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Gold hält sich knapp unter 1.180 USD, "Islamischer Staat" führt Goldwährung ein

17.11.2014  |  Thorsten Proettel
Investmentnachfrage im 3. Quartal schwächer

Das World Gold Council, die Interessenvereinigung der Goldminenindustrie, veröffentlichte gestern Zahlen zum Goldmarkt im 3. Quartal 2014. Diese sind jedoch weitgehend frei von Überraschungen und spiegeln das Bild wider, das andere Indikatoren seit einiger Zeit zeichnen. Die Nachfrage nach Kleinbarren sank demnach auf 186 Tonnen, was in Relation zum Vorjahresquartal einem Minus von 27% entspricht und im Vergleich zum 2. Quartal des laufenden Jahres immerhin noch einem Rückgang um 9%.

Der weltweite Verkauf von Goldmünzen fiel mit rund 35 Tonnen sogar auf den niedrigsten Wert seit dem 1. Quartal 2008. Das Minus beträgt in diesem Fall 16% zum Vorjahresquartal beziehungsweise 20% zum Vorquartal. Der Bedarf der Schmuckhersteller und der allgemeinen Industrie reduzierte sich jeweils um etwa 5% im Vergleich zum 3. Quartal 2013. Schließlich stehen die ETCs mit Golddeckung weiterhin auf der Verkäuferseite des Marktes, wenn auch nicht mehr mit so großen Mengen wie 2013.

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Recycling sinkt …

Auf der anderen Seite sank das Goldangebot ebenfalls. Besonders bemerkenswert ist der starke Rückgang des Altgoldaufkommens auf nur noch 250 Tonnen gegenüber 334 Tonnen vor Jahresfrist. Offenbar nimmt der niedrigere Preis den Menschen das Interesse daran, alten Schmuck und ähnliches dem Recycling zuzuführen. Möglicherweise ist der Bestand an abgenutztem und zur Disposition stehendem Schmuck einfach auch nur insgesamt stark zurückgegangen. Im Gleichlauf mit den Preissteigerungen in den letzten Jahren stieg das Recyclingaufkommen nämlich stark an (siehe Grafik).


… Steigerungsrate der Förderung niedriger

Die Goldförderung kletterte indes mit 812 Tonnen auf einen neuen Rekordwert für den Zeitraum Juli bis September. Das Plus gegenüber dem Vorjahr fiel jedoch auf 1,2%. Es würde nicht überraschen, wenn die Veränderungsrate in absehbarer Zeit sogar in den negativen Bereich rutscht. Auf dem gegenwärtig niedrigen Preisniveau arbeiten schätzungsweise etwa 15% der Minen nicht mehr kostendeckend. Da deshalb Investitionen in neue Abbaustätten eingespart werden und bestehende Minen irgendwann erschöpft sind, dürfte mittel- bis langfristig die Förderung sinken.

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Goldpreis knapp unter 1.180-USD-Marke

Viel interessanter als der Blick in die jüngere Vergangenheit ist jedoch das Geschehen in den letzten Tagen. Der Rückgang des Goldpreises unter die ehemalige charttechnische Unterstützung bei 1.180 USD löste entgegen unserer zunächst geäußerten Befürchtung keinen größeren Verkaufsdruck aus. Der Verfall stoppte in der Vorwoche bei 1.132 USD.




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