Suche
 
Folgen Sie uns auf:

"Rezession - Krisenvorsorge - Silber

30.08.2016  |  Markus Blaschzok
Am Freitagnachmittag hielt die Chefin der US-Notenbank, Janet Yellen, in Jackson Hole eine Rede, welche die Edelmetallpreise stark bewegte und die Richtung für die nächsten Handelstage vorgab. Sie sagte, der Arbeitsmarkt hätte sich zwar verbessert, doch die Inflation wäre nur wegen der Energiepreise niedrig und der Ausblick wäre unsicher, was die Wahrscheinlichkeit für eine Zinsanhebung in den USA verringerte. Der Goldpreis sprang nach den ersten Kommentaren von Janet Yellen um 13$ nach oben, nur um kurz danach um 25$ zu fallen, nachdem FED-Vize Stanley Fisher Hinweise auf eine Zinsanhebung im September gab und damit die Euphorie am Markt sofort killte.

Nach den Fed Fund Futures liegt die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung in den USA für dieses Jahr wieder bei über 60%. Mitte September wird es gleich vier Notenbanksitzungen geben von der Bank of England (15.09.), der Bank of Japan und der FED (21.09 ), sowie der EZB (08.09), welche die Märkte stark bewegen werden.

Auch eine mittelfristige Zinsanhebung in den USA wird den Edelmetallen im "Big Picture" nichts anhaben können, solange die anderen großen Notenbanken weiterhin die Druckerpressen laufen lassen, wovon wir fest ausgehen. Da mittlerweile Anleihen für 12,3 Bio. US-Dollar (28%) negativ rentieren, wovon Staatsanleihen 8 Bio. USD ausmachen, die japanische Notenbank ihre Käufe an japanischen Aktien-ETFs auf 58 Mrd. USD verdoppeln will, alle Zentralbanken mittlerweile Vermögenswerte und Schulden im Volumen von 25 Billionen USD halten und die Notenbanken keinen Bankrott einer Privatbank zulassen, sehen wir langfristig ein ungebrochen positives Umfeld für Gold und Silber.

Letzten Mittwoch gab der Goldpreis schlagartig um 10 $ ab, nachdem eine große Menge Gold für 1,5 Mrd. US-Dollar mit einem Mal auf den Markt gekippt wurde. Dieses Vorgehen war sehr ungewöhnlich, denn gerade in der immer noch bullischen Stimmung, in der jeder Rücksetzer gekauft wird, hätte man diese Menge zu einem deutlich besseren Preis verkaufen können, wenn man dies in kleinen Tranchen getan hätte.

Eine logische Schlussfolgerung daraus wäre, dass jemand den Markt absichtlich schocken und verunsichern wollte, indem man mit relativ wenig Einsatz einen möglichst großen Schaden im Chart und der Psychologie der Bullen verursacht. Die üblichen Tatverdächtigen wären dabei die Notenbanken, was Sinn macht, nachdem wir seit Anfang August erstmals seit der Woche vor dem Brexit wieder eine Manipulation in den statistischen Daten der US-Terminmarktaufsicht identifizieren konnten.

Das US-BIP für das zweite Quartal 2016 wurde nach unten revidiert. Anstatt eines bisher angenommenen Wachstums von 1,2%, waren es nach der zweiten Schätzung nur noch 1,1%. Im ersten Quartal waren es nur 0,8%, womit das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr schwach verläuft, was die Wahrscheinlichkeit einer Zinsanhebung in diesem Jahr mindert. JP Morgan sieht die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in den USA mittlerweile bei 37% und damit so hoch wie noch nie in diesem Konjunkturzyklus. Die Deutsche Bank sah hingegen vor zwei Monaten noch eine Rezession in den kommenden zwölf Monaten mit einer Wahrscheinlichkeit von 60% kommen.

Open in new window
Nach der zweiten Schätzung stieg das BIP nur um 1,1%


Open in new window

Trotz der leichten Abgabe im Gold von 20 $ in der letzten Woche, verharrt der Goldpreis weiterhin in der relativ engen Handelsspanne zwischen 1.300 $ und 1.375 $ je Feinunze, was eine deutliche relative Stärke demonstriert im Vergleich zum Silber.

Open in new window
Gold in US-Dollar


Der Goldpreis in Euro gab weiter nach, nachdem bereits Anfang August die Unterstützung bei 1.215 € gefallen war, wobei das in das zuletzt genannte Preisziel bei 1.165 € bereits erreicht und somit abgearbeitet wurde. Nachdem die Aussagen in Jackson Hole auf eine mögliche Zinsanhebung im September hinweisen, ist es möglich, dass die Unterstützung bei 1.300 $ nicht halten wird und auch die Unterstützung bei Gold in Euro bei 1.165 € je Feinunze könnte dann fallen. Nur wenn die Unterstützung bei 1.300 $ hält und keine Zinsanhebung kommt, dann wäre die Korrektur am Edelmetallmarkt bereits beendet.


Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"