Was steckt hinter den Abzügen aus J.P. Morgans COMEX-Lager?
29.01.2014 | Redaktion
Nachdem bekannt wurde, dass es am Montag erneut zu einem bedeutenden Abzug von zehn Tonnen Gold aus dem COMEX-Lagerhaus JP Morgans gekommen ist, meldete sich Bron Suchecki von der Perth Mint in seinem Blog zu Wort. Für ihn kämen letztlich zwei Szenarien als Begründung für die jüngsten Bewegungen in der Kategorie "Eligible" in Betracht. Im Oktober hatte Turd Ferguson in seinem Metals Report auf die erstaunlich runden Summen hingewiesen, die binnen kurzer Zeit in die Lager J.P. Morgans flossen. Damals hatte Suchecki angemerkt, dass sowohl Barren mit einem Feingewicht von 100 Unzen als auch drei 1-Kilo-Barren zur Erfüllung eines Kontraktes an der COMEX zulässig seien und die runden Summen hierdurch zustande gekommen wären.
Bei Abzügen, die eine oder mehrere Tonnen umfassen, ließe sich demnach darauf schließen, dass es sich hierbei um Kilobarren handle. Dies wiederum würde nach Ansicht Sucheckis für eine starke Nachfrage vonseiten Asiens sprechen, wo Barren dieser Größenordnung heißbegehrt sind.
Suchecki hat hierzu die jüngsten Bewegungen in J.P. Morgans COMEX-Lager überprüft und dabei festgestellt, dass nicht nur exakt 20 Tonnen das Lager verlassen haben, sondern ebenso viel von Oktober bis Dezember in acht größeren Teilmengen angehäuft wurden:
- 18. Oktober 2013: + 6 Tonnen
- 21. Oktober 2013: + 3 Tonnen
- 23. Oktober 2013: + 1 Tonnen
- 11. Dezember 2013: + 2 Tonnen
- 12. Dezember 2013: + 2 Tonnen
- 13. Dezember 2013: + 2 Tonnen
- 16. Dezember 2013: + 2 Tonnen
- 17. Dezember 2013: + 2 Tonnen
- 24. Januar 2013: - 10 Tonnen
- 28. Januar 2013: - 10 Tonnen
Dass nun exakt 20 Tonnen Gold aus dem Lager J.P. Morgans abgezogen wurden, so kurz vor dem Chinesischen Neujahrsfest am 31. Januar, sei kein Zufall, so Suchecki. Seines Erachtens sei es durchaus möglich, dass J.P. Morgan all das Gold angehäuft habe, um im Falle einer erhöhten Nachfrage vonseiten Asiens handeln zu können.
Eine andere Erklärung könnte seiner Meinung nach auch darin bestehen, dass bereits im Vorfeld Klienten in Asien ebendiese Menge zugesagt und in der Folgezeit Kilobarren angehäuft wurden. So oder so: Für Suchecki sei klar, dass die beiden Abzüge über je zehn Tonnen für J.P. Morgan keine Überraschung waren.
Ähnliche Fälle wie diese habe es zudem bereits gegeben. So wurden gegen Ende des Jahres 2012 18 Tonnen Gold angehäuft und anschließend 17 Tonnen abgezogen. Von September bis Oktober 2012 hätten sich die Bestände J.P. Morgans um 12 Tonnen erhöht, um im darauffolgenden Dezember um 12 Tonnen zu sinken. Gut ein Viertel sämtlicher Bewegungen in der Kategorie "Eligible" fänden Sucheckis Angaben zufolge in der Größenordnung von einer oder mehrerer Tonnen statt.
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