigten Staaten ab - aufgrund staatlicher US-Strukturen und der US-Währung. Das heißt, dass das US-Staatanleihe-Flaggschiff seinen Reservestatus verlieren wird. Auf meinem Schreibtisch landen etliche Berichte über ausländische Unternehmen und sogar Staatsministerien, die auf telefonische Anfragen aus den USA nicht mehr antworten; und das ist ein Teil der großen globalen Verweigerung gegenüber US-Behörden. Sie wehren sich gegen die Arroganz und die praktizierte Hegemonie im Finanzbereich, die einer ganz eigenen globalen Demonstration königlicher Herrschaft gleichkommt. Die US-Regierung verhält sich wie ein Weltimperator, und das wird im Ausland überhaupt nicht gemocht. Der jüngste FACTA-Test (Steuergesetzgebung, welche ausländische Finanzinstitutionen zur Weitergabe von steuerrelevanten Informationen über Vermögen von US-Bürgern verpflichtet) dürfte vielleicht Aufschlüsse über das Reaktionsverhalten geben. Der Osten ignoriert es, im Westen ist es sehr unpopulär. Die Schweiz wählte die billigere Alternative und wird keine US-Bürger mehr bedienen. Diese Isolierung hat Parallelen zur Suche nach US-Dollar-Alternativen.


Verwirrung bei der Definition von Geld: aufgezwungenes, schuldengedecktes Geld wird als gesetzliches Zahlungsmittel eingesetzt

Das flexible Währungssystem, das von den USA und vom Westen genutzt wird, hat eine schädliche Basis: Westliche Währungen müssen grundsätzlich als denominierte Schulden-Coupons betrachtet werden, die als Geld bei der Abwicklung von Transaktionen sowie der Begleichung öffentlicher wie privater Schulden eingesetzt werden. Im Westen wurden somit seit vielen Jahrzehnten gesetzliche Zahlungsmittel mit Geld verwechselt. Das westliche Geld ist aber kein Geld, sondern nur denominierte Schulden. Die Grundlage des Geldsystems sind in der Tat und ganz praktisch Staatschulden. Nicht 1% der amerikanischen Öffentlichkeit versteht diesen feinen aber bedeutenden Unterschied.

Der extreme Schuldenüberfluss hat Krisenstände erreicht und befindet sich seit nun schon vier Jahren (seit dem Lehman-Brother-Leuchtsignal) im Abschreibmodus. Das schuldenbasierte Scheingeld blieb bestehen. Seit Jahrzehnten ist der Prozess der Vermögensakkumulation vom krebsartig wirkenden Scheingeld durchdrungen. Im Rahmen einer beschleunigten Schuldenkorrektur, erleiden die Staatsschulden des Westens schwere Verluste. Die hässliche Konsequenz ist nun folgende: Das gesamte nationale Vermögen löst sich im Rahmen einer allgemeinen Schuldabschreibung auf. Das lässt sich anhand der Insolvenzplanung für systemisch wichtige Finanzinstitution sehen - wie z.B. die Bail-In-Bestimmungen bezüglich der Auslöschung von Privatkonten. Private Sparkonten, Aktienkonten, Futures-Konten und selbst Pensionskonten sind nur weniger gut ersichtliche Schuldbestandteile innerhalb eines riesigen, schiefen, verzerrten, aus der Bahn geratenen und perversen Systems. Größere Teile des US-Privatvermögens werden sich in den Abschreibungen und Bankrotten von Finanzfirmen auflösen - nur zehn Jahre nachdem sich das Scheinvermögen in Form von Immobilienwerten schon in ganz ähnlicher Weise aufgelöst hatte.


Verdeckter Angriff auf dem Goldmarkt Mitte April, dargestellt als enorme Verkaufswelle:

Der Selloff am Goldmarkt war als Ereignis so schockierend wie lächerlich. Es war ein zerstörerisches Ereignis und gleichzeitig urkomisch in der Betrachtung. Die Banker begingen auf globaler Bühne Selbstmord. Anstatt Goldkontraktausfälle in London und New York zuzulassen, begingen sie einen großen illegalen Akt, indem sie innerhalb von nur zwei Tagen 20 Mrd. $ in Gold-Papierzertifikate abstießen. Bei diesem Großverkauf wechselte kein Metall die Besitzer und es gab auch keine Versprechen auf zukünftige Besitzerwechsel - all das geschah unter voller Deckung staatlicher US-Institutionen. Die Attacke aus dem Hinterhalt warf nicht mehr als eine Handvoll Goldbarren durch Margin Calls ab, die an sich auch nur Papiereinträge darstellten. Die Folgen sind gewaltig und haben enorme Veränderungen im gesamten monetären Bereich in Gang gebracht. Von der Türkei, Indien, Mexiko über die Vereinigten Staate und Japan bis hin zu China, Thailand und Singapur hat eine gewaltige Goldnachfrage eingesetzt.

Die korrupten Banker verhinderten einen Kontraktausfall, gleichzeitig machten den zukünftigen Ausfall dadurch umso unvermeidlicher, weil sie das Feuer der weltweiten Goldnachfrage entfachten - und zwar auf der physischen Seite mit Goldbarren, Münzen und Schmuck. Sprunghaft wird es überall zu Ausfällen von Goldkontrakten kommen, letztlich auch für den Chairman der CME Group bei seinen eigenen Kontrakten. Der Papiergoldbetrug auf Grundlage von Goldterminkontrakten wurde offen gezeigt. Die Konsequenz mit der größten Tragweite: Das Bankersyndikat hat gezeigt, dass es keine Verbindung zwischen Kursfindung und Goldlieferung gibt. Sie haben daher das Wesentliche der Goldmärkte COMEX & LBMA ruiniert und diese zu einem perversen Spielplatz für Kriminelle gemacht. Sie haben nicht genügend Lagerbestände, um die Auslieferungsanträge abzuwickeln. Die COMEX wird bald schon komplett ignoriert werden, der COMEX-Kurs wird zu einem bedeutungslosen Nebenschauplatz, an dem es keine Strafverfolgung gibt.


Kurzes Fazit:

Eine ganze Reihe verschiedener anderer dunkler Kräfte sind aufgetaucht - viel zu zahlreich, um sie in Gänze beschreiben zu können. Aber ein allgemeiner Effekt muss hier festgehalten werden, da er so allgegenwärtig und heimtückisch ist: Gold und US-Staatsanleihen sind keine Märkte. Ihre sogenannten offiziellen Handelsbereiche sind leere Räume, die mit Geräten der US-Regierung und der US Fed gefüllt wurden, welche einen Scheinkurs kreieren. Der falsche Goldpreis hat kein echtes Angebot. Der falsche US-Staatsanleihenpreis hat keine echte Nachfrage. Der angebliche Preis ist nicht jener, bei dem sich Angebot und Nachfrage am Markt treffen. Dieser angebliche Preis ist also nicht der echte Preis. Weder Gold noch US-Staatsanleihen sind echte Märkte. Ein schwerer Fall von Irrglauben.


© Jim Willie CB
www.goldenjackass.com


Der Artikel wurde am 30.04.13 auf www.gold-eagle.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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