Goldpreis steigt erstmals über 3.000 Euro je Feinunze
23.04.2025 | Markus Blaschzok

In Euro überschritt der Goldpreis kurzzeitig erstmals die magische Marke von 3.000 Euro. Der USD-Index brach auf 98 Punkte ein – den niedrigsten Stand seit 3 Jahren – während der Euro zeitweise auf 1,157 US-Dollar nach oben schoss, jedoch mittlerweile wieder auf 1,138 US-Dollar wieder korrigierte.

Der Goldpreis in Euro stieg erstmals auf über 3.000 Euro an
Die Hintergründe der turbulenten Achterbahnfahrt an den Märkten über die Feiertage waren zum einen weiterhin der Handelskonflikt und zum anderen Drohungen von US-Präsident Donald Trump, den Vorsitzenden der US-Notenbank, Jerome Powell, zu entlassen. In einem Social-Media-Beitrag am Montag warnte Trump die Wirtschaft könnte an Schwung verlieren, "es sei denn, Mr. Too Late, ein großer Verlierer, senkt die Zinssätze, JETZT." Bereits am Freitag, als die Börsen geschlossen waren, betonte der Direktor des Nationalen Wirtschaftsrats, Kevin Hassett, die wachsende Unzufriedenheit der Regierung mit Powell.
Er erklärte, dass man innerhalb des Weißen Hauses ernsthaft über dessen Abberufung nachdenke. Der US-Präsident hat jedoch nur begrenzte Möglichkeiten, den Vorsitzenden der Federal Reserve zu entlassen. Laut dem Federal Reserve Act kann der Fed-Vorsitzende nur aus "wichtigen Gründen" entlassen werden. Das bedeutet, es bräuchte schwerwiegende Verfehlungen, um eine Abberufung zu rechtfertigen.
Die Märkte reagierten nur initial mit sinkenden Anleiherenditen, die dann jedoch schnell wieder anstiegen und die Aktienkurse mit nach unten rissen, was nicht im Sinne von Donald Trump gewesen sein dürfte. Diese Entwicklung ist logisch, denn Powell sind längst die Hände gebunden und eine lockerere Geldpolitik dürfte die Marktzinsen inflationsinduziert mittelfristig nur weiter ansteigen lassen, was der Wirtschaft und den inflationsbereinigten Aktiennotierungen nur weiteren Schaden zufügen würde.
Die Sorgen am Markt vor einer Stagflation wachsen, was die Nachfrage nach Gold als alternativlosen sicheren Hafen nur weiter befeuert, während kurzfristig nicht genügend neues Angebot auf den Markt strömt.
Trumps Osterbotschaft - Der, der das Gold hat, macht die Regeln“ – Warnung oder Wahrheit? In einem Posting zu Ostern schrieb Donald Trump: "DIE GOLDENE REGEL FÜR VERHANDLUNGEN UND ERFOLG: DER, DER DAS GOLD HAT, MACHT DIE REGELN. DANKE!" – ein Satz, der auf den ersten Blick wie eine selbstbewusste Maxime für wirtschaftlichen Erfolg erscheint und an den Spruch "Wer das Geld hat, schafft an" erinnert. Doch für die Österreichische Schule der Nationalökonomie ist dieser Satz kein Erfolgsrezept, sondern ein Sinnbild der fundamentalen Fehlentwicklungen unseres heutigen Geldsystems.

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