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Platin und Palladium brechen aus!

08.06.2025  |  Andreas Hoose
Bei den Weißmetallen tut sich was: Mehrjährige Bodenbildungsphasen könnten vor ihrem Abschluss stehen - doch kaum jemand interessiert sich dafür. Die richtige Zeit also, um sich die Sache einmal genauer anzusehen…

Bei Durchsicht der Aktienkandidaten aus dem Weißmetall-Sektor fällt die außerordentlich starke Vorstellung der vergangenen sechs bis acht Wochen auf: Die ungeliebten Aktien dieses Sektors haben sich im Kurswert teilweise mehr als verdoppelt. Das gilt selbst für die Branchenschwergewichte. Was steckt dahinter und wie können sich Anleger jetzt positionieren?


Kellerkinder wachen auf…

Von allen Edelmetallen hat Palladium im vergangenen Jahr am schlechtesten abgeschnitten. Kein Wunder also, dass sich Hiobsbotschaften und vernichtende Kursprognosen dort die Klinke in die Hand geben: Kaum ein Analystenhaus, das derzeit mittel- bis langfristig eine positive Performance der Palladiumpreise erwartet.

Der Tenor: Niemand braucht künftig das einstmals begehrte Weißmetall, weil in naher Zukunft nur noch Elektroautos auf unseren Straßen unterwegs sein werden. Daher würden kaum noch Katalysatoren produziert – dies aber ist eines der wichtigsten Anwendungsgebiete für Palladium. So in etwa lauten die Begründungen für die schwachen Ausblicke der Analystenhäuser.

Wobei das mit dem globalen Siegeszug der Elektromobilität ja noch längst nicht ausgemacht ist. Nicht ohne Grund haben mehrere namhafte Automobilhersteller in jüngster Zeit verlauten lassen, dass sie der Entwicklung sparsamer Verbrenner-Motoren künftig wieder mehr Beachtung schenken werden. Zuletzt Volkswagen und Mercedes…

Vorläufiger Höhepunkt dieser Entwicklungen ist eine Erklärung von General Motors (GM), in naher Zukunft fast 900 Millionen US-Dollar in die Entwicklung hubraumstarker V-8-Motoren zu investieren… Mehr dazu hier

Völlig unerwartet könnten Verbrenner-Fahrzeuge demnach vor einer Renaissance stehen. Nach mehr als einem Jahrzehnt an Angebotsdefiziten könnte sich der Palladium-Markt im laufenden Jahr daher erstmals ausbalancieren. Wie der Katalysatorhersteller Johnson Matthey berichtet, wird für 2025 ein Rückgang der Palladiumnachfrage um rund sechs Prozent erwartet – vor allem bedingt durch die sinkende Produktion von Verbrenner-PKWs sowie das steigende Recyclingvolumen in China. In den gedrückten Palladium-Kursen dürfte dies jedoch bereits weitgehend eingepreist sein.

Analysten der Schweizer Großbank UBS sehen zusätzliche Unterstützungsfaktoren, wie die anhaltende Nachfrage nach Hybridfahrzeugen, für deren Herstellung auch künftig Palladium benötigt werden wird.

Dass sich der Palladium-Markt allmählich beruhigen könnte, das lässt auch ein Blick auf die Kursentwicklung vermuten: Die folgende Grafik zeigt dazu den Wochenverlauf der vergangenen fünf Jahre. Auffallend ist die sich seit anderthalb Jahren herauskristallisierende Bodenformation in Gestalt einer Untertasse (grüne Linie).

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Noch wichtiger aber: Der gleitende 50-Wochen-Durchschnitt (blaue Linie) könnte jetzt ganz allmählich nach oben drehen. Dies wäre ein bedeutendes Trendwende-Signal und würde die Kursentwicklung mittelfristig unterstützen. Der MACD weist mit positiven Divergenzen bereits seit geraumer Zeit auf eine anstehende Trendwende der Palladiumpreise hin (ansteigende rote Linie).

Noch deutlicher wird das Bild einer sich verfestigenden Trendumkehr in der sehr langfristigen Betrachtung der Kursentwicklung auf Monatsbasis. Wie in der folgenden Grafik gut zu erkennen ist, steht und fällt eine Trendwende bei Palladium mit der Marke von 1.000 US-Dollar je Feinunze. Derzeit notieren die Preise knapp darüber…

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