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Wie Gold politisch korrekt wurde

31.01.2011  |  Redaktion
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Was wird die Zukunft bringen?

Wie hier ersichtlich wurde, geht es bei den Forderungen nach einer Rückkehr des Goldes nicht zentral um den Goldstandard als solchen, sondern eher um seine Rolle als alternative Reservewährung, an welche keine anderen Bedingungen und Verpflichtungen geknüpft sind. Was würde eine solche Veränderung der Funktion des Goldes im öffentlichen Sektor nun für den einzelnen Bürger bedeuten, der zufällig auch physisches Gold besitzt?

In erster Linie wäre Gold kein Staatsfeind mehr, es würde zum Freund werden. Unter den wichtigen Zentralbanken wäre Gold dann kein "Ausgestoßener" mehr, sondern ein ehrwürdiger Gast. Anstatt von den Zentralbanken verkauft und verliehen zu werden, würde es akkumuliert werden, gerade von Nationalstaaten, bei denen das Edelmetall knapper ist (beispielsweise Indien, China und Japan).

Kurz: Alles, wogegen Gold die vergangenen Jahrzehnte über ankämpfen musste, würde plötzlich keinen Bestand mehr haben. Rückblickend betrachtet, könnte sich diese Veränderung im Denken als eine der grundlegendsten Konsequenzen der Finanzkrise für Politiker wie auch normale Anleger herausstellen.

Oder wie es Thomas Kaplan (Tigris Financial Group) in einem Kommentar in der Financial Times ("Brace for a Perfect Storm in Gold") formulierte:

"Ich glaube, wir erleben gerade die Anfangsphase einer positiven Neubewertung des Risikomanagements, und ich glaube, dass Gold, neben Aktien und Anleihen, seine relativ kleine aber historisch bedeutsame Position in den Investmentfonds dieser Welt wieder erlangen wird. In Anbetracht der winzigen Größe des Goldmarktes sind die Folgen einer eventuellen Rückkehr des Goldes in die weltgrößten Portfolios enorm. Denn im Gegensatz zu Aktien und Anleihen, deren Angebot man entsprechend der Nachfrage anpassen kann, gibt es zu den heutigen Preisen nicht genug Gold, um es weit verteilen zu können."

Es ist sehr gut möglich, dass viele der angesehensten Hedgefonds-Betreiber dieser Welt (George Soros, Paul Tudor Jones, John Paulson, David Einhorn, Eric Mindich, um nur einige zu nennen) mit der Akkumulation von Gold in physischer Form begannen, weil sie diese bahnbrechende Veränderung der internationalen monetären Dynamik vorhergesehen hatten. In einigen Hedgefonds, wie dem Soros Fund Management, taucht Gold als die anteilsmäßig größte Position auf. Mit ihren enormen physischen Beständen positionieren sich diese Fonds, damit sie im Grunde als zukünftige Goldbanken auftreten können.

Sollte es nun (neben anderen möglichen Entwicklungen) so kommen, dass sich die Nationalstaaten dieser Welt einigen, Gold eine ähnliche Funktion zukommen zu lassen wie sie von Steil und Zoellick beschrieben wurde, dann wäre Gold einem Nachfragedruck ausgesetzt, der das Metall steil nach oben auf das nächste Niveau schickt. Und unter diesen Umständen würde auch dem alten Sprichwort "Wer das Gold hat, macht die Regeln." neues Leben eingehaucht. Diese Grundstimmung würde dann nicht nur auf die gold-schweren Hedgefonds zutreffen, sondern auch auf die gut positionierten privaten Besitzer.


© Michael J. Kosares
USAGOLD / Centennial Precious Metals, Inc.

Der Artikel wurde am 24.01.2011 auf www.gold-eagle.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.







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