Gewinnmitnahmen

Aktuelle Goldpreisentwicklung

Der Goldpreis verliert im gestrigen New Yorker Handel von 873 auf 853 $/oz. Heute morgen wird der Goldpreis im Handel in Sydney und Hongkong zunächst weiter auf 845 $/oz gedrückt, kann sich aber wieder erholen und notiert aktuell mit 851 $/oz um etwa 13 $/oz unter dem Vortagesniveau. Die Goldminenaktien geben weltweit nach und bestätigen die gestern angedeutete Unterbrechung der aktuellen Hausse des Gesamtmarktes. Insgesamt bleibt das Marktvolumen bei Goldaktien hoch, so daß über die Weihnachtsfeiertage mit erheblichen Schwankungen gerechnet werden kann.


Die Weltwirtschaftskrise

Die "Welt" titelt heute: "Schwacher Dollar macht Gold zum Investment für alle Fälle". Ein weiteres Zitat dokumentiert, daß sich die Qualität der Berichterstattung über Gold in den letzten Monaten erheblich verbessert hat. "Der Kauf von Münzen und Barren ist die klassische Variante und die einzige, die für Systemskeptiker infrage kommt, die mit einem Finanzkollaps und einem Währungscrash rechnen".


Die wichtigsten aktuellen Meldungen:

Verbraucherpreise erhöhen sich im November nur noch um 1,4% (Oktober 2,4%).

Produktion der russischen Industrie bricht im November um 8,7% gegenüber dem Vorjahresmonat ein.

Anleger ziehen im Oktober Kapital in der Rekordhöhe von 154 Mrd Euro aus Fonds ab.


Die Edelmetallmärkte

Auf Eurobasis entwickelt sich der Goldpreis wegen des erholten Dollars seitwärts (aktueller Preis 19.230 Euro/kg, Vortag 19.253 Euro/kg). Langfristig befindet sich der Goldpreis im Haussetrend in Richtung unserer Zielmarke von 1.400 $/oz. Aufgrund der fundamentalen Verfassung des Goldmarktes halten wir eine Umkehr des langfristigen Aufwärtstrends praktisch für ausgeschlossen. Eine sich zuspitzende Finanzkrise an den Papiergeldmärkten (incl. der dann wertlos verfallenden Zertifikate auf Gold) könnte dabei jederzeit zu einem explosionsartigen Goldpreisanstieg führen.

Silber nimmt Gewinne mit (aktueller Preis 11,00 $/oz, Vortag 11,33 $/oz). Platin gibt leicht nach (aktueller Preis 860 $/oz, Vortag 868 $/oz). Palladium entwickelt sich stabil (aktueller Preis 178 $/oz, Vortag 179 $/oz). Die Basismetalle bleiben im langfristigen Abwärtstrend. Kupfer gibt 6,2% nach.

Der New Yorker xau-Goldminenindex verliert 7,4% oder 8,8 auf 110,9 Punkte. Bei den Standardwerten fallen Freeport 10,3%, Yamana 9,7 % und Kinross 8,2%. Bei den kleineren Werten verlieren Golden Star 25,3%, Gabriel 25,0%, Kirkland Lake 15,9%, Eldorado 15,3%, Detour 13,5% sowie Novagold und Northgate 13,4%. Gegen den Trend steigen Central Sun 30,8%, High River 8,7%, Gammon Gold 6,2% und Osisko 6,1%.

Die südafrikanischen Werte entwickeln sich im New Yorker Handel schwächer. Harmony verlieren 11,3%, Gold Fields 9,4% und Anglogold 8,0%.

Die australischen Goldaktien entwickeln sich heute morgen uneinheitlich. Bei den Produzenten kann Newcrest nach der Meldung über den Einstieg der US-Capital Group um 10,3% zulegen. Dragon steigen 13,6% und Aquarius 11,4%. Oceana geben 15,2%, und Intrepid 10,3% nach. Bei den Explorationswerten zieht Andean nach guten Explorationsmeldungen um 12,9% an. Regis erholen sich 15,0% und Compass 10,0%. Navigator fallen 12,5% und Bendigo 8,8%. Bei den Basismetallwerten erholt sich Gindalbie 21,9%. Herald bricht erneut um 58,3% ein. Independence Group gibt 8,0% nach.


Westgold

Unsere Edelmetallhandelsfirma Westgold (www.westgold.de) kann die auf hohem Niveau stabile Nachfrage nach Gold und Silber nach neuen Lieferungen jetzt wieder besser befriedigen. Dennoch bleiben einige Standardprodukte nicht verfügbar. Eine wirkliche Verbesserung der Versorgungslage ist erst gegen Ende Januar zu erwarten. Die Verkaufsneigung bleibt bei etwa 10 Käufern auf 1 Verkäufer. Unsere Preisliste finden Sie auf www.westgold.de.


Analyse

19.12.08 Claude Resources (NA, Kurs 0,35 C$, MKP 41,7 Mio A$) meldet für das Septemberquartal (Septemberquartal 2007) aus der kanadischen Seabee Mine eine Goldproduktion von 11.962 oz, was einer Jahresrate von etwa 50.000 oz entspricht und auf der Höhe der Planungen liegt. Bei Nettoproduktionskosten von 727 $/oz (566 $/oz) und einem Verkaufspreis von 853 $/oz (689 $/oz) blieb die Bruttogewinnspanne mit 126 $/oz (123 $/oz) konstant. Nach Abschreibungen und Verwaltungsausgaben verzeichnete Claude einen operativen Verlust in Höhe von 3,8 Mio A$ oder 222 $/oz. Die Öl- und Gasproduktion konnte den Verlust um 1,5 Mio A$ reduzieren, dürfte aber nach dem Rückgang der Öl- und Gaspreise keinen Gewinnbeitrag mehr beisteuern. Der Sektor soll verkauft werden. Auf der Basis der geplanten jährlichen Produktion von 50.000 oz liegt die Lebensdauer der Reserven bei 4,5 Jahren (4,4 Jahren) und die Lebensdauer der Ressourcen bei 5,7 Jahren. Mit der Madsen Mine verfügt Claude über ein interessantes Explorationsprojekt mit ökonomisch abbaubaren Goldgehalten. Bei der Erschließung des Projekts kommt Claude seit vielen Jahren allerdings nicht recht voran, plant aber für das 1. Quartal 2009 den Ausweis einer Ressource. Claude ist nicht durch Vorwärtsverkäufe belastet. Am 30.09.08 (30.09.07) stand einem Cashbestand von -3,5 Mio A$ (-1,6 Mio A$) eine gesamte Kreditbelastung von 186,0 Mio A$ (98,9 Mio A$) gegenüber.

Beurteilung: Claude Resources scheitert weiterhin daran, die laufende Produktion gewinnbringend zu gestalten. Problematisch sind die anhaltenden Verluste und die steigende Kreditbelastung. Positiv sind das Explorationspotential und die fehlenden Vorwärtsverkäufe. Sollte es Claude gelingen, eine überzeugende Ressource in der Madsen Mine nachzuweisen, könnte die Gesellschaft trotz der hohen Kreditbelastung vor einer Neubewertung stehen. Wir raten derzeit von einem Investment ab.

Empfehlung: Beobachten, aktueller Kurs 0,35 C$. Claude wird in Frankfurt und Berlin-Bremen notiert (vgl. Verkaufsempfehlung vom 21.11.07 bei 1,38 C$).


© Martin Siegel
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