Trump und Musk suchen das US-Gold - wo ist das deutsche Gold?
26.02.2025 | Markus Blaschzok

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Der Euro hat gegenüber Gold in den letzten 25 Jahren um 90% abgewertet – eine ernüchternde Bilanz für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank
Grundgesetzänderung zur Reform der Schuldenbremse
Die Bundesbank plant, innerhalb von zwei Wochen einen Vorschlag zur Reform der Schuldenbremse vorzulegen, um zusätzliche Mittel für Verteidigung und Infrastruktur bereitzustellen. Derzeit liegt Deutschlands Quote knapp über dieser Schwelle, sinkt jedoch durch das inflationsinduzierte nominale Wachstum des BIP.
Der Bund soll künftig unterhalb von 60% des BIP jährlich Kredite von bis zu 1,5% des BIP aufnehmen dürfen, während zwischen 60% und 90% eine Obergrenze von 0,5% gelten würde. Damit würde die aktuell im Grundgesetz verankerte Grenze von 0,35% des BIP deutlich ausgeweitet. Der Vorschlag könnte auch Sondervermögen umfassen, wie bereits geschehen bei den 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr, die angesichts neuer Bedrohungslagen als unzureichend erachtet werden.
Die geplante Aufweichung der Schuldenbremse stößt auf massive Kritik, da sie nicht nur eine grundlegende Änderung der Haushaltsdisziplin bedeutet, sondern auch demokratische Prinzipien untergräbt. Besonders umstritten ist, dass die Reform nach den Wahlen noch mit den Stimmen des alten Bundestages beschlossen werden soll, um eine Zwei-Drittel-Mehrheit zu sichern. Man weiß, dass diese Grundgesetzänderung im neuen Bundestag wahrscheinlich nicht mehr möglich sein wird.
Die schnelle Grundgesetzänderung mit der alten Mehrheit wird daher als undemokratische Abkürzung gesehen, um eine Reform durchzudrücken, die im neuen Bundestag nicht mehr mehrheitsfähig wäre. Kritiker sprechen sogar von einem "kalten Staatsstreich", da hier eine auslaufende Regierung ihre Macht nutzt, um eine langfristige Finanzpolitik festzulegen, ohne dass die neuen gewählten Vertreter darüber entscheiden können.
Es ist zu befürchten, dass die zusätzlichen Mittel weniger für dringend benötigte Investitionen in Infrastruktur oder Verteidigung genutzt werden, sondern vor allem zur Finanzierung von Ukraine-Hilfen und weiteren Sondervermögen. Anstatt Einsparungen vorzunehmen oder bestehende Mittel effizienter zu verwenden, setzt die Politik zunehmend auf neue Schulden und Inflation – eine Praxis, die langfristig zu wirtschaftlicher Instabilität führen wird.

Während die Staatsverschuldung nominal immer weiter ansteigt, sank sie aufgrund der Inflation auf 62,8% des BIP
Technische Analyse zu Platin: Platinpreis keilt sich zunehmend ein – wann erfolgt der Ausbruch?
Terminmarkt: COT-Report
Der COT-Report wird immer freitags seitens der US-Terminmarktaufsicht (CFTC) veröffentlicht, wobei der Stichtag der Datenerhebung der Schlusskurs vom Dienstag ist. Die COT-Daten werden also immer mit einer Verzögerung von drei Tagen veröffentlicht. Premium Abonnenten von Blaschzok Research erhalten vor Handelsschluss am Freitag ein Blitzupdate mit Analysen zu Gold, Silber und Platin. Die COT-Daten ermöglichen einen Blick in die Zukunft, da sie einerseits ein Sentiment-Indikator sind und andererseits eine gute Einschätzung des Angebots und der Nachfrage am physischen Markt ermöglichen. Mit ihnen hat man einen Vorteil im Trading am Rohstoffmarkt.
COT-Daten für Platin vom 21. Februar
Der Platinpreis fiel zur Vorwoche um 27$, während die Spekulanten mit 1 Tsd. Kontrakten Short gingen. Das ist nicht viel und zeigt eine minimale Schwäche im Markt. Der COT-Index verbesserte sich dementsprechend nur um 2 Punkte auf 31 Punkte, während sich der COT-Index, um das Open Interest adjustiert, um 6 Punkte auf 34 Punkte verbesserte.
Insgesamt bleiben die Terminmarktdaten weiterhin im bärischen Bereich, auch wenn sich in der letzten Woche zumindest eine leichte Verbesserung zeigte. Im letzten Monat waren die Daten jedoch neutral bis leicht schwach, was angesichts des starken Anstiegs des Goldpreises wenig überrascht.
Sollte der Goldpreis die Marke von 3.000 $ überwinden, könnte der Platinpreis kurzfristig auf 1.100$ ansteigen. Dies könnte dann eine sehr gute Short-Chance bieten, besonders wenn der Goldpreis anschließend wieder eine Korrektur einleitet.
Es ist möglich, dass der Markt zunächst die 3.000$-Marke im Gold "abarbeitet", bevor eine Korrektur einsetzten könnte. Sollte dies eintreten, würde sich im Bereich von 1.100$ bei Platin ein stark überkaufter Markt zeigen, der eine attraktive Short-Möglichkeit bieten würde.

Mit einem COT-Index OI von 31 Punkten ist Platin leicht bärisch