Marc Faber über Machtverschiebung, den unvermeidbaren Kollaps und Gold
In einem umfassenden Interview mit dem Schweizer Investmentunternehmen Global Gold hat sich jüngst Marc Faber einmal mehr zu Wort gemeldet. Dabei ging der Autor und Herausgeber des berühmten Gloom, Boom & Doom Reports unter anderem auf die Machtverschiebung von West nach Ost ein, ebenso wie auf deren Konsequenzen für die USA. Ferner erklärte der Experte auch, aus welchen Gründen er den Besitz von Gold für wichtig erachtet.China gewinnt an Einfluss
Indem China seine wirtschaftlichen Beziehungen immer weiter ausbaue, gewinne das Reich der Mitte zunehmend an geopolitischen Einfluss. Trotz der Spannungen, die zwischen China und einigen seiner Nachbarländer bestehen, nehme der Einfluss der Volksrepublik stetig zu, so Faber.
Schon seit einiger Zeit sei eine Machtverschiebung in Richtung Asien zu beobachten. Ein Beleg hierfür sieht Faber etwa im Gasvertrag zwischen China und Russland. Mit Blick auf die Ukraine hätten die USA erneut ihre Unfähigkeit bewiesen. Indem sie den Widerstand unterstützten, hätten sie gegen die Demokratie agiert. Ihr Versuch, die Ukraine in die NATO zu locken, habe das Fass für Russland letztlich zum Überlaufen gebracht, woraufhin der Gasvertrag mit China abgeschlossen wurde, der dem Osten zunehmend Macht verleihe.
Die Folgen für den US-Dollar
Ebendieses Abkommen habe letzten Endes bittere Konsequenzen für die USA, wird bei den Transaktionen schließlich auf den US-Dollar verzichtet und anstelle dessen auf den Rubel oder den Renminbi zurückgegriffen.
Bis zum Ersten Weltkrieg war das Britische Pfund Weltwährung, ruft Faber in Erinnerung. Danach hat es diese Bedeutung verloren und genau dies geschehe derzeit auch mit dem US-Dollar.
Die Unvermeidbarkeit des Kollapses
Für Faber sind die derzeitigen geldpolitischen Maßnahmen alles andere als nachhaltig. Sowohl die USA als auch europäische Staaten seien inzwischen über beide Ohren verschuldet. Mit der Geldschöpfung versuche man zwar, den unvermeidbaren Kollaps aufzuhalten, doch könne man ihn allenfalls hinauszögern. Früher oder später habe jede Inflation, ob bei den Verbraucherpreisen oder den Vermögenspreisen, ein Ende, so Faber.
Warum und wie man am besten in Gold investiert
Vor dem Hintergrund all dessen kommt Gold eine tragende Bedeutung zu. Faber selbst hat einen Teil seines Vermögens in das Edelmetall angelegt, insbesondere für den Fall, dass er sein Geld eines Tages nicht mehr von einem Land in ein anderes überweisen kann.
Auf lange Sicht mache eine reine Investition in Gold nach Ansicht des Experten jedoch etwas weniger Sinn, da es keine Gewinne abwerfe, sondern lediglich mit der Inflation Schritt halte. Dafür eigne sich das Edelmetall jedoch umso mehr als Möglichkeit der Diversifizierung. Ein Portfolio, so Faber, benötige stets etwas, das nicht auf den Verbindlichkeiten anderer beruht und genau dies sei der Vorteil von physischem Gold. Eine Gefahr gehe jedoch von den Bürokraten aus, findet der Experte. Diese könnten mitunter versuchen, das Gold aus den Banken und den privaten Händen abzuziehen.
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