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Richard Mills: Rohstoffe - Der letzte sichere Hafen (Teil 2/2)

23.10.2025
- Seite 4 -
Er zitiert Vincent Mortier, Chief Investment Officer bei Amundi, mit den Worten "Das Ziel wird eine Diversifizierung weg von den USA hin zu europäischen und Schwellenländeranleihen sein." Bei U.S. Global Investors stellt Frank Holmes fest, dass UBS den Dollar derzeit als "unattraktiv" bezeichnet.

Der Trend zur Entdollarisierung hält an: Ausländische Anbieter von Lateinamerika bis Asien bitten US-Importeure, Rechnungen in Euro, Pesos und Yuan zu begleichen, um Wechselkursschwankungen des US-Dollars zu vermeiden.

Holmes bestätigt die oben gemachten Aussagen, dass mehr Zentralbanken aus Schwellenländern als aus Industrieländern Gold kaufen, und er merkt an, dass viele dieser Länder nach Alternativen zum dollarbasierten Finanzsystem suchen, das sie zunehmend als Quelle der Instabilität und nicht der Stabilität betrachten.

Nach der Invasion der Ukraine im Jahr 2022 froren die USA und ihre Verbündeten 335 Milliarden US-Dollar der russischen Devisenreserven ein, was andere Länder alarmierte. Sie kauften und kaufen weiterhin Gold, um zu verhindern, dass ihnen dasselbe passiert.

JP Morgan stellt fest, dass sich die Entdollarisierung in den Devisenreserven der Zentralbanken vollzieht, wo der Anteil des US-Dollars auf ein Zwei-Jahrzehntes-Tief gefallen ist, sowie im Bereich der festverzinslichen Wertpapiere, wo der Anteil ausländischer Eigentümer am US-Staatsanleihemarkt in den letzten 15 Jahren zurückgegangen ist, was auf eine geringere Abhängigkeit vom Dollar hindeutet.

Die Bank sagt auch, dass die Entdollarisierung am deutlichsten auf den Rohstoffmärkten zu beobachten ist, wo ein großer und wachsender Anteil der Energiepreise in nicht auf Dollar lautenden Verträgen festgelegt wird.


Nachfrage nach US-Staatsanleihen bricht ein

Der US-Staatsanleihemarkt ist mit einem ausstehenden Wertpapiervolumen von über 29 Billionen US-Dollar (Stand: September 2025) der weltweit größte und liquideste Markt für Staatsanleihen.

Reuters berichtete jedoch diese Woche, “dass die Menge der US-Staatsanleihen, die von der New Yorker Fed im Auftrag globaler Zentralbanken gehalten werden, auf den niedrigsten Stand seit über einem Jahrzehnt gesunken ist, was erneut Zweifel an der Nachfrage ausländischer Investoren nach US-Staatsanleihen und anderen auf Dollar lautenden Vermögenswerten aufkommen lässt...

Die neuesten Zahlen zeigen, dass der Wert der US-Staatsanleihen, die bei der New Yorker Fed im Auftrag ausländischer Zentralbanken gehalten werden, bei 2,78 Billionen US-Dollar liegt. Das ist der niedrigste Stand seit August 2012 und ein Rückgang um 130 Milliarden US-Dollar in nur zwei Monaten.

Bemerkenswert ist, dass der Höchststand der Bestände in den letzten anderthalb Jahren mit 2,95 Billionen US-Dollar im März und April dieses Jahres erreicht wurde, was mit der höchsten Marktvolatilität rund um das Zollchaos von US-Präsident Donald Trump am ‘Liberation Day’ zusammenfiel. Dieser Temperaturcheck lässt darauf schließen, dass ausländische Zentralbanken seitdem ihre Begeisterung für Staatsanleihen abgekühlt haben.”


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Quelle: LSEG Datastream


Tatsächlich halten die Zentralbanken derzeit mehr Gold als US-Staatsanleihen, was seit 1996 nicht mehr vorgekommen ist. Visual Capitalist stellt fest, dass die anhaltenden Goldkäufe der Zentralbanken und die steigenden Risiken der US-Verschuldung die Zusammensetzung der Reserven zugunsten von Sachwerten wie Edelmetallen verändern.

Dieser Trend ist umso bemerkenswerter, als fast ein Fünftel des jemals geförderten Goldes mittlerweile von Zentralbanken gehalten wird.

Als die britische Premierministerin Liz Truss einen Mini-Haushalt veröffentlichte, der ungedeckte Steuersenkungen vorsah und die Kreditaufnahme erhöhte, verkauften die Bond Vigilantes massenhaft britische Staatsanleihen, ließen das Pfund abstürzen und zwangen Truss zum Rücktritt.

Könnte das Gleiche auch in den USA passieren? Nun, Trump würde niemals zurücktreten, aber wenn die Vereinigten Staaten weiterhin Schulden anhäufen und durch Steuersenkungen ihre Einnahmen reduzieren, könnte es durchaus passieren.

Tatsächlich scheint ein Crash des US-Anleihemarktes unvermeidlich. Wenn es dazu kommt, werden Rohstoffe, insbesondere Edelmetalle, der letzte sichere Hafen sein.

Den ersten Teil des Artikels können Sie hier lesen...


© Richard Mills
aheadoftheherd.com



Dieser Artikel wurde am 13.10.2025 auf www.gold-eagle.com veröffentlicht und in Auszügen exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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