Wachsende Erwartungen vor dem Zentralbankertreffen in Jackson Hole
Der Gedanke, dass wir die 1.600er-Marke in den kommenden Wochen oder sogar Tagen weit hinter uns lassen werden, erhält mit Blick auf den Kalender zusätzliche Glaubwürdigkeit. Wir stehen kurz vorm vierten Quartal und in dieser Zeit steigen normalerweise die Goldkäufe in Indien aufgrund der dortigen Hochzeitssaison deutlich an.
Clark zufolge ist der Monat September für gewöhnlich der stärkste Gold-Monat des Jahres. Hier könnte es auch eine Verbindung zur überproportional hohen Anzahl von Bankenkrisen geben, die sich während dieses Monats ereignen. Letztes Jahr war aber dahingehend ungewöhnlich. Der Goldmarkt machte in den Monaten Juli und August starke Fortschritte, obgleich diese für gewöhnlich als die eher stillen Monate am Goldmarkt gelten. Eine Rückkehr zur Regel ist also durchaus wahrscheinlich.
Und natürlich steht auch des jährlich stattfindende Stammestreffens der Federal-Reserve-Mitglieder in Jackson Hole (US-Bundesstaat Wyoming) vor der Tür. In den Medien mehren sich die Erwartungen, dass Fed-Chef Bernanke seine Rede am Freitagmorgen (Nachmittag/ früher Abend in Europa) für neue Hinweise auf "QE 3" oder aber andere Formen der Geldschöpfung nutzen wird. "Fed-Spezialforscher" werden seine Mimik und seine Worte auf der Suche nach möglichen Hinweisen wie immer genauestens analysieren.
Mario Draghis Entscheidung, dem Treffen am Freitag fern zu bleiben, hat unterdessen für Stirnrunzeln gesorgt und auch neuen Vermutungen Raum gegeben, die EZB bastle ihrerseits an einem neuen Geldschöpfungsschub. Draghis geldpolitische Vorstellungen erhielten gestern Unterstützung durch Jörg Asmussen (deutsches Mitglied des EZB-Direktoriums). In einer Rede sagte Asmussen, zur Freisetzung von Kreditkapazitäten für Unternehmen müsste die EZB Staatsanleihen ankaufen.
Diese aus monetärer Sicht laxe Haltung eines deutschen Entscheidungsträgers wie auch die insgesamt versöhnlicher wirkenden Töne Angela Merkels legen nah, dass der deutsche Widerstand gegen Geldschöpfung aufweicht - gerade im Umfeld der alten Rhetorik bezüglich der Alternativlosigkeit und des Segens einer politischen Integration Europas. Das heißt: Noch mehr Rückenwind für steigende Edelmetallkurse.
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