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Gold: Trendwende fast geglückt!

21.12.2017  |  Florian Grummes
- Seite 4 -
Auf dem Tageschart den Goldpreis in Euro ist die Trendwende bereits besser erkennbar. Ziemlich steil schossen die Notierungen hier vor wenigen Tagen nach oben. Die zuletzt stark überverkaufte Stochastik hat dadurch nach oben gedreht und überzeugt mit einem klaren Kaufsignal. Auch der MACD hat mittlerweile mit einem Kaufsignal nachgezogen.

Damit sollte der Euro-Goldpreis problemlos zumindest bis zur 50-Tagelinie (1.086 EUR) ansteigen können.

Darüberhinaus sind die weiteren Kursziele in Form des oberen Bollinger Bandes (1.098 EUR) sowie der 200-Tagelinie (1.111 EUR) zu finden. Um 1.120 EUR wartet außerdem die nächste horizontale Widerstandszone. Um diesen positiven Ausblick zu realisieren, müssen die Bullen nun baldmöglichst Zone zwischen 1.075 und 1.080 EUR zurückerobern.

Gelingt dies nicht, droht erneut die Gefahr für ein Abrutschen in noch tiefere Gefilde. Daher habe ich vorerst noch die beiden großen nach unten aufgelösten Dreiecke auf dem Chart belassen. Beide Dreiecksformationen deuten auf ein theoretisches Kursziel im Bereich 1.000 - 980 EUR. Nur wenn der Goldpreis hier in Kürze an seiner 50-Tagelinie scheitert, gewinnt dieses negative Szenario an Wahrscheinlichkeit.

Zusammengefasst verdient sich der Tageschart das Prädikat "vorsichtig bullisch". Mit dem neuen Stochastik-Kaufsignal im Rücken müsste die Aufwärtsbewegung zumindest die kritische Region um 1.080 EUR überwinden können. Idealerweise gelingt es den Bullen dann im nächsten Schritt, das obere Bollinger Band (1.098 EUR) nach oben aufzubiegen.


Handelsempfehlung:

Im großen Bild ist der Goldpreis in Euro gerechnet aktuell sehr günstig und liefert eine antizyklische Kaufchance. Wer nicht bereits 10% seines Gesamtvermögens in physischen Edelmetallen hält, sollte die tiefen Kurse unbedingt nutzen und aufstocken. Gleichzeitig muss aber auch ehrlich gesagt werden, dass die momentane Gesamtlage nicht nach einer aggressiven Allokation in Edelmetalle schreit. Die Party findet derzeit anderweitig statt. Trotzdem sollte man mindestens 10% seines Gesamtvermögens in der sichersten Anlageklasse der Welt lagern und somit für die enorm wichtige Sicherheit und Stabilität sorgen.


7. Euro & US-Dollar

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Nach einer fulminanten Rally in den ersten acht Monaten dieses Jahres, konsolidiert der Euro gegen US-Dollar seit Anfang September auf hohem Niveau. Die ursprünglich vermutete SKS-Formation konnte sich nicht realisieren. Vielmehr läuft das Währungspärchen grob gesagt zwischen 1,16 und 1,19 USD seitwärts. Die beiden Bollinger Bänder bestätigen diese Handelszone zwischen 1,17 und 1,19 USD.

Innerhalb dieser Seitwärtsphase konnte die 50-Tagelinie (1,1763 USD) die Bären zuletzt zweimal stoppen und liefert damit weiterhin Unterstützung. Die 200-Tagelinie (1,1433 USD) hingegen nähert sich nur langsam dem aktuellen Preisgeschehen von unten an und ist verläuft immer noch ein gutes Stück weit entfernt. Alleine damit wird der bullischen Bias für den Euro definiert.

Bullisch ist zudem das neue Kaufsignal bei der Stochastik. Damit dürfte der Euro auf Sicht der kommenden Wochen erneut aufwerten. Das mögliche Kursziel ist neben dem genannten oberen Bollinger Band (1,1932 USD) natürlich die gesamte Widerstandszone zwischen 1,19 USD und 1,205 USD. Gelingt ein Anstieg bis hierhin, sollte auch der Edelmetallsektor davon profitieren.

Negativ bleibt die mittlerweile exorbitant hohe Shortposition der kommerziellen Händler auf den Euro. Früher oder später müsste es demnach zu einer gewaltigen Korrektur des Euros gegen den US-Dollar kommen.


8. Goldminen GDX

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Ähnlich wie europäische Goldanleger mussten auch die Goldminenaktienanleger in den letzten eineinhalb Jahren ein tiefes Tal durchschreiben. Seit dem August 2016 gab es für Mineninvestoren jedenfalls nicht viel zu lachen. Zwar gab es immer mal wieder eine vorübergehende Erholungswelle, unterm Strich war aber nicht viel zu holen.

Obendrein bracht der GDX (Market Vektor Goldminers ETF) Ende November dann noch aus seinem großen Dreieck nach unten aus. Bislang kam es im Anschluss aber nur noch zu einem überschaubaren Kursrutsch, welcher in den letzten sieben Handelstagen bereits wieder vollständig aufgeholt werden konnte. Damit haben die Goldminenaktien die Trendwende erfreulicherweise bereits etwas früher antizipieren können als der Goldpreis selbst und glänzen somit erstmals seit langem wieder mit ihrem positiven Vorläufercharakter.

Dennoch bleibt das große Bild wackelig. Der Minen ETF muss daher so schnell wie möglich die folgenden wichtigen Marken zurückerobern:
  • 1. Die gebrochenen untere Begrenzung des alten Dreiecks (ca. 22,40 USD)
  • 2. Die 50-Tagelinie (22,48 USD)
  • 3. Die 200-Tagelinie (22,65 USD)

Gelingt den Bullen dieses eigentlich überschaubare Unterfangen, ist der Weg bis zur oberen Begrenzung des alten Dreiecks im Bereich um ca. 24 USD frei. Das aktuelle Kaufsignal bei der Stochastik sollte den ETF zumindest noch für zwei bis drei Wochen nach oben tragen können. Im nächsten Schritt wäre im neuen Jahr dann auch ein Anstieg bis in den Bereich um 25,50 USD denkbar.

Scheitern die Bullen jedoch am genannten Widerstand um 22,50 USD könnte die Lage schnell äußerst brisant werden, denn das Dreieck ist nun mal nach unten aufgelöst worden und bringt theoretisch deutlich tiefere Kursziele.

In der Summe ist der GDX aktuell mit "vorsichtig bullisch" zu bewerten. Die Chance für eine neue Aufwärtsbewegung ist da. Nun müssen sich die ausgebombten Gold- und Silberminenaktien in einem schwierigen Marktumfeld beweisen, denn die Party findet wie schon geschrieben anderweitig statt und zieht fast das komplette Anlegerinteresse ab.


9. Zusammenfassung & Konklusion

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Seit dem dramatischen Anstieg bis auf 1.357 USD Anfang September hatte ich die Edelmetalle in den letzten drei Monaten sehr skeptisch betrachtet. Tatsächlich wurde die lange vermutete finale Abwärtswelle erst Ende November nach einer zähen Seitwärtsphase losgetreten.

Mittlerweile dürfte der Spuk aber mit zunehmender Wahrscheinlichkeit ausgestanden sein. Wie aufgezeigt, könnte noch ein zweites Standbein im Bereich um 1.236 USD oder noch eine allerletzte Abwärtswelle in Richtung 1.200 - 1.220 USD notwendig sein.

Sehr viel wahrscheinlicher ist es aber, dass der Goldpreis sein Tief bei 1.236 USD am Dienstag vor einer Woche gefunden hat und sich bereits im Anfangsstadium einer neuen Aufwärtswelle befindet. Endgültig bestätigt ist diese These aber erst mit einem Anstieg über 1.295 USD. Bereits ein jetzt möglicher Tagesschlusskurs oberhalb von 1.262 USD wäre ein sehr konstruktives Signal.

In jedem Fall lässt sich aus dem Blick auf den bereinigten Terminmarkt sowie die ab jetzt günstige Saisonalität in Verbindung mit der überverkauften Lage ein vielversprechendes erstes Quartal 2018 ableiten. Sollte Gold jetzt die Trendwende gelungen sein, wäre ein Anstieg bis zum offenen Gap im Bereich um 1.345 USD bis zum kommenden Frühjahr durchaus realistisch.


© Florian Grummes
www.goldnewsletter.de

Quelle: pro aurum Goldedition vom 20.12.2017
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