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Vertrauensverlust in den Dollar beschleunigt sich - Weltwährung Gold gefragt - Analyse zu Platin

08.06.2021  |  Markus Blaschzok
Der Goldpreis konnte sich vergangene Handelswoche nicht lange über der Marke von 1.900 US-Dollar halten und fiel am Donnerstag um 40 US-Dollar auf 1.865 US-Dollar zurück, nachdem der Bericht des Lohnabwicklers ADP für Mai 978 Tsd. geschaffene Stellen in den USA zeigte. Der Marktkonsens lag bei lediglich 650 Tsd. neuer Jobs. Je stärker die Wirtschaftserholung, desto wahrscheinlicher wird in den Augen des Marktes eine Drosselung der Anleihenkäufe und eine Zinsanhebung. Überrascht von der guten Entwicklung am Arbeitsmarkt wurde Gold erst einmal verkauft mit Blick auf den US-Arbeitsmarktbericht am Freitag, für die 650 Tsd. neue Stellen erwartet wurden.

Aufgrund der überraschend guten ADP-Daten, traute sich am Freitag erst niemand Gold zu kaufen, da eine nochmalige positive Überraschung weitere Verkäufe am Goldmarkt nach sich gezogen hätte. Die nun hohe Markterwartung wurde jedoch mit 559 Tsd. neuen Stellen außerhalb der Landwirtschaft enttäuscht, worauf der Goldpreis sofort 28 US-Dollar auf 1.896 US-Dollar nach oben sprang und letztlich bei 1.894 US-Dollar ins Wochenende ging.

Der Silberpreis brach am Donnerstag um einen US-Dollar ein, was wir in der letztwöchigen Analyse zu Silber, aufgrund der schlechten Terminmarktdaten des COT-Reports, bereits erwartet hatten. Auch der HUI-Goldminenindex korrigierte um 3,7%, nachdem dieser aus einer potenziellen Wimpel-Fortsetzungsformation bärisch nach unten ausgebrochen war und somit Gewinnmitnahmen auslöste. Der HUI-Goldminenindex war in den letzten beiden Monaten um 30% angestiegen, weshalb eine kurze Verschnaufpause gesund ist.

Das Ratio des HUI zum Gold zeigt, dass die Minenaktien immer noch historisch unterbewertet und günstig sind. Aktuell notieren diese wieder auf dem Niveau der Jahrtausendwende und bieten auf Sicht der nächsten Jahre enorme Chancen bei sehr geringem Risiko.

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Gute Arbeitsmarktdaten waren der Anlass für eine Korrektur des Goldpreises am Donnerstag und Freitag


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Im Verhältnis zum Gold sind die Minenaktien günstig und unterbewertet


Angebotsengpässe, steigende Inflation und Arbeitskräftemangel belasten weiterhin die Produktionskapazitäten in den USA. Viele Arbeitnehmer, vor allem Frauen, bleiben lieber zu Hause und leben von den hohen staatlichen Corona-Subventionen (Pandemic Emergency Welfare), da sie so mehr Geld erhalten, als sie in ihren vorherigen Jobs verdient hatten. Die US-Unternehmen haben daher große Schwierigkeiten ihre alten Arbeiter zur Rückkehr zu motivieren und sind dazu genötigt die Löhne zu erhöhen und Prämien für die Aufnahme einer Arbeit zu zahlen. Die Stundenlöhne stiegen daher trotz der hohen Arbeitslosigkeit um 0,5% an und lagen damit über der Prognose von 0,2%.

Hier zeigen sich gleich mehrere negative Auswirkungen staatlicher Interventionen. Zuallererst wurde der Einbruch der Wirtschaft durch die staatlich verfügten Lockdowns erst verursacht. In der Retrospektive zeigt sich zweifelsfrei an vielen Beispielen jener US-Bundestaaten und anderen Nationen, die ihre Wirtschaft nie runterfuhren, dass diese Maßnahmen unnötig und ein Fehler waren.

Das Helikoptergeld, dass die Biden/Harris-Regierung nun verteilt, verhindert dass sich der Arbeitsmarkt schnell erholen und die Wirtschaft wieder an Fahrt aufnehmen kann. Das Drucken und Abwerfen von Helikoptergeld auf die Bevölkerung schafft keine Kaufkraft, da keine entsprechende Güterproduktion gegenübersteht, sondern lediglich eine Abwertung des US-Dollars und steigende Preise, da mehr Papiergeld auf ein knappes Angebot treffen. Die US-Konsumentenpreise waren im April mit 4,2% zum Vorjahr so stark gestiegen wie zuletzt vor 13 Jahren.

Drittens demonstriert das Verhalten der Menschen auf die staatlichen Leistungen, dass ein bedingungsloses Grundeinkommen planwirtschaftlicher Unsinn ist und die Menschen die Arbeit einstellen werden, sobald der Staat die Versorgung übernimmt, was letztlich die Lasten jener erhöht, die noch produktiv arbeiten und Steuern zahlen müssen. Trotz rekordhoher neu geschaffener Stellen bleibt die Zahl der Empfänger der Pandemiehilfen mit 15 Millionen unverändert auf dem Höchststand.

Einige republikanische Bundesstaaten planen daher ein frühes Ende der Hilfen in zwei Wochen, was viele Amerikaner dazu zwingen wird von der Couch aufzustehen und dem Nanny-Staat lebe Wohl zu sagen. Die Wirtschaft könnte sich ohne diese „Hilfsgelder“ sehr viel schneller erholen. Der ISM-Einkaufsmanagerindex für die USA stieg im Mai von 61 auf 61,2 an, womit die Zeichen in den USA immer noch auf inflationsinduzierter Konjunkturerholung stehen.

Während die Zentralbanken monatlich weiter Geld drucken und damit die staatliche Neuverschuldung finanzieren, um das Bankensystem zu rekapitalisieren, steigen als Folge dieser Politik die Preise bzw. wertet der Euro ab. In einer Schnellschätzung des europäischen Statistikamts stiegen die Konsumentenpreise in der Eurozone im Mai um 2 Prozent zum Vorjahr. In der Bundesrepublik stiegen die Preise bereits im April um 2 Prozent zum Vormonat und es wird nicht lange dauern, bis sich der Anstieg der Konsumentenpreise beschleunigt in den nächsten Jahren.


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