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Die Ukraine, das Sarajewo unserer Zeit und die Konsequenzen für die Finanzmärkte

13.03.2015  |  Rolf Nef
1. Geopolitik

Die offizielle Geschichte zum 1. Weltkrieg ist bis zum heutigen Tag ein Lüge. Aber sucht man herum, findet man heraus wie es wirklich war und warum es so beängstigend ähnlich aussieht zum Krieg in der Ukraine und mit Russland.

Eine Buch das die verborgenen Machenschaften, wie der Krieg geplant wurde, ist geschrieben durch die beiden Schotten Gerry Docherty und Jim Macgregor, Verborgene Geschichte, auf Deutsch im Kopp-Verlag.de. Für Deutsche Ohren und Seelen enthält das Buch viel mehr Pulver als für das anglosächsische Publikum. Der Hauptpunkt des Buches ist die Geschichte um eine geheime Gruppe in London, die den Krieg seit 1891 im Kopf hatte und wie die Mitglieder die Regierung, Militär und andere Institutionen infiltrierten, um das Ziel zu erreichen.

Ziel? Das Ziel war, die kontinentalen Mächte (Deutschland, Frankereich, Russland und Österreich-Ungarn) gegeneinander aufzubringen und in einem Krieg alle zu schwächen, aber der Krieg musste von einem dieser Mächte ausgehen und nicht von England, denn das war politisch nicht machbar. Aus heutiger Sicht war der Krieg damals schon Teil der NWO-Strategie und da ist auch die Verbindung zu heute und dem Konflikt mit Russland.

Aber noch interessanter wird es, wenn man noch weiter zurück schaut und zwar mit den Augen des russischen Historikers Nikolai Starikov, der davon berichtet, wie das 2. Deutsche Reich mit der Hilfe englischer Financiers geschustert wurde, alleine in der Absicht, eine starke Macht auf dem Kontinent zu kreieren, die man dann auf die Russen jagen kann. Dabei kam mir auch gleich Italien in den Sinn, das einen ähnlichen gewaltsamen Zusammenschluss in etwa derselben Zeit erlebte wie Deutschland.

Mit der Geburt des 2. Deutschen Reiches besteht auch die Verbindung zu den Finanzsystemen, denn der Banker und Finanzberater Bismarcks war Bleichröder, der seine Beziehungen zu den Rothschilds in London hatte. Es war Bleichrröder, der die Verhandlungen über die Reparationen nach dem französisch-preussischen Krieg 1871 führte und von Frankreich 5 Mrd. französische Franken Reparation für Deutschland erzielte.

Die Reichbank, wahrscheinlich mit der Beratung Bleichröders und Bismarcks Mitwirkung, trennte sich von allem Silber. Obwohl England schon viel früher vom Silber wegging, stieg von da an das Gold-Silberverhältnis, weil das fixe Verhältnis in vielen Ländern unter Druck kam und diese dadurch gezwungen wurden, das Zwangsverhältnis aufzuheben. Dieser kurze Ausflug vor die Zeit des 1. Weltkrieges will nur zeigen, dass dieser Krieg nicht der Anfang einer Geschichte ist und auch nicht isoliert für sich da steht, sondern Teil einer langfristigen Planung ist.

Aber zurück zum 1. Weltkrieg und wie es zum finalen Auslöser kam. 1908 annexierte Österreich Bosnien-Herzogevina, das seit 1878 unter habsburgischer Verwaltung stand. Bosniens serbischer Bevölkerungsanteil betrug 42%, welche gegen die Annexion opponierten. Österreich machte diesen Fischzug mit dem Einverständnis von A. Iswolski, dem russischen Aussenminister, aber ohne das wissen des Zars. Iswolski war von der Londoner Gruppe gekauft verlangte aber von Österreich deren Unterstützung bei einer russischen Übernahme der Dardanellen.

Ganz ähnlich wurden die Franzosen in die Planungen des Clubs einbezogen: Ministerpräsident Poincaré war gekauft und es winkte die Rückgewinnung von Alsace-Lothringen, das 1871 an Deutschland verloren ging. Die Idee war Hass und Spannung in Serbien zu sähen und das später auszunützen. Die Ermordung des Thronfolgers Franz Ferdinand im Sommer 1914 war dann auch wieder stark finanziell und logistisch unterstützt von A. Iswolski, aber eigentlich gesteuert vom Londoner Club.

Der Mord löste den Einmarsch Österreichs in Serbien aus, der den Kriegseintritt Russlands gegen Österreich und Deutschland und Deutschland gegen das mit Russland verbündete Frankreich. Der Club hatte was er wollte und der Rest ist Geschichte. Aber bevor ich die heutige Situation beschreiben will, ein paar wenige Worte zu einem völlig andern Ansatz bezüglich dem Timing von Kriegen und einer Bestätigung der oberen Sicht einer langfristigen Planung der historischen Ereignisse.

Aus erster Sicht sieht es so aus, als hätte der Londoner Club alle Macht. Aber nach dem Studium dieser Studie (diesmal in Englisch) komme ich zu dem Schluss, die Macht hatte sie und das ist bis heute so. Weil die Studie einen astrologischen Ansatz verfolgt, verwerfen ihn viele Leute. Aber rechnet man die Wahrscheinlichkeit unter der eine sich repetierende Konstellation zu Kriegen führte, dann führten von 11 dieser Konstellation 7 zu Kriegen und zählt man 1921 dazu (die vertragliche Aufteilung des Mittleren Ostens), dann sind es 8 von 11, was eine Wahrscheinlichkeit von 73% ergibt, was zu hoch ist für Zufälligkeit.

Die Studie ergibt aber auch den Link zum Mittleren Osten, dessen Eroberung eines der Kriegsziele Englands war wegen seinen Ölvorkommen. Deutschland hatte die Bagdadbahn ins ottmansiche Reich um Öl zu importieren. England hatte solche Quellen seit 1907 in Persien. Nach dem Krieg hatte England das Monopol für Mittelostoel und Deutschland war abgeschnitten. In oben genannter Studie gehören die Kriege zu zwei Gruppen: die europäisch/amerikanischen Kriege (WWI und II) und die Mittelostkriege. Beide sind eng miteinander verbunden.

Die heutige Bagdadbahn sind die Pipelines. Der Energieträger ist nicht mehr primär Öl, sondern Gas. Die Lieferanten sind Russland, Iran, Kathar und in Lauerstellung die zentralasiatischen Länder. Alle wollen nach Europa verkaufen. Russland ist auf sich gestellt, Iran ist verbündet mit Iraq und Syrien, weil diese Länder and der Transportroute zum Mittelemeer liegen und Kathar ist verbündet mit dem Westen, weil es alleine zu schwach ist. Aber bei den Mittelostkriegen ging es nicht nur um Energie. Israel war stets involviert.

Der Bezug zur oben genannten astrologischen Studie ist, dass die zwei hauptsächlich involvierten Planeten aktuell einen 45-Grad Winkel bilden, was als ebenso aggressiv gilt wie der untersuchte 90 Grad Winkel. Zusätzlich sind im März Konstellationen vorhanden, die seit 1928 in 11 von 13 Fällen den US Aktienmarkt zu Trendwenden brachten. Aber mehr dazu im zweiten Teil zu den Märkten.

Die hitzigen Konflikte im Ost-West-Verhältnis, in Mittelost und die Höchststände in den Finanzmärkten fallen genau auf historisch erwiesene Sollbruchstellen.

Um die aktuelle politische Situation zu verstehen, muss man etwas zurückblenden. Mit dem Kollaps der Sowjetunion endete der kalte Krieg nicht. Die politische Macht in Russland verlagerte sich aber zusehend zu den Oligarchen, die für billiges Geld von der Jelzin Regierung die Rohstoffresourcen unter ihre Kontrolle brachten. Mit der Wahl Putins zum Präsidenten im Jahr 2000 änderte das alles. Schon 2001 besuchte er den Bundestag und hielt eine Rede.

Die Idee war, die Wirtschaftsbeziehungen mit Europa und vor allem Deutschland zum Laufen zu bringen. Das ist aber völlig im Widerspruch zu den anglosächsischen Mächten, sprich Mackinders Theorie von 1904, Russland stets getrennt zu halten von Europa. Im 1. Weltkrieg wussten das weder die Europäer noch die Russen. Heute wissen es die Russen mit Sicherheit.

Die EU und die NATO bewegten sich aber unentwegt Richtung Osten. An der Münchner Sicherheitskonferenz von 2007 hielt Putin eine Rede, an der er die Umzingelung Russlands geisselte. Wahrscheinlich fiel in diese Zeit die Entscheidung der militärischen Aufrüstung. Das dümmliche Assoziierungsabkommen der EU mit der Ukraine (§7: militärische Zusammenarbeit) wirkt wie die Annexion Bosniens 1908 durch Österreich, etwas nachgeholfen mit einem von den USA inszenierten Putsch in der Ukraine.

Aber das Prinzip ist dasselbe: die Russen so in die Ecke treiben, dass sie angreifen müssen. Bei allem was die Russen wissen über westliche Geostrategie, die erst genannte Studie von Robert Hand wird sie nicht entemotionalisieren. Diese nachgewiesenen Zeitperioden militärischer Konflikte im Ost-West Verhältnis wie auch im Mittleren Osten müssen ernst genommen werden.

Der 1. Welkrieg beendete das Britische Imperium, weil es finanziell ausgeblutet war. Die Schulden explodierten und im September 1931 hob England die Golddeckung auf. Warum kollabierte es um 1800 nicht? Die Schuldpapiere hatten ewige Laufzeit und die einsetzende Industrialisierung senkte die Schuldenquote. Die USA heute sind über 100% verschuldet, die Laufzeiten sind kurz und ein schöner Teil der Schuldpapiere sind im Ausland gehalten.

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2. Märkte

Wie oben mit England gezeigt, ist das Verständnis für Schulden unumgänglich für das Verständnis eines Imperiums und der Märkte. Darum beginne ich diesen Abschnitt auch mit dem US-Bondmarkt. Zugleich ist er in einer technisch äusserst interessanten und gefährlichen Situation. Grafik 1 zeigt den US-Treasury für 5 jährige Schuldpapiere mit einer typischen Kopf-Schulter Formation.

Der Preis ist sehr nahe der Nackenlinie. Ein Bruch dieser Linie bestätigt die Trendwende. Ein nachfolgender Crash ist sehr wahrscheinlich. Grafik 2 macht deutlich, dass wir an einer langfristigen Trendwende stehen, aber nicht einer solchen wie 1946, als die wirtschaftliche Aktivität anzog. Heute wurden die Anleihen künstlich in die Höhe getrieben (QE) und es hat zu viele Schulden. Ein Bruch der Trendlinie bestätigt auch den Top im Juli 2012. Juli 2012 ist ein besonderes Datum, es entstammt dem Princeton Zyklus von Martin Armstrong.

Dieser Zyklus ist einfach zu berechnen und liefert die erstaunlichsten und genauen Daten für Spitzen und Böden in Finanzmärkten: von 1929.75 (crash-Tag) addiert man 8,6 Jahre (oder ½, ¼ oder 1/8 davon) kontinuierlich dazu. 8,6 Jahre sind genau Phi mal 1.000 Tage. Als Resultat erhält man potentielle Spitzen oder Böden oder auch nichts in den Finanzmärkten. Erstaunliche Daten wie 1987.8 für den 87er Krach oder auch 1989.95 für die Spitze im Nikkei erscheinen um nur einige zu nennen.

Für 2012 war es 2012.525. Armstrong schrieb nie darüber. Als er den finanziellen Zusammenbruch Russland für 1998 (1998.55) prognostizierte, wurden die US-Geheimdienste auf ihn aufmerksam, wohl im glauben er habe eine Kristallkugel und verschwand im Gefängnis. Kurz vorher veröffentlichte er die Methode im Internet. Natürlich wirkt ein Zinsanstieg in den USA gleich verheerend wie der Zusammenbruch des russischen Bondmarktes, wenn nicht noch verheerender.

Ebenso gefährlich sieht der japanische Bondmarkt aus, der nur noch hält, weil die BoJ so massiv kauft. Aber technisch sieht er genau so angeschlagen aus. (Grafiken 3 und 4). Japans Regierung ist mit 250% des BIP verschuldet. Es ist selbstredend, dass auch die europäischen Bondmärkte unter Druck kommen werden.

Für 2015 zeigt der Princeton Zyklus auf 2015.75, 1. Oktober. Nichts, Boden oder Spitze? Ich tippe auf Boden in den Aktienmärkten.

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Grafik 1: 5 Jahre Treasury Wöchentlich


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Grafik 2: Bondrenditen in USA seit 1919




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