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Technische Analyse zu Gold: Gute Arbeitsmarktdaten belasten Goldpreis zum Wochenbeginn

11.04.2023  |  Markus Blaschzok
Terminmarkt: COT-Report vom 07.04.2023

(Der COT-Report wird immer freitags seitens der US-Terminmarktaufsicht (CFTC) veröffentlicht, wobei der Stichtag der Datenerhebung der Schlusskurs vom Dienstag ist. Die COT-Daten werden also immer mit einer Verzögerung von drei Tagen veröffentlicht. Premium Abonnenten von Blaschzok Research erhalten freitags vor Handelsschluss ein Blitzupdate mit Analysen zu Gold, Silber und Platin. Die COT-Daten ermöglichen einen Blick in die Zukunft, da sie einerseits ein Sentiment-Indikator sind und andererseits eine gute Einschätzung des Angebots und der Nachfrage am physischen Markt ermöglichen. Mit ihnen hat man einen Vorteil im Trading am Rohstoffmarkt.)

Der Goldpreis stieg in der Vorwoche zum Stichtag der Datenerhebung am 04. April um 63 $ an, wobei die Spekulanten mit 16,7 Tsd. Kontrakten Long gegangen waren. Das ist gut und zeigt eine relative Stärke im Goldmarkt, aufgrund noch immer starker Investmentnachfrage, hervorgerufen durch die Vertrauenskrise in das Bankensystem.

Grundsätzlich geben die COT-Daten noch etwas Luft nach oben, da die Spekulanten noch etwas Pulver trocken haben. Andererseits ist die Luft nahe dem Allzeithoch schon sehr dünn. Ohne exogene Faktoren ist nicht mehr zu erwarten als ein finaler Preisanstieg in die Nähe des Allzeithochs, bevor den Spekulanten die Luft ausgehen dürfte.

Bedenklich ist jedoch die hohe Shortposition bei den BIG4, die historisch hoch ist. Mit Ausnahme dem Jahr vor Corona, war eine hohe Shortposition bei den BIG4 immer ein verlässliches Zeichen für ein zyklisches Top am Goldmarkt. Die hohe Position der BIG4 sendet uns zumindest ein Warnsignal, dass das Top dieses Anstiegs sehr nahe sein dürfte.

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Der COT-Index fiel in den letzten Monaten stark auf 29 Punkte, womit dieser langsam im überkauften Bereich angekommen ist


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Die vier grössten Händler an der COMEX halten eine rekordhohe Shortposition, was in der Vergangenheit ein wichtiges Warnsignal mit einer hohen Treffergenauigkeit war


Nach dem starken panikgetriebenen Anstieg des Goldpreises, stellt sich nun die Frage, ob diese kurzzeitig starke Investmentnachfrage nachhaltig ist oder wieder abebben wird. Die Vertrauenskrise legt sich langsam und die US-Notenbank signalisiert einen weiteren Zinsschritt um 25 Basispunkte, sowie keine Zinssenkungen in diesem Jahr, die jedoch noch nicht eingepreist sind.

Aktuell erwartet der Markt nach den Fed Funds Futures einen Zinsschritt um 25 Basispunkte nur mit einer Wahrscheinlichkeit von 72%. Der Goldpreis könnte kurzfristig auf Sicht der nächsten Monate über den Sommer hinweg entweder trendlos seitwärts konsolidieren oder gar bis in den Bereich um die 1.800 $ korrigieren, bevor es wieder weiter nach oben geht.

Wer den Preisanstieg um 400 $ seit Anfang November am Goldmarkt mitgemacht hat, der tut sich nun leicht Gewinne einzustreichen und erst einmal abzuwarten. Selten in der Geschichte folgte nach einem derart starken Preisanstieg nicht zumindest eine Konsolidierung über die Zeitachse oder gar eine Preiskorrektur.

Charttechnisch hatte der Goldpreis in der letzten Handelswoche mit dem JOLTS-Bericht ein Dreieck nach oben verlassen, womit der Goldpreis oberhalb dieses Dreiecks charttechnisch LONG ist und ein finaler Anstieg an das Allzeithoch zumindest denkbar wäre.

Andererseits fielen die Arbeitsmarktdaten am Freitag einen Tick besser aus, als es der Markt erwartet hatte, was die kommunizierte Geldpolitik der FED für dieses Jahr, wonach es keine Zinssenkungen geben solle, bestätigt. Der Goldpreis fiel daraufhin am Montag zurück auf das Dreieck, wobei die Bullen dort wieder kauften und sich nun ins Zeug legen, den Goldpreis auf ein neues Allzeithoch zu treiben.

Scheitern die Goldbullen nun und fällt der Goldpreis zurück in das Dreieck und bricht nach unten hin aus dem Dreieck aus, so wäre ein mittelfristiges Verkaufssignal auf Sicht der nächsten Monate perfekt. Dann hätte es einen False Break nach oben gegeben und ein Verkaufssignal bei eher schlechten COT-Daten. Infolgedessen wäre eine Korrektur am Goldmarkt mit einem Preisrückgang bis ca. 1.800 $ gut möglich, wobei ich das wieder als einen guten Kaufpreis sehen würde.

Solange der Goldpreis jedoch oberhalb des Dreiecks handelt, bleibt das kurzfristige Signal noch LONG.


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