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Goldpreis über 2.000 $ – Notenbanken auf Inflationskurs

21.03.2023  |  Markus Blaschzok
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Kurzfristig hängt jetzt alles davon ab, ob sich die Panik an den Märkten legt oder nicht. Die Maßnahmen der Notenbanken sollten ausreichen, um dies zu bewerkstelligen. Beruhigen sich die Märkte nicht und gibt es weitere Pleiten oder Rettungen, könnte der Goldpreis unter Panikkäufen noch weiter ansteigen.

Wars das jedoch und die Aufregung legt sich, dann dürften wir womöglich bei einem Goldpreis von 2.010 $ heute ein kurzfristiges Panikhoch gesehen haben und in den kommenden Wochen und Monaten eine Korrektur des starken Anstiegs der letzten 7 Handelstage um 200 $ sehen. Seit Ende Oktober war der Goldpreis binnen viereinhalb Monaten sogar um 400 $ angestiegen, was einem Plus von 25% entspricht. Bei einer Beruhigung der Lage ist es möglich, dass der Preis korrigiert.

Da die Pleite der SVB und die Rettung der Übernahme der sonst bankrotten Credit Suisse für den Markt überraschende Ereignisse sind, die zu kurzfristigen Marktverwerfungen führten, sind Prognosen kurzfristig unter erhöhter Unsicherheit.

Daytrader konnten diese Dynamik hingegen gut für sich nutzen und können unvoreingenommen auch schnell wieder zurück auf die Shortseite finden. Beruhigt sich die Situation ist von einem Preisrückgang auszugehen bis 1.900 $ und womöglich 1.800 $ in den kommenden Monaten.

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Nach einem Anstieg des Goldpreises um 200 $ ist es kurzfristig an der Zeit Gewinne einzustreichen


Im Tageschart sieht man, wie außergewöhnlich die plötzliche Trendwende im Goldpreis war in der vorletzten Woche. Ein zyklisches Kaufsignal gab es freilich nicht, da die laufende Korrektur durch die Ereignisse unterbrochen wurde. Fallen die exogenen Faktoren jedoch wieder weg, weil eine Bankenkrise verhindert wurde, ist es jedoch fraglich, ob das aktuelle Preisniveau verteidigt werden kann. Aktuell wäre eine erneute Korrektur des Goldpreises wahrscheinlicher. Ohne ein Eingreifen der Notenbanken hätte eine Bankenkrise eher für einen fallenden Goldpreis gesorgt, ähnlich den Ereignissen von 2008, bevor die Notenbanken intervenierten.

Tritt die Rezession nun langsam zutage, während die Kreditausfälle zunehmen, dann könnte dies auch zu einer kurzzeitigen Liquidierung von Goldbeständen führen, was Verkaufsdruck auf den Goldpreis in diesem Jahr ausüben würde.

Erst dann, wenn absehbar wird, dass die Notenbanken mit neuen QE-Programmen auf eine Rezession reagieren werden, dürfte der Goldpreis wieder durchstarten und das bisherige Allzeithoch hinter sich lassen. Kurzfristig ist der Markt eher für Trader, doch mittelfristig agierende Investoren sollten eine Korrektur in den nächsten Monaten für neuerliche Käufe nutzen mit Aussicht auf eine Rezession und neue QE-Programme zum Jahresende, was einen steigenden Goldpreis zur Folge hätte.

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Exogene Faktoren unterbrachen die Korrektur und der Goldpreis sprang um 200 $ nach oben


Ein Rücksetzer des Goldpreises in Euro auf das Ausbruchsniveau aus dem Abwärtstrend war eine typische technische Reaktion in den letzten Wochen. Zuletzt schrieb ich daher:

"Sollte der Goldpreis in Euro jedoch zurück in den Abwärtstrend fallen, so wäre dies bärisch, da damit ein mittelfristiges und prozyklisches Kaufsignal negiert würde. Andererseits sorgt eine neuerliche Euroschwäche womöglich dafür, dass der Goldpreis in Euro das aktuelle Preisniveau halten oder sogar langsam weiter ansteigen kann.

Kurzfristig agierende Trader können diese Situation im Daytrading einfacher handhaben als mittelfristig agierende Investoren. Letztere sollten entweder an ihrer Longposition festhalten oder alternativ bei einem Rückfall in den Abwärtstrend diese reduzieren. Auf Sicht von 12 Monaten stimmt der Anstieg über den Abwärtstrend jedoch noch immer optimistisch. Kurzfristige Trader gehen an der 200-Tagelinie long und spekulieren auf einen Preisanstieg bis 1.780 $. Der Stop-Loss läge bei 1.700 Euro."


Hier hatten wir etwas Glück. Wir waren von einer Euroschwäche ausgegangen, die den Goldpreis in Euro nach dem technisches Pull Back wieder mit nach oben ziehen sollte. Es ist erstaunlich, wie idealtypisch dieses charttechnische Muster war, wohlwissend, dass der starke Preisanstieg von einem exogenen Faktor verursacht wurde. Binnen weniger Handelstage konnten wir nun einen Profit von 150 € je Feinunze einfahren, wobei wir heute erst einmal die Gewinne mitnahmen, in der Erwartung, dass sich die Panik an den Märkten in den nächsten Tage legen wird.

Gold in Euro hatte das Allzeithoch heute nur um 15 € verfehlt und gerade in Euro sieht es sehr gut aus für den Goldpreis. Europa steht denkbar schlecht da und es ist nur eine Frage von Monaten bis der Euro weiter abwerten und der Goldpreis weiter ansteigen wird. Gerade für uns Europäer gibt es keine Alternative zu einer Absicherung von Vermögen mit einem Hedge auf einen steigenden Goldpreis!

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Der Goldpreis in Euro stieg fast auf ein neues Allzeithoch an


© Markus Blaschzok
Dipl. Betriebswirt (FH), CFTe
Chefanalyst GoldSilberShop.de / VSP AG
BlaschzokResearch
GoldSilberShop.de

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