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Was auf Amerika und Deutschland zukommt

30.04.2017  |  Manfred Gburek
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Bekommen sie keinen, haben sie Anspruch auf Hartz IV. Bis 2016 ist die Quote der ausländischen Hartz IV-Empfänger auf 27 Prozent gestiegen. Durch sie haben vor allem die Städte ein riesiges Problem, die den Löwenanteil der durch die Flüchtlinge entstehenden Kosten tragen müssen. Wobei erschwerend hinzukommt, dass es die meisten Flüchtlinge in die Städte zieht.

Abgesehen von den zunehmenden, jeweils unterschiedlichen Ausbildungsproblemen in Amerika und in Deutschland gibt es noch einen weiteren Trend, der dafür spricht, dass die Arbeitslosigkeit eher zu- als abnehmen wird: Der Anteil des Arbeitseinkommens am Gesamteinkommen sinkt beständig. Das heißt, die Bezieher von Renten aller Art, von Mieten, Zinsen, Dividenden und sonstigen nicht zum Arbeitseinkommen gehörenden Einnahmen werden immer mehr, die Arbeiter, Angestellten, Freiberufler, Handwerker, und Gewerbetreibenden immer weniger.

Dazu hat der Internationale Währungsfonds (IWF) eine brisante Studie veröffentlicht, aus der zum Beispiel hervorgeht, dass das Arbeitseinkommen in den USA nur noch mit 58 Prozent zur Wirtschaftsleistung beiträgt. International betrachtet - Ausnahme: China - hat es besonders schlimm die Beschäftigten im verarbeitenden Gewerbe sowie in den Branchen Transport und Kommunikation erwischt. Als Hauptursache für den rückläufigen Anteil des Arbeitseinkommens nennt der IWF den technischen Fortschritt. Es bedarf keiner großen Phantasie, um zum Fazit zu kommen, dass dies die Probleme der Amerikaner mit ihrem unzureichenden Bildungssystem und die der Deutschen mit dem Flüchtlingsproblem nicht lösen kann.

Was Europa und speziell die Eurozone angeht, hat bekanntlich die EZB mit ihrer ultralockeren Geldpolitik viel von den Aufgaben übernommen, die eigentlich den Politikern vorbehalten waren. Worauf das hinausläuft, ist der Mitteilung der EZB vom vergangenen Donnerstag zu entnehmen. Kein Scherz, sondern Originalton: "Der EZB-Rat geht weiterhin davon aus, dass die EZB-Leitzinsen für längere Zeit und weit über den Zeithorizont des Nettoerwerbs von Vermögenswerten hinaus auf dem aktuellen oder einem niedrigeren Niveau bleiben werden."

Daraus folgt: Wer auf Zinsen als zweites Einkommen angewiesen ist, wird real enteignet, zumal die von der EZB angestrebte Inflation das Ihre dazu beiträgt. Kurzum, Deutschland spart sich arm. Und das, wie beschrieben, bei sinkendem Anteil des Arbeitseinkommens am Gesamteinkommen.

Gibt es einen Ausweg aus diesem Dilemma? Ich bleibe dabei: ein Viertel Gold einschließlich Silber, ergänzt um Xetra-Gold - ein Viertel Tagesgeld, ergänzt um inflationsindexierte Bundesanleihen - ein Viertel Aktien, aber erst nach einem größeren Kursrutsch - ein Viertel selbst genutzte Immobilie, falls das Vermögen insgesamt mindestens eine halbe Million Euro beträgt, sodass es kein oder nur ein geringes Klumpenrisiko gibt.

Warum auch Xetra-Gold, eine Anleihe (WKN = Wertpapier-Kennnummer A0S9GB)? Aus zwei Gründen: wegen der im Vergleich zu Münzen und Barren noch schnelleren Handelbarkeit, auch online, und - wie auch bei Barren und Münzen - wegen der Steuerfreiheit der Gewinne nach einem Jahr Haltedauer.

Und warum inflationsindexierte Bundesanleihen? Wegen der vielen Anfragen zu diesem von mir bereits einige Male kommentierten komplexen Thema hänge ich es heute an einem aktuellen Beispiel auf: Anleihe (WKN 103052) von 2009, Laufzeit bis 2020, Zinssatz 1,924335%, zahlbar jährlich jeweils am 15. April. Angenommen, Sie haben im vergangenen Juli nominal 20.000 Euro zum Kauf dieser Anleihe eingesetzt und dafür beim damaligen Kurs von etwas über 110% einschließlich der auf den Tag genau abgerechneten Stückzinsen rund 24.190 Euro bezahlt. Dann beläuft sich Ihr ganzer Einsatz einschließlich 0,25% Provision zuzüglich Gebühren auf etwas über 24.350 Euro.

Zum diesjährigen Zinstermin am 15. April sind Ihnen annähernd 384 Euro an Zinsen gutgeschrieben worden. Im Gegenzug ist der Kurs der Anleihe entsprechend zurückgegangen. Seitdem setzt er zur Aufholjagd an. Er orientiert sich nicht nur an der allgemeinen Zinsentwicklung, sondern auch an Inflationserwartungen und an der tatsächlichen Inflation. Das ist der Clou.

Neu bei gburek.eu: Kursgewinne schlagen Dividenden


© Manfred Gburek
www.gburek.eu


Manfred Gburek ist neben seiner Funktion als Kolumnist privater Investor und Buchautor.



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