Bitcoin: Alarmstufe Rot!

Beim Bitcoin wurden in der vergangenen Woche wichtige Weichen gestellt. Ein Dammbruch kündigt sich an. Für die Edelmetalle könnte das ganz unerwartete Folgen haben ...

In einem Bitcoin-Forum habe ich vor einiger Zeit das bemerkenswerte Statement eines Krypto-Jüngers gelesen. Er werde, so tönte der Kollege im Brustton der Überzeugung, demnächst eine eigene Insel besitzen. Den Grund kann man sich denken: Der glühende Kryptonaut hatte nach eigenem Bekunden sein komplettes Vermögen in Bitcoin angelegt … herzlichen Glückwunsch zu so viel Übersicht und Weitblick …

Vielleicht wird der Bursche schon bald starke Nerven brauchen. Und vielleicht sollte er sich schon mal nach einer Insel im Westentaschenformat umsehen, denn nachdem der Bitcoin zuletzt mehrere Monate mehr oder weniger auf der Stelle getreten war, hatten sich bei einigen technischen Indikatoren negative Divergenzen herausgebildet, die sich gewaschen haben:

MACD, RSI, wie auch das Volumen signalisierten in den vergangenen Wochen eine sich immer weiter zuspitzende innere Schwäche des Bitcoins. Achten Sie auf die fallenden blauen Linien in der folgenden Grafik.

In der vergangenen Woche wurde nun möglicherweise der Startschuss zu einer ausgewachsenen Bitcoin-Baisse abgefeuert: Erstmals seit fast drei Jahren ist der US-amerikanische Bitcoin-ETF mit dem Kürzel GBTC unter seinen gleitenden 50-Wochen-Durchschnitt gestürzt. Achten Sie auf die blaue Linie in der folgenden Grafik (roter Pfeil):



Auch aus der Sicht von Edelmetall-Anlegern ist die brisante Entwicklung von großem Interesse. Denn sollte sich die Bitcoin-Schwäche in den kommenden Wochen verfestigen, könnte eine gewaltige Fluchtbewegung in die Edelmetalle einsetzen: Die Preise für Gold, Silber und die Minenaktien könnten durch die Kapitalströme entsetzter Kryptofans, die noch vor Kurzem von einer eigenen Insel geträumt haben, in nie gesehene Höhen katapultiert werden …

Besonders prekär könnte die Lage übrigens dann werden, sollten auch die US-amerikanischen Technologiewerte abstürzen, denn seit mehreren Monaten zeigen der Bitcoin und die US-Technologiebörse NASDAQ einen beängstigenden Gleichlauf. Dies ist im Übrigen einer der wichtigsten Hinweise darauf, dass die Kryptowährung eben KEIN Geld ist, sondern ein reines Spekulationsobjekt …

Aktuell könnte der Bitcoin eine nahende Schwächeperiode bei den umjubelten US-Technologieaktien ankündigen. Achten Sie auf die fallende blaue Linie in der folgenden Grafik. Der Kerzenchart bildet den Kursverlauf an der NASDAQ ab:



Börsensignale dieser Art kündigen oftmals weitreichende Entwicklungen an, von denen wir "noch unseren Enkeln erzählen werden". Wenn ich wetten müsste, dann würde ich daher meine Chips auf einen beschleunigten Kurseinbruch beim Bitcoin setzen – und keinesfalls von einer eigenen Insel träumen …

Und ich würde alle Verkaufsaufträge im Edelmetall-Sektor und bei den Minenaktien sofort stornieren …


© Andreas Hoose
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