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Gold – Konsolidierung, während Silber durchstartet

16.06.2025  |  Florian Grummes
1. Rückblick

Der Goldpreis bewegte sich in den sieben Wochen unter teilweise hohen Schwankungen seitwärts. Letztlich handeln die Notierungen mit ca. 3.383 USD ungefähr dort, wo sie auch in unserer letzten Goldanalyse schon standen. Dazwischen kam es zunächst zu einem Anstieg bis auf 3.435 USD, einem scharfen Abverkauf bis auf 3.120 USD sowie einer neuerlichen Erholung bis auf 3.403 USD. Diese volatile Berg- und Talfahrt war der überkauften Lage, dem hohen geopolitischen Risiko sowie der weiterhin sehr stabilen physischen Nachfrage aus China geschuldet.

Seit der letzten signifikanten Trendwende mit dem von uns anvisierten Tiefpunkt bei 3.120 USD am 15.Mai strebt der Goldpreis nun bereits seit vier Wochen wieder gen Norden. In der Spitze wurden kurzzeitig wieder Kurse oberhalb von 3.400 USD gesehen. Trotzdem bleibt die korrektive Ausganglage aufgrund der tieferen Hochpunkte seit dem neuen Allzeithoch bei 3.500 USD vom 22.April noch intakt.

Im Bereich um 3.425 USD wartet eine offene Kurslücke, die im Zuge der laufenden Erholung durchaus noch geschlossen werden könnte. Gleichzeitig ist der Juni typischerweise ein eher schwacher Monat für Gold, so dass neuerliche Rücksetzern nicht überraschen würden.


Gold konsolidiert, während Silber durchstartet

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Silber in US-Dollar, Wochenchart vom 12. Juni 2025. Quelle: Tradingview


Allerdings scheint der Silberpreis nun endlich zu erwachen und könnte in den kommenden Tagen und Wochen zum neuen Antreiber der Rally im Edelmetallsektor werden.

Seit dem Beginn der großen Aufwärtsbewegung im Herbst 2022 liefen die Preisentwicklungen von Gold und Silber zwar klar in die gleiche Richtung, letztlich folgte der Silberpreis aber die meiste Zeit dem Gold und konnte nur selten Eigenleben demonstrieren. Dadurch stieg das Gold/Silber-Verhältnis zwischenzeitlich auf Extrem-Werte von über 100.

Mit dem klaren Ausbruch über die starke Widerstandszone um 35 USD könnte Silber nun endlich mehr Eigendynamik und Momentum zeigen und so den Performance-Rückstand möglicherweise schnell aufholen. Gleiches gilt für Platin. Trotz der beeindruckenden Kursrallyes in den letzten Wochen hat die Stimmung bei beiden Metallen noch nicht die Zone der überhitzten Euphorie erreicht, so dass die Aufholjagd erstmal weitergehen dürfte.

Allerdings muss dies auch als ein Warnsignal interpretiert werden, denn wenn Silber das Kommando übernimmt, ist das Ende einer größeren Aufwärtsbewegung im Edelmetallsektor meist nah! Das heißt, die nächsten Tage und evtl. Wochen könnten beim Silber spektakulär werden. Kursziele im Bereich zwischen 37 und 38 USD dürften das absolute Minimum darstellen. Denkbar wären aber auch Anstiege auf ca. 40 USD und sogar 50 USD. Im letzten Fall, wäre dann aber wirklich höchste Vorsicht geboten und spekulative Handelspositionen sowie Minenaktien müssten dann in die Stärke hinein aggressiv reduziert werden.


2. Chartanalyse Gold in US-Dollar

a. Wochenchart: Langfristiger Aufwärtstrend ungefährdet intakt

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Gold in US-Dollar, Wochenchart vom 12. Juni 2025. Quelle: Tradingview


Der Wochenchart des Goldpreises in USD zeigt eine seitwärtsgerichtete Bewegung mit erheblicher Volatilität. Nach einem Anstieg auf 3.435 USD folgte ein scharfer Rückgang auf 3.120 USD sowie eine starke Erholung bis auf 3.403 USD, bevor nochmals die runde Marke von 3.300 USD kurzzeitig unterschritten wurde. Mittlerweile peilen die Bullen aber schon wieder 3.400 USD an. Das Handelsgeschehen bleibt volatil und trickreich.

Übergeordnet deutet die Struktur des Wochencharts weiterhin auf eine gesunde Konsolidierungsphase hin, wobei das Allzeithoch bei 3.500 USD vom 22. April natürlich als Referenzpunkt dient. Solange die Goldkurse unterhalb dieser runden Marke handeln, kann sich die Konsolidierungsphase sowohl preislich als auch zeitlich ausdehnen. Gleichzeitig hat die starke Erholung seit dem Tiefpunkt am 15. Mai bei 3.120 USD die Lage deutlich aufgehellt, denn bis zum Allzeithoch fehlen aktuell nur rund 4%.

Während der Stochastik-Oszillator ab Ende April klar nach unten gedreht hatte, konnte sich das Momentum zuletzt dank der deutlichen Erholung unterhalb der überkauften Zone stabilisieren. D.h. die Wochen-Stochastik muss in diesem Frühsommer nicht notwendigerweise bis in die überverkaufte Zone zurückfallen, auch wenn das für uns Antizykliker wünschenswert und ideal wäre. Aktuell hat die Konsolidierung auf hohem Niveau zumindest die überkaufte Lage halbwegs neutralisiert. Ein Warnsignal bleibt die Wochen-Stochastik aber weiterhin.

Insgesamt ist der Wochenchart neutral. Die nachlassende Aufwärtsdynamik ist nicht zu leugnen. Die offene Kurslücke bei 3.425 USD könnte im besten Fall kurzfristig noch als Ziel der laufenden Erholung dienen. Der scharfe Abverkauf knapp unterhalb dieser Marke am letzten Donnerstag zusammen mit der typischen saisonalen Schwäche im Juni lassen aber Vorsicht geboten erscheinen. Starke Unterstützung findet sich derzeit erst im Bereich von 3.200 USD. Langfristig bleibt der übergeordnete Aufwärtstrend beim Goldpreis charttechnisch sowie aufgrund der makroökonomischen Unsicherheiten gepaart mit der starken physischen Nachfrage intakt.


b. Tageschart: Gelingt der Ausbruch über 3.400 USD?

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Gold in US-Dollar, Tageschart vom vom 12. Juni 2025. Quelle: Tradingview



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