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"Operation Twist" enttäuscht die Märkte

23.09.2011  |  GoldMoney
Die Bestätigung, dass die amerikanische Federal Reserve eine "Operation Twist" einleiten wird - genauer gesagt eine bis Juni 2012 andauernde und 400 Milliarden Dollar schwere Umschichtung hin zu länger laufenden Staatsanleihen - verfehlte es, den Aderlass an den globalen Aktienmärkten zu stoppen. Nordamerikanische Indizes schlossen gestern im Minus und auch der asiatische und europäische Markt wiesen im frühen Handel kräftige Verluste aus. Finanzwerte stechen dabei als besonders schwache Titel heraus.

Die Edelmetalle konsolidieren weiterhin - wenngleich Gold sich in Phasen bärischer Stimmung traditionell besser hält als Silber und andere Metalle der Platingruppe. Wie James Turk in seinem neusten Interview mit King World News herausstellt, spielt sich gerade ein bedeutender Kampf zwischen Gold-Bullen und -Bären ab. Letztere versuchen den Preis so lange wie möglich unter 1.800 $ pro Unze zu halten.

Die Bären versuchen weiterhin auch zu verhindern, dass der Futures-Markt sich wieder in "Backwardation" begibt, d.h. dass früher auslaufende Kontrakte mit einem Aufschlag gehandelt werden. Der Silberpreis ist unterdessen wieder unter die 40 $-Marke gerutscht und ein Testen der Unterstützung bei 37 $ scheint wahrscheinlich. Dennoch ist sich James Turk sicher, dass es mit dem Druck der physischen Nachfrage nach Silber nur eine Frage der Zeit sei, bis der Silberpreis den entscheidenden Widerstand bei 42-43$ durchbricht.

Enttäuschung ist derzeit die vordergründige Emotion der Börsenhändler. Viele hatten erwartet, dass Ben Bernanke entweder neue Anleihekäufe der Fed (und damit ein weiteres Aufblähen ihrer schon jetzt gigantischen Bilanz), oder eine größere Auflage von "Operation Twist" verkünden würde. Zum jetzigen Zeitpunkt sind allerding nur "sterilisierte" Käufe vorgesehen - das heißt die Fed schichtet lediglich ihr Portfolio um, anstatt es weiter auszubauen.

Trotzdem ist dies nicht ohne Risiken, wie ein Video von Peter Schiff von Euro Pacific Capital verdeutlicht[/url]. Wenn die Verbraucherpreise in den kommenden Monaten merklich ansteigen - was in Anbetracht des Anstiegs der Geldmenge M2 und dem gegenwertigen Erzeugerpreisindex bei 7,2% sehr wahrscheinlich ist - dann werden wohl auch die Zinsen langfristiger Staatsanleihen deutlich steigen und ihre derzeitigen Rekord-Tiefststände verlassen (30-jährige US-Staatsanleihen haben derzeit eine Rendite von lediglich 2,99% - so tief wie zuletzt inmitten der Rezession im Januar 2009).

Die Fed setzt sich so möglicherweise beachtlichen Verlusten aus, sollten die Renditen langlaufender Staatsanleihen steigen. Und wenn die Fed diese Anleihen im Kampf gegen die Inflation abstoßen sollte, wären jegliche temporären Erfolge der aktuellen Zinssenkungen zunichte gemacht.

Obwohl die Händler derzeit enttäuscht sein mögen, kann es gut sein, dass die Fed ihre Bilanz trotzdem noch einmal weiter ausweitet (und somit neues Geld schöpft), wenn der Dollar im Vergleich zu anderen Währungen deutlich aufwertet.

Der Dollar-Index steht gerade bei 78 und trifft demnächst auf den gleitenden Durchschnittspreis des vergangenen Jahres bei 78,8. Sollte der Anstieg über 80 weitergehen - vielleicht einhergehend mit einer Ausweitung der Euro-Geldmenge durch die EZB - könnte die Fed zur Unterstützung amerikanischer Exporte sehr wohl auf eine frische Geldspritze zurückgreifen.

Aktuell bleibt aber erst einmal festzuhalten: QE3 bleibt vorerst auf Eis.


© GoldMoney News Desk
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