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Torgny Persson: Das größte Ponzi-System

06.11.2015
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Regierungen und Zentralbanken weltweit sind nicht mehr daran interessiert, ihre Bestände an US-Staatsanleihen aufzustocken. China, der Staat mit den meisten Schuldverschreibungen der USA, hat seit vier Jahren effektiv keine Treasuries mehr zugekauft und das gleiche Muster zeichnet sich auch für andere Länder ab.

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Das System hat nur deswegen noch Bestand, weil die private Nachfrage nach US-Staatsanleihen außerhalb der Vereinigten Staaten zugenommen hat. Zahlreiche Schwellenmärkte brechen zusammen und ihre jeweiligen Währungen verlieren an Wert. Die Menschen sind daran gewöhnt, den Dollar kurzfristig als sicheren Hafen zu betrachten, deshalb erscheint die amerikanische Währung ihnen vorerst noch als Retter in der Not.

Die Staatsschulden der USA belaufen sich auf 17.000.000.000.000 USD. Dazu kommen noch nicht gedeckte Verbindlichkeiten in Höhe von 100.000.000.000.000-200.000.000.000.000 USD. Schöner sicherer Hafen, oder?

In Wirklichkeit wissen alle, dass die USA keine Glaubwürdigkeit besitzen. Aber erst wenn die Menschen beginnen, diesem Wissen nach zu handeln, werden wir einen Vertrauensverlust sehen, der dazu führt, dass mehr und mehr Anleger versuchen, ihr Exposure gegenüber den US-Schulden zu verringern.

Wir stehen am Anfang vom Ende. Alle Zeichen deuten heute auf eine deflationäre Depression hin, doch wenn die Regierungen in dieser Situation - koste es was es wolle - Schulden/Kredite mit Cash aufkaufen und gleichzeitig das Vertrauen in das System schwindet, gelangen wird zur letzten Phase - der Hyperinflation. Die Währungspolitik hat Deflation noch niemals zugelassen und wird das auch heute nicht tun.


Warum schützt die Regierung die betrügerischsten aller Systeme?

Die Zentralbank von Singapur gab kürzlich bekannt, dass sie die Erweiterung ihrer regulatorischen Rahmenbedingungen zum Schutz der Anlegerinteressen plant. Das ist wahrscheinlich die Folge mehrerer großer MLM- bzw. Ponzi-Systeme im Goldhandel Singapurs, die innerhalb der letzten drei Jahren zusammenbrachen, beispielsweise von Genneva Gold, The Gold Guarantee und Suisse International. Es ist erstaunlich, dass die Menschen immer noch auf einen Betrug nach dem anderen reinfallen, wenn ihnen garantierte Rendite in Höhe von 20% und/oder garantierte Rückkaufpreise für Gold eigentlich zu Denken geben müssten.

Eine der vorgeschlagenen Maßnahmen, die 2016 im Parlament von Singapur diskutiert werden sollen, ist die Einstufung von Rückkauf-Systemen, bei denen beim Verkauf von Gold ein garantierter Rückkaufpreis vereinbart wird, als Schuldverschreibungen. Das ist eine sehr sinnvolle Maßnahme, die den Singapurer Markt hoffentlich von den Betrügern befreien wird, da es dann eindeutig illegal sein wird, im Goldhandel nicht lizenziertes Multi-Level Marketing zu betreiben.

Die bedeutendere Frage ist jedoch, ob den Regierungsbehörden weltweit die wirklich großen Ponzi-Systeme durch die Lappen gehen.

Der weltweit größte Handelsplatz für Gold ist der Londoner Goldmarkt. Dieser ist im Allgemeinen recht undurchsichtig und es werden keine Zahlen zu den Handelsumsätzen veröffentlicht, nur die Clearing-Volumen auf Nettobasis. Der Trend geht leider zu steigender Intransparenz, da die Market-Maker der Terminbörse der London Bullion Market Association (LBMA) sich entschlossen haben, den Zinssatz, zu dem die Bullionbanken bereit sind, sich Gold zu leihen (GOFO) und die Daten zu den Gold-Terminkontrakten nicht mehr zu veröffentlichen. Auch der während der LBMA-Goldpreisauktion verwendete Prozess zur Festlegung des Benchmark-Goldpreises ist alles andere als transparent.

Die neusten verfügbaren Zahlen, die eine Vorstellung von den Handelsvolumen am Londoner Goldmarkt vermitteln, stammen aus einer Erhebung der LBMA im ersten Quartal 2011. 36 der 56 Teilnehmer reichten für das betreffende Quartal Handelsstatistiken ein. Das Handelsvolumen belief sich nach Verrechnung der doppelt erscheinenden Buchungen auf 170.195 Tonnen bzw. durchschnittlich 2.700 Tonnen Gold pro Tag. Obwohl das bereits ein beeindruckender Wert ist, ist das tatsächliche Volumen höchstwahrscheinlich noch höher, da nur 64% der LBMA-Mitglieder an der Befragung teilnahmen.


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