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Steter Rettungstropfen höhlt den Eurostein und das Vertrauen in den Banksterismus

16.07.2015  |  Prof. Dr. Hans J. Bocker
Banken und südliche Pleitestaaten wählen den Notruf drei Mal täglich

Nach wie vor läuft eine in ihren Dimensionen historisch gesehen einmalige Tragikomödie ab. Das globale Bankenkartell verfolgt weiterhin eine Politik, deren Grundlage im Kampf für eine Gesundung des todkranken, von Pleitekrämpfen geschüttelten Finanzsystems ein nobelpreiswürdiges Motto bildet. Dieses Motto, die dazugehörige Parole und der erprobte Kampfruf lauten: "Lasst uns die Schulden mit aller Macht bekämpfen, und zwar (selbst Erstklässler schütteln besorgt ihre kleinen Köpfe) mit neuen Schulden."

Auf derlei geniale Gedankengänge würde ein einfacher Bürger niemals kommen. Da muss man schon jahrelang Zentralbanker und vom Deliriumskrämpfen des Finanzmachtrausches im letzten Stadium befallen sein, um dazu auch noch eine unumstößliche Überzeugungskraft auszustrahlen, die selbst skeptische Politiker überzeugt, Medien begeistert und die Schafherden, Verzeihung, wollte sagen Bürgermassen, wirksam und dauerhaft einschläfert.

Dies umso mehr, als die unausweichlichen und verheerenden Folgen und Lasten derartiger Machenschaften erst mit einer Phasenverschiebung von mehreren Jahren eintreffen. Da sie also im Moment noch kaum spürbar sind, bleiben historisch gesehen, die großen Proteste, Aufstände und Revolutionen vorerst noch aus.

Bewegungen wie beispielsweise "Occupy Wall Street" liefen bereits einige Jahre, sind de facto völlig konzeptlos (was käme denn Sinnvolles nach einer Besetzung?) und dienen lediglich der Erheiterung und dem Amüsement der Wall Street-Größen. Lachen soll schließlich gesund sein. Dazu die Medien mit gängige Phrase in den USA wie: "Da kann man mal sehen wie phantastisch unsere Demokratie funktioniert", gefolgt vom Dauerslogan: "Schulden spielen keine Rolle, wir schulden es uns selber."

Der gesamte Banksterismus lässt sich von Selbsttäuschung und Irrwitz untergehender Herrscherkasten vergangener Jahrhunderte leiten, die sich bis zur garantiert eingebauten Revolution für absolut unangreifbar hielten, und die innerlich ein Mantra ständig wiederholten, welches da hieß: "Keiner kann uns, alle können uns mal, und nach uns die Sintflut." Und diese Sintflut kam immer, und zwar mit der Präzision eines kosmischen Uhrwerkes. Es spülte die Herrscherkasten stets wie einen übelriechenden Unrat mit brutaler Gewalt hinweg.

Alle Schulden in dieser Welt müssen bezahlt werden. Es gab und gibt hier weder Ausnahmen noch Sonderregelungen oder ministerielle Erlasse, die Abhilfe schaffen könnten. Führungsfiguren wie Draghi oder Yellen wissen dies sehr genau, und ihre ewigen Rettungsaktionen von Pleitebanken, ganzen Ländern sowie fortwährenden Konjunkturspritzen auf Pump und zuletzt leider ohne jede Wirkung, verzögern lediglich den dringend notwendigen Bereinigungsprozess.

Die Eliten verschieben ihn so lange, wie die Schafherde geduldig mitspielt. Wenn der Schuldner nicht zahlen kann, dann zahlen Verwandte, die Familien, der Bürge, der Bankkunde, oder eben die Gläubiger selbst durch ihren Verlust.

Fallen auch diese alle aus, ist der Steuerzahler an der Reihe. Wäre am Ende selbst jener nicht mehr in der Lage diese astronomischen Summen zu stemmen, dürfen dann künftige Generationen in die Bresche springen. Die Zukunft ist eine sehr geduldige Dame, sollte ihre Schwester, die Gegenwart gerade mal unpässlich sein, springt sie ein, wenngleich widerstrebend. Fest steht unumstößlich:

Bezahlt wird immer, Schuldenwunder gibt’s nimmer - schon gar nicht in Sachen Athen, wo ein Polit-Clown den anderen mit immer neuen Mätzchen-Paraden ablöst. Laut Merkel ist das Griechen-Chaos völlig in Ordnung, denn alle Rettungen treuer Euro-Partner sind ja "absolut alternativlos". Möglicherweise ist eine Anklage wegen Hochverrats eines Tages auch absolut alternativlos.


Tropfen für Tropfen, Tag für Tag

Das Ganze läuft schrittchenweise, ja, wie die chinesische Wasserfolter, recht gemächlich ab. Bis zum unvermeidlichen Ende, häufig durch Krieg als Ausweg "gekrönt" (zeichnet sich gerade im Ukrainekonflikt in Umrissen ab), wählen derzeit bankrotte Banken oder Länder die Notrufnummern in Brüssel, Berlin oder Washington, im freudigen Bewusstsein, dass der den Hörer Abhebende garantiert und unbeirrt für "Rettung" sorgt, selbst nach dem zwölften Anruf sowie nach 11 angeblich "erfolgreichen" Rettungsaktionen.

Keine Angst, wieder sind 6 oder 8 Monde ins Land gegangen und die wohl geschmierte Rettungsmaschinerie läuft immer noch rund. Da klemmt nichts. Vor allem die dummen Deutschen ("die Nazis habens ja", wie es im Süden so pfiffig formuliert wird) sorgen für ausreichende finanzielle Schmierfette.

Zentralbanker und willfährige Politprostituierte verkaufen dann der etwas beklommenen Bevölkerung die zehnte Rettungsaktion und die elfte Mega-Bürgschaft des "reichen Nordens" als höchste praktische Weisheit, die die Menschheit geraden Weges ins von der Dollarsonne und dem Euromond überstrahlte Finanzparadies führt. Schulden sind schließlich nicht nur "normal" sondern sogar "hoch gesund" für die Wirtschaft. Doch die "Demokratie" funktioniert schon lange nicht mehr.

Die Politikverdrossenheit nimmt zu. Ein Trost: Das Karren kann immer noch aus dem Dreck gezogen werden, und zwar mit unternehmerischem Geist und Methoden. Wie das? Erfolgreiche Unternehmen aller Arten und Sparten funktionierten noch nie nach dem Demokratieprinzip!


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