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RJ Wilcox: Jukebox Gold, Musik in meinen Ohren - Gold Miners Weekly

08.10.2013
Einführung

"Here we go again", mit der "Same Ol' Situation", also "Follow the Yellow Brick Road" zu einer "Future so Bright, You Gotta Wear Shades."

Diese Woche bin ich offensichtlich von der Musik inspiriert.

Für den Fall, dass Sie die Musikverweise nicht erkennen: "Here we go again" (zu Deutsch "Jetzt geht das wieder los!") ist eine Anspielung auf "Here I go again" von Whitesnake, einem Klassiker unter den Rockballaden der 80er Jahre. Bitte verzeihen Sie diese kreative Freiheit, aber sie hilft uns in dieser Woche bei der Formulierung unserer Gedanken rund um die Schuldengrenze.

"Same Ol' Situation" (zu Deutsch "Immer wieder Dasselbe") ist ein weiterer 80er-Jahre-Rockklassiker von Motley Crue und soll unserer Ansicht Ausdruck verleihen, dass die quantitative Lockerung auf unbestimmte Zeit fortgesetzt wird, unabhängig davon, ob die Fed mit ihren jüngsten Maßhalteappellen das Gegenteil behauptet.

Diese ersten beiden Lieder versinnbildlichen die oben genannten beiden Goldpreiskatalysatoren, die unserer Meinung nach für Investoren eine Aufforderung à la "Follow the Yellow Brick Road" (zu Deutsch: "Folgen Sie dem gelben Ziegelsteinweg") darstellen sollten. Dieser Song stammt natürlich aus dem Zauberer von Oz (1939).

Sollten Sie dieser Empfehlung folgen, so dürfte Ihnen eine "Future so Bright, You Gotta Wear Shades" (zu Deutsch: "Eine so strahlende Zukunft, dass sie eine Sonnenbrille brauchen werden") bevorstehen. Für Timbuk3 war dieser Song leider der einzige Hit. Ziemliche Ironie, wenn man so recht darüber nachdenkt.

Wie auch immer. Wir hoffen, Sie genießen die Titelmusik und das heutige Thema. Also auf geht's!


Raise the Roof (Public Enemy)

"Cause you know what time it is […] raise the roof!" (zu Deutsch: "Denn Sie wissen, wofür es an der Zeit ist […] bringen wir die Wände zum Wackeln!")

Es ist an der Zeit für die Schuldengrenze.

Bevor wir Sie über den aktuellen Stand der Debatte zum Thema Schuldenlimit in Kenntnis setzen, lassen Sie uns mit einer kühnen Prognose starten. Denken Sie immer daran - das haben Sie zum ersten Mal von uns gehört: Die Schuldenobergrenze WIRD angehoben.

Spaß beiseite. Wie kann jemand in einer solchen Diskussion ernsthaft etwas anderes sehen als eine bloße Zirkusnummer?

Um das US-Finanzministerium zu zitieren: "Der Kongress hat gehandelt, wann immer er dazu aufgefordert wurde, die Schuldengrenze anzuheben. Seit 1960 hat der Kongress 78 Mal eine dauerhafte Erhöhung, eine vorübergehende Erweiterung oder eine Abänderung der festgelegten Schuldenbegrenzung vorgenommen …"

Vor diesem Hintergrund: Kann jemand wirklich noch allen Ernstes glauben, dass, sobald die politische Theatralik und das Gehabe vorüber sind, keine Anhebung der Schuldenobergrenze erfolgt? Mag sein, dass sie die Frist hinauszögern, um ihren Zirkusmätzchen so ein wenig Glaubwürdigkeit zu verleihen. Doch was uns angeht, sind die Debatten um die Begrenzung der Staatsverschuldung der USA ein herausragendes Beispiel für den Niedergang!

Das eigentliche Problem ist natürlich das fortwährende Billionen-Dollar-schwere Haushaltsdefizit, das die ohnehin wuchernden Schulden der Regierung nur noch verstärkt. Was das angeht, kommt das Schuldenlimit diesem dummen Papierschild gleich, das Cheerleader vor dem Stadiontunnel hochhalten, damit die Footballteams hindurchbrechen und auf das Spielfeld stürmen können. Sie werden vor dem Aufprall noch nicht einmal langsamer.

Und doch ist die Schuldenobergrenze zu einem wesentlichen und wiederkehrenden Teil des US-Haushalts und des Kreditaufnahmeprozesses geworden, sodass die Art und die Ziellosigkeit, in der der Kongress die Angelegenheit behandelt, erheblichen Einfluss auf die Glaubwürdigkeit der US-Regierung, auf die öffentliche Meinung und nicht zuletzt auf die Märkte hat.

Das trifft insbesondere seit der globalen Finanzkrise im Jahr 2008 und im Nachgang gefolgten außergewöhnlichen expansiven Haushalts- und Geldpolitik zu.

Während der Haushaltskrise im Jahr 2011 etwa scheiterte der Kongress daran, das Schuldenlimit zeitnah anzuheben. Infolgedessen war das Finanzministerium dazu gezwungen, auf "besondere Maßnahmen" zurückzugreifen, um die Regierung zu finanzieren, während der Kongress und der Präsident die Angelegenheit diskutierten.

Um ein paar Beispiele dieser besonderen Maßnahmen zu nennen: Dazu gehören Dinge, wie die Aussetzung der nötigen Finanzierung der Altersvorsorge der Angestellten im öffentlichen Dienst, wie etwa dem Postdienst oder dem Exchange Stabilization Fund.

Die viermonatige Verzögerung von April bis Anfang August führte zur ersten Herabstufung der Staatsanleihen der USA überhaupt durch die namhafte Ratingagentur Standard & Poor's. Diese Ereignisse haben das Vertrauen der Öffentlichkeit untergraben und so brach das Ansehen des Kongresses laut öffentlichen Meinungsfragen ein und hat sich seither nie wieder erholt.

In der Folgezeit erlebten die Aktienmärkte die schlimmste Woche seit der globalen Finanzkrise. Darüber hinaus würden zukünftige Fremdkapitalkosten infolge des Verlusts an Glaubwürdigkeit nach Schätzung des obersten Rechnungshofes für die USA deutlich höher ausfallen als zuvor.

Die Schuldengrenze ist von Natur aus ein Problem, das sich nicht von selbst löst. Der Haushalt bleibt auf einem beispiellosen Niveau, sodass die Staatsschulden weiterhin steil nach oben schießen. Und so heben die Ausgaben der US-Regierung zu Beginn des Jahres wieder einmal die Schuldenbegrenzung erreicht.

Die Regierung antwortete in dieser Zeit mit einer Art Variation der Titelmelodie aus dem Jahr 2011. Der Präsident unterzeichnete den "No Budget, No Pay Act", der die Schuldenobergrenze bis Mitte Mai aufschob. Und das Finanzministerium für seinen Teil griff erneut auf besondere Maßnahmen zurück, um die Regierung davor zu bewahren, dass die Lichter ausgehen.

Im Mai setzte sich diese Farce dann fort, als die Schuldenobergrenze auf 16,7 Bio. USD festgesetzt wurde, was exakt dem Niveau entsprach, das die Staatsverschuldung bereits erreicht hatte. Daher wurde das neue Limit nahezu sofort verletzt und das Finanzministerium war dazu gezwungen, weiter von besonderen Maßnahmen Gebrauch zu machen. Schließlich teilte es mit, dass seine Mittel zur Finanzierung der Regierung bis Herbst ausgeschöpft sein dürften.




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