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Goldpreis unter 4.000 $ – Dollarstärke belastet

06.11.2025  |  Markus Blaschzok
Seit dem Handelsschluss am Freitag zu Halloween ist der Goldpreis unter die psychologisch wichtige Marke von 4.000 $ gefallen und erreichte am Dienstagabend ein Tief bei 3.929 $. Gleichzeitig stieg der US-Dollar-Index auf ein Drei-Monats-Hoch von 100 Punkten, während der Euro auf 1,15 $ fiel und dabei eine bedeutende Unterstützung unterschritt. Damit deutet sich, wie bereits seit einigen Wochen erwartet, eine größere Trendwende zwischen Euro und US-Dollar an, die den Goldpreis in den kommenden tendenziell belasten könnte.


US-Dollar stark nach hawkisher Fed – Zinssenkung im Dezember fraglich

Die US-Notenbank (Fed) hatte am Mittwochabend ihre Zinsen um 25 Basispunkte gesenkt, doch zeigte sich Fed-Chef Powell auf seiner anschließenden Pressekonferenz hawkish und sagte, eine weitere Zinssenkung im Dezember sei "keineswegs ausgemachte Sache, ganz im Gegenteil". Diese gesunkene Wahrscheinlichkeit auf eine Zinssenkung im Dezember hatte den US-Dollar nochmals gestützt und belastet seither den Goldpreis, wie bereits prognostiziert.

Der noch immer extrem überverkaufte US-Dollar steht womöglich am Anfang einer mittelfristigen Trendwende, was den Goldpreis in den nächsten Monaten tendenziell belasten könnte. Nach den Fed Funds Futures erwartet der Markt trotzdem mit einer Wahrscheinlichkeit von 74% eine Zinssenkung am 10 Dezember, wobei es in der Vorwoche noch über 90% waren.


Sentiment bleibt bullisch – kurzfristig Risiko weiterer Korrektur

Aufgrund des Government-Shutdowns in den USA fehlen weiterhin neue COT-Daten seitens der Terminmarktaufsicht CFTC und somit wichtige Informationen über das Marktgeschehen. Es lässt sich dennoch beobachten, dass das Sentiment unverändert bullisch ist und Schnäppchenjäger die Preisrückgänge bei Gold und Silber als Gelegenheit nutzen und erneut kaufen, in der Hoffnung die Rallye wird sich in Bälde fortsetzen, obwohl wichtige Aufwärtstrends bereits gebrochen wurden.

Belastend für den Goldpreis dürften auch Sorgen um die chinesische Nachfrage sein, nachdem in China langjährige Steuervergünstigung aufgehoben wurden. Einzelhändler in China dürfen nicht länger die Mehrwertsteuer vollständig absetzen, wenn sie Gold verkaufen, das sie von Börsen erworben haben. Früher konnten sie die 13-prozentige Umsatzsteuer komplett verrechnen, was nun auf 6 Prozent reduziert wurde. Für reines Investmentgold (wie Barren oder Ingots) bleibt die volle Absetzbarkeit bestehen.

Es handelt sich also nicht um eine vollständige Aufhebung, sondern um eine teilweise Reduktion der Vergünstigung von 13 auf 6 Prozent für Unternehmen, die Gold für die Herstellung von Schmuck, industriellen Anwendungen oder in anderen Produkten verwenden. Die negativen Auswirkungen auf die Gesamtnachfrage Chinas dürften daher gering sein.

Die jüngste Schwäche des Goldpreises in den vergangenen zwei Wochen spiegelt eine Abkehr vieler Investoren von defensiven Strategien wider, da geopolitische Risiken weniger bedrohlich eingeschätzt wurden und man auf eine dovishe Haltung der Fed hoffte. Seit der letzten Notenbanksitzung fallen jedoch sowohl der Aktien- als auch der Kryptomarkt gemeinsam mit dem Goldpreis, was bemerkenswert ist.

Der Goldpreis handelt inzwischen unterhalb seines Aufwärtstrends, womit die Zeichen weiterhin auf Korrektur oder Konsolidierung stehen. Charttechnisch hatte sich der Preis zuvor in einer immer enger werdenden Formation eingekeilt, die in dieser Woche bärisch aufgelöst wurde, was auf eine Fortsetzung der Korrektur in den kommenden Wochen hindeutet.

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Der Goldpreis hatte seinen steilen Aufwärtstrend gebrochen und danach eine Fortsetzungsformation bärisch aufgelöst, was eine weitere Korrektur nach sich ziehen dürfte


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Die Börsenbullen fürchten US-Fed Chef "Jerome Powell", bekannt als "Mr. Good Afternoon". Seit Powells hawkisher Rede kurz vor Halloween fallen die Märkte wieder…


ETF-Zuflüsse drehen abrupt – taktisches Handeln wieder gefragt

In den vergangenen vier Monaten kam es am Goldmarkt zu massiven Mittelzuflüssen von rund 59 Milliarden US-Dollar in physisch hinterlegte ETF-Produkte. In der vergangenen Woche folgte jedoch eine abrupte Trendwende, als mit einem Abfluss von 7,5 Milliarden US-Dollar der größte wöchentliche Kapitalabzug aller Zeiten verzeichnet wurde.


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