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Es geht um die ökonomische Existenz – Haben Sie Gold?

04.08.2023  |  Egon von Greyerz
Die "Everything-Blase" ist gerade dabei, sich in den "Everything-Kollaps" zu verwandeln! Das ist das unausweichliche Ergebnis für die westliche Welt.

Die Weltwirtschaft hätte schon 2008 kollabieren sollen, wären da nicht die massiven Hokuspokus-Maßnahmen der westlichen Zentralbanken gewesen. Zu jener Zeit betrug die globale Verschuldung 125 Billionen $ plus Derivate. Heute steht die Verschuldung bei 325 Billionen $ plus Quasi-Schulden bzw. Derivate im Umfang von womöglich 2 Billiarden $ und mehr.

Die USA fahren heute größere Defizite ein als je zuvor, und das zu einer Zeit, in der:

• der Zinszyklus entschieden nach oben zeigt,
• es nur noch einen Käufer von US-Schulden gibt – die US-Notenbank,
• die Dedollarisierung zu einer rapiden Entwertung des Dollars führen wird.

Der Zusammenbruch des Finanzsystems hätte vor 15 Jahren zugelassen werden sollen, als das Problem nur 1/3 so groß war wie heute. Allerdings schieben Regierungen und Zentralbanken das Unvermeidliche lieber auf; sie reichen somit den Stab an ihre Nachfolger weiter und verschärfen das Problem.


Das Motto ist Falschheit

Die Welt klammert sich heute an einen falschen Wohlstand, der auf Falschgeld, falschen moralischen Werten, falschen Finanzwerten, falscher Politik, falschen Medien und Falschdarstellung der Wirklichkeit – ob bei Impfungen, Klima, Geschlechtern, Geschichte etc. – gründet. Schauen wir im Synonymwörterbuch nach ein paar vergleichbaren Begriffen für "falsch" oder "Falschheit": Unwahrheit, Verstellung, Betrug, Täuschung, Unehrlichkeit, Erfindung, Vortäuschung, Meineid, Schwindel etc.

Ja, alle Begriffe oben passen auf den heutigen Westen und insbesondere auf die USA. Doch wie ich häufig feststelle, wiederholt sich die Geschichte; all das ist also nichts Neues. Da die meisten großen Zyklen jedoch teils 100 Jahre vom Boom bis zur Krise (und dann wieder zurück) brauchen, sind nur ganz wenige Menschen selbst Zeugen einer schweren Depression geworden.

Im Westen gab es die letzte schwere Depression in den 1930ern, gefolgt vom 2. WK.

In der Tat verbreite ich seit einer ganzen Weile eine ähnliche Botschaft. Der Sinn meiner Wiederholungen liegt aber auf der Hand: Die Ökonomien der Welt, und insbesondere des Westens, stehen vor einer Vermögenszerstörung, wie es sie nie zuvor in der Geschichte gegeben hat, und kaum jemand ist darauf vorbereitet. Schon die Römer meinten: "Wiederholung ist die Mutter allen Lernens."

Schauen wir uns ein paar Zitate vom griechischen Philosophen Platon an, die 2.500 Jahre alt sind.

"Seltsame Zeiten sind diese, in denen wir leben, wenn Alt und Jung in der Schule Unwahrheiten beigebracht werden. Und die Person, die es wagt, die Wahrheit zu sagen, wird sofort als Wahnsinniger und Narr bezeichnet."

"Niemand wird mehr gehasst als derjenige, der die Wahrheit sagt."


Verschuldung ist die Folge und nich die Ursache

Es hat sich also nichts verändert, so wie es Klimazyklen gibt, so gibt es auch gut definierte ökonomische Boom-Bust-Zyklen. Große Wirtschaftszyklen enden in der Regel so, wie es von Mises beschrieben hatte: in einer "finale[n] und totale[n] Katastrophe für das betreffende Währungssystem." Oder wie Voltaire es formulierte: "Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem intrinsischen Wert zurück – NULL."

Schulden sind nicht der Grund für die Probleme, mit denen die Welt heute konfrontiert ist. Schulden sind vielmehr die Folge einer Kultur der Falschheit, die die Welt vergiftet. Inakzeptables Staatsschuldenwachstum entsteht, wenn Regierungen nicht mehr die Wahrheit erzählen, insofern sie das je konnten!

Das Ende der aktuellen ökonomischen Ära war also gekommen, als Nixon am 15. August 1971 das Goldfenster schloss. Er hatte damals erkannt, dass die USA keine Haushaltsdefizite mehr einfahren konnten, wie es seit Anfang der 1930er die Regel gewesen war. Das Abstreifen der disziplinarischen Gold-Fesseln erlaubte der US-Regierung, und auch den meisten Zentralbanken, die Geldschöpfung per "Fingerschnips". Genauso hatte ein Vertreter der Schwedischen Reichsbank (Zentralbank) die Geldschöpfung aus dem Nichts bezeichnet.

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1971 lag die globale Verschuldung noch bei "nur" 4 Billionen $. 2023 steht sie bei 325 Billionen $, Derivate nicht eingerechnet. Hier tickt eindeutig eine große Zeitbombe, worüber ich jüngst geschrieben hatte. Bis 2030 könnte die Gesamtverschuldung auf bis zu 3 Billiarden $ steigen, insofern die Quasi-Schulden der Derivatemärkte, im Umfang von 2 bis 2,5 Billiarden $, durch Zentralbanken "gerettet" werden, um eine Implosion des Finanzsystems zu stoppen.

Zuerst werden aber die Märkte für laufende Kredite schwer unter Druck geraten. Aktuell steigt die Zahl der Konkursanmeldungen in den meisten Ländern. In den USA haben sie z.B. ein 13-Jahre-Hoch markiert; gegenüber 2022 sind sie um 53% angestiegen. Experten von Moodys gehen davon aus, dass die Zahl der Firmenpleiten aufgrund schwieriger Finanzierungsbedingungen weiterhin sprunghaft ansteigen wird.


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