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Die GLD-Bestände werden wachsen

13.08.2014  |  Adam Hamilton
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Diese Grafik ist entscheidend, um zu verstehen, warum Gold 2013 abstürzte. US-amerikanische Aktientrader stießen die GLD-Anteile in solch extremem Maße ab, dass die Verantwortlichen dieses ETFs enorme Mengen physischen Goldes liquidieren mussten, um die Überangebotswelle an GLD-Anteilen zurückkaufen zu können. Wieder einmal überstieg dieses Gold, das allein der GLD verkaufen musste, den gesamten letztjährigen Rückgang der weltweiten Goldnachfrage!

Die monatlichen Rückgänge der GLD-Bestände sind oben zu sehen und sie waren erbarmungslos und mitunter einfach nur gigantisch. April 2013, als Gold in einem sehr seltenen, panikartigen Ereignis abstürzte, war der Höhepunkt. Der GLD stieß allein in diesem Monat mehr als ein Neuntel seiner gesamten Goldbestände ab, um den extremen Überverkauf von GLD-Anteilen zu absorbieren! Dies wurde begleitet von anderen monatlichen Rückgängen, die zu den größten gehörten, welche der GLD jemals erlebt hat.

Die Ursachen dieser epischen, abnormen GLD-Anteilsverkäufe muss man verstehen, denn sie haben auch weitreichende Auswirkungen für die Zukunft. Natürlich wurde der GLD verachtet, weil der Goldpreis so steil abfiel, was eine brutale, negative Rückkopplungsschleife auslöste. Je niedriger Gold ging, umso mehr Aktientrader flohen aus dem GLD und umso mehr zwangen die resultierenden ETF-Goldverkäufe Gold noch tiefer.

Doch dieses mächtige Verlangen, aus der Abwärtsspirale von Gold zu entkommen, wurde durch die Entwicklung der US-Aktienmärkte gleichzeitig beschleunigt und verzögert. Wenn der SPX stark war, wurde der GLD schneller abgestoßen, weil die Händler den hochfliegenden Aktien nachjagten. Von ihrer Euphorie geblendet, vergaßen sie die alte Weisheit der Portfoliodiversifikation, eine Rolle, in der sich Gold schon immer als äußerst effektiv erwiesen hat.

Aber wenn der SPX schwach war, verlangsamten sich Geschwindigkeit und Umfang der GLD-Überverkäufe deutlich, hörten auf oder kehrten sich sogar um! In diesen Momenten erinnerten sich US-amerikanische Aktientrader kurz daran, wir töricht es ist, alles auf eine (allgemeine Aktien-)Karte zu setzen. Die rot hinterlegten Abschnitte in der obigen Grafik markieren die größeren Rückgänge der losgelösten Fed-Aktienmärkte. Achten Sie auf das deutlich abweichende Verhalten der GLD-Bestände während dieser SPX-Rückgänge.

Wenn der SPX anstieg, fielen die GLD-Bestände oftmals. Aber wann immer bedeutende Verkaufsrunden den SPX trafen, verpuffte der übermäßige Verkauf von GLD-Anteilen nahezu völlig. Alternative Investitionen sind am attraktivsten, wenn die führenden Aktienindizes ins Wanken geraten, dann erkennen Investoren, dass sie diese Alternativen brauchen. Aber sie werden oftmals ignoriert, wenn die Aktienmärkte steigen. Wenn alles nach oben geht, bemühen sich Händler nicht, nach Alternativen zu schauen.

Dieses Handelsverhalten der GLD-Anteile - welches den globalen Goldmarkt im letzten Jahr dominierte - hat enorme Auswirkungen auf dieses Jahr. Gold wies schon immer eine starke inverse Korrelation mit den Aktienmärkten auf, was es zu solch einem beeindruckenden Investment während des 17-jährigen säkularen Bärenmarktes der allgemeinen Aktien macht. Selbst mit Stand letzter Woche, als Gold immer noch verachtet wurde und die allgemeinen Aktien verehrt, war Gold seit März 2000 um 359% gestiegen gegenüber lächerlichen 26% beim SPX!

Und unglaublicherweise hat sich die von der Fed angetriebene Aktienmarktloslösung in diesem Jahr fortgesetzt. Die extrem lockere Fed sichert letztlich auch weiterhin die Aktienkurse ab und füttert damit eine gefährliche Euphorie, weil sie den Händlern signalisiert, dass sie bereit ist, noch mehr Geld zu drucken, falls die Aktienmärkte mit einem Verkauf beginnen. Dadurch glauben viele Trader, dass die Fed jedes Abwärtsrisiko abwehren kann, also kaufen sie weiterhin aggressiv und ignorieren dabei die extremen Überbewertungen.

Nachdem der SPX im letzten Jahr um 29,6% nach oben geschossen war, ist er dieses Jahr mit seinem jüngsten nominalen Rekordhoch von Ende Juli um weitere gefährliche 7,6% nach oben explodiert. Und weil diese sich zuspitzenden Aktienmärkte im letzten Jahr enorme Mengen Kapital aus Gold abzogen, würde man annehmen, dass die GLD-Bestände dieses Jahr weiter abstürzen. Aber das sind sie definitiv nicht. Mit Stand letzter Woche sind die GLD-Bestände in diesem Jahr geradeso lächerliche 0,1% gesunken. Keine Veränderung!

Nach einem kleinen Abprallen letzten August während eines deutlichen SPX-Rückgangs, haben die GLD-Bestände Mitte Januar 2014 endlich einen deutlichen Boden ausgebildet. Seit ihrem Rekordhoch von Anfang Dezember 2012 waren sie schwindelerregende 42,6% abgestürzt und hatten 576,5 t Goldangebot über den globalen Markt geschüttet! Das lag so jenseits aller Vorstellungen, dass ich auch weiterhin darauf beharre, dass solch ein abwegiges Ereignis unmöglich hervorgesagt werden konnte.

Die Bodenbildung des GLD Anfang 2014 traf auf einen weiteren deutlichen SPX-Rückgang, was Sinn ergibt. Doch dank Janet Yellens super lockerer, freigiebiger und ängstlicher Haltung, war der normale und gesunde Prozess einer Stimmungsrelativierung in Form einer Korrektur der Aktienmärkte erneut nur von kurzer Dauer. Doch als der SPX Richtung Frühjahr erneut zu steigen begann, gingen die GLD-Bestände nicht zurück. Stattdessen wuchsen sie weiter an - ein schrittweises Wachstum.




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