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US-Wahlkrimi - CoViD-Impfstoff - Achterbahnfahrt am Goldmarkt

09.11.2020  |  Markus Blaschzok
Die Märkte waren in der vergangenen Handelswoche extrem volatil. Der US-Dollar stürzte aufgrund des Wahlchaos ab, während diametral gegensätzlich alles andere aufgrund dieser Abwertung des Greenbacks anstieg. Während der USD-Index fast auf ein Zweijahrestief bei 92 Punkten einbrach, profitierte davon der Wechselkurs des Euros zum US-Dollar mit einem Anstieg auf fast 1,19 US-Dollar je Euro.

Wir hatten prognostiziert, dass auf einen Wahlsieg von Donald Trump ein stärkerer US-Dollar und ein Einbruch des Goldpreises folgen sollte, während ein Sieg von Joe Biden einen schwächeren Dollar und einen steigenden Goldpreis nach sich ziehen würde. Und so kam es, dass in der Wahlnacht der Dollar zuerst Stärke zeigte und der Goldpreis fiel, solange Trumps Chancen auf einen Sieg hoch waren und dieser vor Biden führte. Als sich das Blatt jedoch am Wahlmorgen des 4. November zugunsten von Joe Biden plötzlich drehte, brach der US-Dollar ein und der Euro schoss von 1,16 im Tief auf 1,19 US-Dollar binnen nur vier Handelstagen steil nach oben.

Der US-Aktienmarkt profitierte ebenfalls von der Dollarschwäche, sodass der US-Aktienindex S&P500 um 200 Punkte anstieg und fast ein neues Allzeithoch bei 3.566 Punkten erreichte. Der Silberpreis fiel in der Wahlnacht auf 23,20 US-Dollar und stieg bis Montagmittag um fast drei US-Dollar auf 26 US-Dollar an. Der Goldpreis fiel bis Mittwochmorgen auf 1.882 US-Dollar, um in den folgenden vier Handelstagen um 80 US-Dollar auf 1.962 US-Dollar anzusteigen.

Gegen 12:45 Uhr am heutigen Tag lief die Meldung zu einem vermeintlich wirksamen CoViD-19 Impfstoff des Pharmaunternehmens Pfizer über den Ticker. Dieser soll eine Effizienz von 90% haben und keine Nebenwirkungen aufzeigen. Dazu muss man wissen, dass 5% bis 10% aller geimpften Personen, bei welchem Impfstoff auch immer, sogenannte Impfversager sind und nach der Impfung keinen Schutz haben.

Die 90% entsprächen also einem guten Impfstoff. Der S&P500 schoss auf diese Meldung hin gleich noch einmal 100 Punkte auf 3.662 Punkte nach oben, während der Goldpreis um über 100 US-Dollar und der Silberpreis um 2,2 US-Dollar einbrach. Der zyklische Kupferpreis stieg auf ohnehin hohem Preisniveau noch einmal an, während der Platinpreis mit Gold und Silber heute einbrach. Palladium, dessen Markt eng ist, reagierte hingegen zyklisch und stieg entkoppelt von den anderen Edelmetallen an, in Aussicht auf ein Ende der Lock- und Shutdowns und somit besseren Wirtschaftsaussichten.

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Die Aussicht auf einen Sieg von Joe Biden ließ den Goldpreis ansteigen - der CoViD-Impfstoff ließ den Preis fallen


Die US-Notenbanksitzung am Donnerstag war ein Non-Event. Die US-Notenbank (Fed) hat ihre Bilanzsumme seit vier Monaten nicht ausgeweitet, während die EZB deutlich mehr Geld als die Fed gedruckt hatte. Die Europäische Zentralbank weitete ihre Bilanzsumme seit der Shutdown-Krise hingegen stärker als die Fed aus. Die US-Notenbank stellte jedoch für Dezember eine Ausweitung der Wertpapierkäufe in Aussicht, sodass im kommenden Jahr die Bilanzsumme wieder anwachsen könnte, was einen weiteren Anstieg des Goldpreises neu befeuern dürfte.

Da sich die blaue Welle eher als blaue Pfütze entpuppte, scheint es, als würde der US-Senat weiterhin von den Republikanern dominiert werden. Dies würde den utopischen Plänen von Biden und Harris einen Strich durch die Rechnung machen und die Expansion des Regierungsapparats, trotz eines demokratischen Präsidenten, einhegen und Washington womöglich zu einem Stillstand verdammen, der gut für die US-Wirtschaft wäre.

Es ist immer gut für die Wirtschaft, wenn sich die Politik nicht einmischt, keine neuen Steuern erhebt oder durch Subventionierungen Fehlallokationen erzeugt. Die geplanten Steueranhebungen wären damit größtenteils vom Tisch und die US-Wirtschaft könnte weiter anwachsen, während auch die geplanten Ausgabenprogramme sowie die Ausweitung des Wohlfahrtsstaates ausgebremst würden.

Das Szenario eines Senats in den Händen der Republikaner ist sogar das am wenigsten inflationäre Szenario, weshalb die US-Notenbank ihre Druckerpressen wieder schneller laufen lassen dürfte, während ein neues Shutdown-Hilfsprogramm für die Wirtschaft eher vergleichsweise gering ausfallen könnte und scheinbar erst im kommenden Jahr verabschiedet wird. Dies sind Punkte, die den Gold- und Silberpreis kurzfristig eher noch belasten könnten.

Der Rohölpreis stieg in der vergangenen Handelswoche hingegen an, da Biden versprach den Green Deal umzusetzen und nicht nur die Förderung der Fracking-Industrie zu beenden, sondern diese ganze Industrie abschaffen zu wollen. Dies würde sehr viel Angebot vom Weltmarkt nehmen, wovon der Rohölpreis langfristig profitieren würde. Insgesamt bleibt abzuwarten, wer die US-Wahl letztlich gewinnen wird.

Je nachdem ob Trump oder Biden der 46. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika wird, wird dies die weitere Entwicklung der US-Wirtschaft und des Goldpreises massiv beeinflussen. Langfristig steht jetzt jedoch bereits fest, dass die USA und die Stärke des Dollars massiv unter dem Wahldesaster leiden werden und die Bevölkerung aktuell so gespalten ist, wie zuletzt vor der Sezession der Süd- von den Nordstaaten. Gold ist und bleibt der einzig sichere Hafen auf Sicht der nächsten Jahre!


Laufende US-Wahl wird noch starke Turbulenzen verursachen in den kommenden Wochen

Der US-Dollar brach vergangene Handelswoche drastisch ein und diametral gegensätzlich stieg der Goldpreis deutlich an. Der aktuell ablaufende Wahlkrimi in den USA, der die Grundfeste demokratischer Wahlen erschüttert und Unsicherheit an den Märkten erzeugt, ist die Ursache für diese Marktturbulenzen. Herausforderer Joe Biden hatte in jenen Staaten, in denen er teilweise weit abgeschlagen zurücklag, zum Ende der Auszählung überraschend aufgeholt und den amtierenden Präsidenten Donald Trump knapp überholt.

Trumps Anwalt Rudy Giuliani kündigte einen großen Rechtsstreit an, um die Wahl neu auszuzählen und den seiner Meinung nach undemokratischen Wahlbetrug, für den es Hunderte von Beweisen und Indizien im ganzen Land geben soll, auf den Grund zu gehen. Die wichtigsten Anknüpfungspunkte von Trumps Wahlkampfteam sind:


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