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Société Générale: Aussichten zur Silbernachfrage Indiens

20.02.2014  |  Redaktion
Anhaltend hohe Silbernachfrage Indiens unwahrscheinlich

Gold wird in Indien große kulturelle wie religiöse Bedeutung beigemessen. Bei alledem werde jedoch oft unterschätzt, welche Rolle das Land auf dem Silbermarkt spielt. In den letzten Jahren war Indien laut Daten von Thomson Reuters GFMS immerhin drittgrößter Silberkonsument der Welt und für rund 12% der globalen Nachfrage verantwortlich, wie die französische Großbank Société Générale in ihrem jüngsten Bericht erklärt.

In Anbetracht der Tatsache, dass das Silberangebot aus der Minenproduktion in Indien recht gering ausfällt (wenn auch zunehmend Silber als Beiprodukt bei der Blei- und Zinkproduktion ausgestoßen wird), bedeutet dies, dass der Großteil der Nachfrage durch Importe bedient werden muss. Eben diese haben im vergangen Jahr bedeutend hohe Werte erreicht.

Die dramatischen Änderungen im Hinblick auf die Goldbestimmungen des Landes haben die Einfuhr des Edelmetalls im vergangenen Jahr wiederholt nahezu unmöglich gemacht und den Großteil des Jahres über dafür gesorgt, dass die Goldimportvolumina deutlich zurückgingen und die Aufgelder (über Spot) in der Folge erheblich stiegen.

Goldprämien in Indien (Rupien pro Unze)
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Quelle: Thomson Reuters GFMS, SG Cross Asset Research


Als Resultat dessen verschob sich ein Teil der traditionellen Goldnachfrage in Richtung des Schwestermetalls Silber. Die Silberimporte Indiens erreichten im vergangenen Jahr so gut das 1,5fache der Importmenge des Vorjahres und blieben nur knapp hinter dem Rekord von 2008 zurück. Der Großteil des Metalls stammte nach Angaben der Société Générale dabei aus dem Vereinigten Königreich.

Die Nachfrage Indiens wurde in erster Linie von der Investmentnachfrage des Landes gesteuert. So wurden unter anderem bedeutend mehr Silbermünzen nachgefragt. Zugleich war jedoch der Verbrauch vonseiten der Industrie aufgrund des geringeren Wirtschaftswachstums rückläufig. Die Analysten der französischen Großbank rechnen damit, dass die industrielle Nachfrage im vergangenen Jahr um einen zweistelligen Prozentbereich sank und so den größten Rückgang seit 2004 verzeichnete.

Monatliche Silberimporte Indiens (Tonnen)
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Quelle: Thomson Reuters GFMS, SG Cross Asset Research


Zu Beginn des laufenden Jahres bewegten sich die Importe noch immer auf einem vergleichsweise hohen Niveau. So wurde im Januar 50% mehr Silber importiert als noch ein Jahr zuvor, begünstigt durch einen Silberpreis von unter 20,00 USD. Mitte Februar jedoch sei die Nachfrage infolge des jüngsten Preisanstieges zurückgegangen. Insbesondere vonseiten der Schmuck- und der Silberwarenindustrie sei weniger nachgefragt worden.

Dieser Trend könnte sich auch in den kommenden Wochen und Monaten fortsetzen. Letztlich aber rechnen die Analysten damit, dass der Preisanstieg nicht langlebig sein wird und sich die Nachfrage vonseiten dieser Branchen entsprechend wieder erholt. Auch soll die industrielle Nachfrage aufgrund eines stärkeren Wirtschaftswachstums wieder zunehmen.

Zugleich könnte eine Aufhebung oder Lockerung der bestehenden Goldimportbeschränkungen zu einer rückläufigen Silbernachfrage aus dem Investmentbereich führen und damit zu einem deutlichen Rückgang der gesamten Silberimporte des Landes.

Preisaussichten für Silber

Silberpreis (USD pro Unze)
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Quelle: Thomson Reuters GFMS, SG Cross Asset Research


Silber ist seit Beginn des Monats um 13% auf 21,65 USD gestiegen und hat damit den höchsten Wert seit Anfang November letzten Jahres erreicht. Für den weiteren Verlauf dieses Jahres rechnet die Société Générale mit einem schrittweisen Rückgang des Silberpreises von im Schnitt 20,00 USD je Unze im ersten bis zu 17,00 USD im vierten Quartal.


© Redaktion GoldSeiten.de



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