Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Palladiumpreis steigt weiter

21.11.2016  |  Martina Fischer
Dollarkurs setzt Goldpreis weiter unter Druck

Die Nachwehen der US-Wahlen halten an: Optimismus über die weitere Wirtschaftsentwicklung dominiert derzeit das Verhalten der Investoren. Gewinnen an den Aktienmärkten, stehen Verluste bei Rententiteln und bei traditionellen "sicheren Häfen" wie Gold gegenüber. Der Preis für das Edelmetall fiel am Freitag bis auf 1.203,50 $/oz, der tiefste Stand seit 30. Mai, als es noch bei 1.199,60 $/oz handelte.

Unter Druck geriet Gold auch wegen des stetig aufwertenden US-Dollarkurses. Zu den größten Verkäufern zählen weiterhin die ETFs, deren Bestände auf den tiefsten Stand seit Anfang Juli fielen. Die Verluste des Goldpreises in Euro gerechnet fielen relativ zum Metallpreis in US-Dollar geringer aus. Sein Tief erreichte das Metall hier mit 1.123,80 €/oz gleich zu Beginn der vergangenen Woche. Die deutschen Marktteilnehmer reagieren auf die niedrigeren Preise weiterhin mit Käufen, besonders 100g und 250g-Barren waren gefragt. Der feste US-Dollar und steigende Zinsen werden das Geschehen an den Märkten auch weiterhin maßgeblich bestimmen.

Die Wahrscheinlichkeit einer US-Zinsanhebung zum Jahresende ist zuletzt wieder gestiegen. Auch Fed-Chefin Yellen hat in einer Rede am vergangenen Donnerstag klargemacht, dass eine Zinsanhebung "relativ bald" angebracht sei. Selbst wenn dieser Zinsschritt in den Kursen größtenteils berücksichtigt ist, dürften die seit der US-Wahl gestiegene Wahrscheinlichkeit von drei Fed-Zinserhöhungen in 2017 und die generelle Stimmung am Markt den Goldpreis weiterhin belasten. Entscheidend ist die 1.200er-Marke. Sollte hier die Unterstützung nicht halten, sind weitere Kursrückgänge bis auf 1.190 $/oz und dann 1.170 $/oz möglich.


Auch Silber leidet unter starkem US-Dollar

Silber notiert mit -4% die zweite Woche in Folge tiefer. Der Hauptgrund ist abermals im starken US-Dollar zu finden. Der US-Dollarindex, welcher ein gewichteter Währungskorb gegen den US-Dollar darstellt, notiert aktuell mit einem Stand von über 101 auf dem höchsten Niveau seit dem Jahre 2003.

Zu diesem Zeitpunkt stand Silber wohlgemerkt bei 4,35 $/oz und Gold bei 330 $/oz, was als Indiz dafür gelten kann, dass Silber und Gold unverändert mehr Werthaltigkeit und Vertrauen entgegengebracht wird, als den zum großen Teil in 0% Zinsumfeld befindlichen Währungen. Spiegelbildlich befinden sich die Silber ETF-Bestände weiter nahe des Rekordhochs von vor 3 Wochen. Gleichzeitig scheint das Potenzial für Kursgewinne derzeit jedoch begrenzt, solange der Markt vermeintlich überzogene zukünftige Auswirkungen der "Trumponomics" einpreist.


Prognose für 2017: Platin Überschuss

Aufgrund aktueller Nachrichten über einen voraussichtlichen Metall-Überschuss für 2017 (der vermeintlich erste nach 2011) fiel Platin vom Hoch der Vorwoche bei 1.020 $/oz auf ein Niveau von unter 925 $/oz (die Unterstützung des Tiefs von Mitte Oktober) zurück. Zum Überschuss tragen zum einen Erwartungen über steigende Recyclingvolumen aus dem Autokatbereich bei, als auch zum anderen die nur verhaltene Nachfrage aus dem Schmucksektor.

Die negative Stimmung verstärkt sich zusätzlich durch die zu erwartenden Änderungen in der Autoindustrie, die zwar noch in weiter Ferne liegen, aber bereits heute als belastend empfunden werden. Die ETF Bestände blieben trotz der Verkaufswelle stabil bei 2,51 Mio. ozs. Die andauernde Dollar-Stärke und der damit verbundene fallende Goldpreis scheinen weiterhin mitverantwortlich für den schwachen Platinpreis.

Auch wenn Platin im Zuge des erstarkten Palladiumpreises weiterhin versucht, wieder Boden gut zu machen, scheint erst einmal die Unterstützung von 900 $/oz in greifbare Nähe gerückt. Der Platin / Palladium Spread fiel von 375 $/oz zurück auf ein Level von 206 $/oz: Ein Niveau von Oktober 2015. Der Platin / Gold Discount ist zurück unter 300 $/oz.


Palladiumpreis steigt weiter

Laut neuer Marktstudien ist zu erwarten, dass Palladium ein Defizit von 651.000 Unzen für 2016 aufweisen wird, welches sich auch in 2017 fortsetzen wird. Getrieben wird dies im Wesentlichen durch die sehr gute Nachfrage für Autokatalysatoren, die sich im nächsten Jahr fortsetzen wird. Die industrielle Nachfrage aus anderen Sektoren, wie z. b. aus der chemischen Industrie wird zudem auch weiter wachsen.

Die Minenproduktion wird dagegen auf unverändertem Niveau erwartet. Zu Beginn der Berichtswoche startete Palladium bei Kursen unter der 670 $/oz Marke, nachdem das Metall schon in der Vorwoche einen beachtlichen Preisanstieg hinter sich hatte. Dieser setzte sich weiter fort und führte zu Kursen von über 730 $/oz am Donnerstag.

Überraschend ist die Entwicklung der Leihezinsen für Palladium, die in der Berichtswoche stark angestiegen sind. Ursächlich soll ein großes Handelshaus in großem Stil Palladium geliehen haben, was zu einer Verknappung der kurzfristigen Verfügbarkeit von Palladium in Barrenform geführt hat. Am Freitag büßte Palladium zwar einen Teil seiner Gewinne wieder ein, trotz allem ist der generelle Ausblick für Palladium positiv. Die Platin:Palladium Ratio ist auf 1,32 zurückgegangen.


Rhodium mit Konsolidierung, Ruthenium mit stärker Nachfrage und Iridium unverändert

Rhodium hat die von uns im letzten Bericht vermutete Konsolidierung vollzogen und handelt jetzt doch wieder deutlich unter 800 $/oz, nachdem wir in der Vorwoche noch auf einem 14-Monats-Hoch handelten. Es gab keine Anschlusskäufe von der Investorenseite, daher haben sich wieder einige Marktteilnehmer von Positionen getrennt. Der hohe Preis war für einige potentielle Verkäufer sicher sehr attraktiv.

Auf aktuellem Niveau können wir uns vorstellen, dass das niedrigere Niveau wieder für Käufe attraktiv erscheint und sich somit der Markt stabilisieren könnte. Bei Ruthenium hat die Nachfrage im Vergleich zu den Vorwochen etwas angezogen. Insgesamt hat sich aber an der Gesamtsituation nichts geändert und der Markt ist bedingt durch die gute Angebotsseite immer noch sehr träge.

Auch in der Berichtswoche gab es keine bahnbrechenden Neuigkeiten oder marktbeeinflussenden Faktoren, die den Iridium-Preis nachhaltig bewegen könnten. Die Umsätze waren eher auf einem schwächeren Niveau, und gaben damit keinen Aufschluss über eine Veränderung der Gesamtlage.


© Volker Skowski, Dipl.-Kfm., Global Business Unit
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH



Disclaimer: Diese Ausarbeitung dient ausschließlich der Information des jeweiligen Empfängers. Sie darf weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch Heraeus vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden.

Die in Edelmetalle Aktuell enthaltenen Informationen und Meinungen beruhen auf den Markteinschätzungen durch die Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH (Heraeus) zum Zeitpunkt der Zusammenstellung. Der Bericht ist nicht für Privatanleger gedacht, sondern richtet sich an Personen, die gewerbsmäßig mit Edelmetallen handeln. Die in diesem Bericht enthaltenen Informationen, Meinungen und Markteinschätzungen unterliegen dem Einfluss zahlreicher Faktoren sowie kontinuierlichen Veränderungen und stellen keinerlei Form der Beratung oder Empfehlung dar, eine eigene Meinungsbildung des Empfängers bleibt unverzichtbar. Preisprognosen und andere zukunftsgerichtete Aussagen sind mit Risiken und Unwägbarkeiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können erheblich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Heraeus und/oder Kunden können Transaktionen im Hinblick auf die in dieser Ausarbeitung genannten Produkte vorgenommen haben, bevor diese Informationen veröffentlicht wurden. Infolge solcher Transaktionen kann Heraeus über Informationen verfügen, die nicht in dieser Ausarbeitung enthalten sind. Heraeus übernimmt keine Verpflichtung, diese Informationen zu aktualisieren. Die in dieser Ausarbeitung enthaltenen oder ihr zugrundeliegenden Informationen beruhen auf für zuverlässig und korrekt gehaltenen Quellen. Heraeus haftet jedoch nicht für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für etwaige Folgen ihrer Verwendung. Ferner übernimmt Heraeus keine Gewähr dafür, dass die genannten Preise tatsächlich erzielt worden sind oder bei entsprechenden Marktverhältnissen aktuell oder in Zukunft erzielt werden können. Durch das Setzen eines Links zu fremden Internet-Seiten ("Hyperlinks") macht sich Heraeus weder diese Website noch deren Inhalt zu eigen, da Heraeus die Inhalte auf diesen Seiten nicht ständig kontrollieren kann. Ferner ist Heraeus nicht verantwortlich für die Verfügbarkeit dieser Internet-Seiten oder von deren Inhalten. Hyperlink-Verknüpfungen zu diesen Inhalten erfolgen auf eigenes Risiko des Nutzers. Heraeus haftet nicht für direkte oder indirekte Schäden, die dem Nutzer aus der Nutzung und der Existenz der Informationen auf diesen Webseiten entstehen. Heraeus haftet ferner nicht für die Virenfreiheit dieser vom Nutzer aufgerufenen Informationen.

Alle im Bericht genannten Preise sind Geldkurse im Interbankenmarkt, die Charts basieren auf Thomson Reuters.




Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"