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FED Beratergremium - Blasen überall, Inflationsausbruch befürchtet

15.06.2013  |  Jan Kneist
Man reibt sich die Augen, wenn man die beschönigenden Aussagen der FED und des "Federal Advisory Council“ vergleicht. Immerhin sitzen in diesem Gremium auch die FED Gouverneure. Nachzulesen ist das 15seitige Protokoll der Sitzung des Rates vom 17. Mai 2013 hier: http://de.scribd.com/doc/144964596/fac-20130517

Der Rat gibt seine Einschätzungen zu allen möglichen Bereichen der US-Wirtschaft ab, darunter die Kreditvergabe, Zwangsversteigerungen, den Immobilienmarkt im allgemeinen, den Zustand des Bankwesens etc.

Auf die Punkte 7 "Economic Discussion“ und 8 "Monetary Policy“ soll hier kurz explizit eingegangen werden, denn sie enthalten bemerkenswerte Aussagen. Auszüge in kursiv.

"There was nearly unanimous consensus that the sequestration has had little direct business impact so far.“

Also die automatischen Sparmaßnehmen, die nach der Nicht-Einigung über die Anhebung der Verschuldungsgrenze in Kraft traten, haben kaum meßbaren Effekt. Währenddessen dürfte vielen entgangen sein, daß die Aufschuldung munter weiter geht, denn es gibt ja aktuell keine Obergrenze! Stand am 12.06.2013 - 16,739 Billionen $.

“Based on economic forecasts, and in light of ongoing economic weakness, continuing fiscal policy restraint, and the recent downturn in inflation, it is likely that current policyaccommodation will continue for one to three years.

Basierend auf den Wirtschaftsvorhersagen und im Lichte der andauernden Wirtschaftsschwäche, der angespannten Fiskalpolitik … ist es wahrscheinlich, daß die aktuell praktizierte Politik (vermutlich ist QE gemeint) für 1-3 Jahre fortgesetzt wird. Nichts Genaues weiß man nicht.

However, the effectiveness of the policies in producing healthy economic and employment growth is not clear.

Man bezweifelt zu Recht, ob die QE-Maßnahmen effizient beim Wirtschafts- und Beschäftigungswachstum sind.

“The Fed’s securities purchaseshave reduced mortgage yields and, to a lesser extent, Treasury yields. Current low bond yields are disruptive to management of fixed-income portfolios, retirement funds,consumer savings, and retirement planning.They may encourage unsophisticated investorsto take onundue risk to achieve better returns.”

Man erkennt das Problem der niedrigen Zinsen für Investoren an, denen die Renditen wegbrechen, besonders bei Pensionsfonds und bei den Bürgern, die für ihre Pensionierung sparen. Und wozu das führt, ist offensichtlich - zu mehr Risiko im System, denn immer mehr Geld jagt nach Rendite.

"There is also concern about the possibility of a breakout of inflation, although current inflation risk is not considered unmanageable,and of an unsustainable bubble in equity and fixed-income markets given current prices.”

Hierin steckt pures Dynamit. Nicht nur erkennt man an, daß ein Ausbruch der Inflation möglich ist, sondern auch, daß man es bei Aktien und Renten mit unhaltbaren Blasen zu tun hat! Bisher war eine Blase nach offizieller FED-Lesart erst bei ihrem Platzen zu erkennen.

“Further, current policy has created systemic financial risks and potential structural problems for banks.”

Die Zinsmargen der Banken sind drastisch gesunken und neue Gewinnquellen werden gesucht, denn die Banken haben tiefgreifende Probleme. Bisher war der Aktienmarkt ein Quell von Rendite…

Uncertainty exists about how markets will reestablish normal valuations when the Fed withdraws from the market.

Dies ist der vielleicht wichtigste Satz des ganzen Dokuments. Es herrscht also Unsicherheit darüber wie die Märkte zu normalen Bewertungen zurückkehren sollen, wenn sich die FED aus dem Markt zurückzieht. Damit hat man schon eingestanden, daß die Bewertung jetzt NICHT normal ist. Weiterzudenken und zu erkennen, daß ein Rückzug unmöglich, wäre die logische Schlußfolgerung. Aber was würde das für ein Signal setzen? Risikolose Gewinne an den Aktienmärkten, denn Abstürze werden nicht mehr zugelassen, weil sonst alles zusammenkracht? Schuldenrückführung ist unmöglich und der Weg des Zettelgeldes vorgezeichnet. Die Zahnpasta geht nicht in die Tube zurück, es ist nur die Frage, wann sie sich als Inflation für jeden greifbar zeigt.


© Jan Kneist
Metals & Mining Consult Ltd.



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