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Defla X - Kriegsmangelwirtschaft

06.03.2022  |  Christian Vartian
Die erschütternden, unmenschlichen und zielsinnlosen Kriegsereignisse mit Folgeereignissen, welche die Welt heimsuchen, haben in der abgelaufenen Woche den Schaden an Humanität und auch Wirtschaft weiter unerträglich gesteigert. Jede Art von professioneller Methode wenn traderisch wurde gleich in der Nacht zum Montag zunichte gemacht, weil sogar Devisenmärkte mit Kurslöchern eröffneten und in der Folge die Kurslöcher bei Assetmärkten erst verursachten:

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Wichtige Erinnerung an alle:

In einem Kursloch kann ein Broker nicht ausführen, er führt zum nächstmöglichen Preis nach Ende des Kursloches aus. Stopps jeder Art werden daher zu absolut nicht gewünschten Preisen ausgeführt. In gefährlichen Situationen daher besser mit Dosisvariation denn mit Stopps arbeiten.

Krieg an sich ist eine Katastrophe für Humanität und auch nicht zu vergessen für Wirtschaft, neben dem, was Sie überall lesen können, einige unbekanntere Beispiele: Ein BMW Motorenwerk kann nicht weiter produzieren, weil es keine Kabelbäume aus der Ukraine mehr bekommt (nicht wegen Sanktionen, sondern wegen dem Kriege selbst);

Die Getreideversorgung des bevölkerungsreichsten arabischen Landes Ägypten ist gefährdet, weil es Getreide hauptsächlich aus der Ukraine und der Russischen Föderation bezieht (nicht wegen Sanktionen, sondern wegen dem Kriege selbst);

Der von Sanktionen gar nicht betroffene russische Ölexport findet trotz Ölmangel nicht mehr statt, weil ihn niemand versichert und keiner finanzieren kann (nicht wegen Sanktionen, sondern wegen dem Kriege selbst) - die Mengen fehlen am Weltmarkt, der Ölpreis geht durch die Decke

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Es gibt tausend andere solche nur erste Auswirkungen, welche zu den Auswirkungen der Sanktionen, nunmehr prekärer Gasversorgung für Europa (vor allem Prozeßwärme für Industrie am vulnerabelsten) und ... noch obendrauf kommen. Truppen kann man zurückziehen, Sanktionen kann man zurücknehmen, aber Kriegsfolgen dauern fort, deshalb ist das so wichtig im Auge zu behalten: Kriegsfolgen kann man nicht schnell "wegverhandeln".

Es ist zwar richtig, dass das Wirtschaftsprodukt der Russischen Föderation (inkl. Rohstoff- und Energieexporte) schon vor dem Kriegsbeginn nur 75% des Wirtschaftsproduktes von Italien ausmachte, daher direkt kein sehr großer Teil der Weltwirtschaft betroffen ist, aber die indirekten Folgen (Beispiele siehe oben) sind da nicht mitgezählt.

Unserer ersten und unvollständigen Einschätzung nach übersteigen die Schäden bald den Wirtschaftsanteil Russlands und der Ukraine an der Weltwirtschaft bei weitem, weil Krieg eine eigene, zusätzliche Zerstörungsdynamik entwickelt. Nicht umsonst hat die Zentralbank der Volksrepublik China sofort ihren Stimulus erhöht und ihre Wachstumsprognose zurückgefahren.


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