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Maßnahmen der Fed 1999 bis heute - Was kommt jetzt? (Teil 2/3)

19.12.2021  |  Chris Vermeulen
Lassen Sie uns die letzten 20 Jahre Fed-Maßnahmen weiter untersuchen. Ich glaube, dass die US-Notenbank eine globale Expansion sowohl der Volkswirtschaften als auch der Schulden/Verbindlichkeiten herbeigeführt hat, die für ausländische Nationen - und möglicherweise auch für die USA - etwas schmerzhaft werden könnte.


Betrachtung der Daten & was 2022 und darüber hinaus zu erwarten ist

Im ersten Teil dieses Rechercheartikels habe ich die Maßnahmen der US-Notenbank in den letzten 25 Jahren im Zusammenhang mit der Dotcom-Blase, dem Terroranschlag vom 11. September 2001, der US-Wohnimmobilien- und Kreditkrise 2008/09 und dem jüngsten COVID-19-Virus beleuchtet. Jedes Mal hatte die US-Notenbank versucht, die Zinssätze vor diesen Krisenereignissen zu erhöhen - nur um dann gezwungen zu sein, die Zinssätze zu senken, als die US-Wirtschaft mit jeder einzelnen Störung schrumpfte. Die US-Notenbank ergriff die ihrer Meinung nach notwendigen Schritte, um die US-Wirtschaft zu schützen und die Weltwirtschaft in einer Erholungsphase zu unterstützen.

Die folgenden Charts verdeutlichen die Ergebnisse der Maßnahmen der US-Notenbank, die Zinssätze während der meisten der letzten 20 Jahre extrem niedrig zu halten. Ich möchte hervorheben, was ich für einen exzessiven Kredit-/Schuldenwachstumsprozess halte, der in den meisten Entwicklungsländern (China, Asien, Afrika, Europa, Südamerika und anderen Ländern) stattgefunden hat. Gleichzeitig haben die USA darum gekämpft, eine funktionierende, auf Wachstum basierende Wirtschaft ohne die Nullzinspolitik der US-Notenbank und ohne Stimulierungsmaßnahmen wiederzuerlangen.


Extremes Wachstum der weltweiten Schulden (USA ausgenommen)

Dieser Chart "Übrige Welt; Schuldverschreibungen und Darlehen; Verbindlichkeiten" verdeutlicht das extreme, fast parabolische Wachstum der Schulden und Verbindlichkeiten, die sich seit 2005-06 angehäuft haben. Bei genauer Betrachtung dieses Charts zeigt sich, dass der tatsächliche Anstieg der Schulden und der Verschuldung im Zusammenhang mit dem globalen Wachstum ab 2004/05 zugenommen hat. In dieser Zeit stand der US-Immobilienmarkt in Flammen, was wahrscheinlich ausländische Investoren und ausländische Immobilienmärkte dazu veranlasste, von diesem wachsenden Trend bei US-amerikanischen und ausländischen Immobilien zu profitieren.

Dieser Aufschwung der spekulativen Investitionen, der Infrastruktur und der Privat- und Unternehmensverschuldung führte in vielen Entwicklungsländern zu einem enormen Haftungsproblem. Die Verschuldung von Privatpersonen und Unternehmen hat den höchsten Stand seit Jahrzehnten erreicht. Einem kürzlich erschienenen Reuters-Artikel zufolge ist die weltweite Verschuldung im Gleichschritt mit den Immobilienpreisen gestiegen und nähert sich der Gesamtverschuldung von 300 Billionen Dollar.

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Impliziter Preisdeflator des BIP steigt auf ein Niveau, das es seit 1982-83 nicht mehr gab

Die Rally an den US-Märkten und der unglaubliche Anstieg der Inflation in den letzten 24 Monaten haben das Verbraucherpreisniveau schneller steigen lassen als alles, was wir in den letzten 50 Jahren erlebt haben. Einen derartigen Preisanstieg gab es nur in den 1970er und frühen 1980er Jahren. Diese Zeiträume spiegelten eine stagflationsähnliche Wirtschaftsphase wider, kurz nachdem die US-Notenbank den Goldstandard aufgehoben hatte. Dies war auch die Zeit, in der die US-Notenbank die Fed Funds Rate in den Bereich von 12% bis 16% anhob, um inflationäre Tendenzen zu bekämpfen.

Wenn der implizite Preisdeflator des BIP in den nächsten Monaten über 5,5% steigt, könnte die US-Notenbank gezwungen sein, stärker gegen diese Preisprobleme und inflationären Tendenzen vorzugehen. Dabei muss sie darauf achten, dass die Wachstumsphase der Märkte nicht platzt, was zu einem sehr starken deflationären/deleveraging Preistrend führen könnte.

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Wir müssen uns darauf konzentrieren, wie die Märkte auf diese extremen Schulden-/Verbindlichkeitstrends und extremen Preistrends reagieren. Die Märkte reagieren auf natürliche Weise auf Ungleichgewichte in den Funktionen Angebot/Nachfrage/Preisbildung. Das COVID-19-Virusereignis hat sicherlich viele dieser Probleme auf der ganzen Welt verstärkt, da es zu einer Unterbrechung der Arbeits-, Versorgungs-, Versand- und Produktionsabläufe für etwas mehr als 12 Monate kam.

Die künftigen Entscheidungen der US-Notenbank werden entweder zu einem viel geordneteren Deleveraging-/Entwertungsprozess für die USA und die globalen Märkte führen und damit die natürlichen wirtschaftlichen Funktionen unterstützen, die zur Verarbeitung und Beseitigung dieser Exzesse beitragen. Oder die US-Notenbank wird die Zinssätze zu schnell zu hoch treiben und das fragile Gleichgewicht stürzen, das darum kämpft, die Exzesse auf den globalen Märkten zu verarbeiten.


Was bedeutet das?

Ich glaube, dass diese Daten und alle Charts, die ich Ihnen in diesem Rechercheartikel vorgestellt habe, darauf hindeuten, dass sich die US-Notenbank derzeit in einer sehr schwierigen Lage befindet. Ich werde Ihnen im dritten Teil dieses Artikels weitere Informationen zu meinen Prognosen für Dezember 2021 und 2022 geben. In Teil III dieses Artikels werde ich Ihnen auch die Ergebnisse meines eigenen Fed Rate Modeling Systems vorstellen und Ihnen sagen, was ich von der US-Notenbank und den US-Aktienmärkten erwarte.

Den dritten Teil können Sie hier lesen ...


© Chris Vermeulen
www.TheGoldAndOilGuy.com



Dieser Artikel wurde am 15. Dezember 2021 auf www.thetechnicaltraders.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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